Überraschend ist, dass Quetiapin, ein atypisches Antipsychotikum, in Deutschland jährlich rund 5 Millionen Mal verschrieben wird. Dieses Medikament, das zur Behandlung von Schizophrenie und bipolaren Störungen eingesetzt wird, beeinflusst die Wirkungsweise von Dopamin und Serotonin im Gehirn.
Quetiapin besitzt antipsychotische, antidepressive und zentral dämpfende Eigenschaften, indem es mit den Rezeptoren dieser Nervenbotenstoffe im Gehirn interagiert. Es blockiert Dopamin-Rezeptoren, ohne sie zu aktivieren, und reguliert so die überhöhte Dopamin-Wirkung herunter. Das führt zur Verbesserung von Symptomen wie Wahnvorstellungen und Realitätsverlust bei Schizophrenie.
Die Wirkung von Quetiapin auf quetiapin erfahrungen, quetiapin dosierung, quetiapin nebenwirkungen, quetiapin absetzen, quetiapin schlafmittel und quetiapin depression wird im Folgenden genauer beleuchtet.
Wie wirkt Quetiapin?
Quetiapin wirkt im Gehirn, indem es mit den Rezeptoren verschiedener Neurotransmitter wie Dopamin und Serotonin interagiert. Dopamin ist ein wichtiger Botenstoff, der unter anderem Motivation, Freude und Bewegungsabläufe vermittelt. Ein Zuviel an Dopamin kann zu Symptomen wie Schizophrenie und Realitätsverlust führen. Quetiapin bindet an Dopamin-Rezeptoren, ohne sie zu aktivieren, und blockiert sie stattdessen für das in hoher Konzentration vorhandene Dopamin. Dadurch wird die überhöhte Dopamin-Wirkung normalisiert.
Quetiapin als Antipsychotikum
Quetiapin gehört zu den sogenannten atypischen Antipsychotika. Im Gegensatz zu den älteren, typischen Neuroleptika hat es ein geringeres Risiko für extrapyramidale Nebenwirkungen wie Bewegungsstörungen. Die Kombination aus Rezeptorantagonismus und höherer Selektivität für Serotonin- im Vergleich zu Dopamin-Rezeptoren wird als ursächlich für die antipsychotischen Eigenschaften und das günstigere Nebenwirkungsprofil von Quetiapin angesehen.
Zentral dämpfende Eigenschaften
Quetiapin hat zudem zentral dämpfende Eigenschaften, d.h. es wirkt beruhigend auf das zentrale Nervensystem. Dadurch können zwar Symptome wie Unruhe, Erregung oder Halluzinationen gelindert werden, allerdings gehen diese zentral dämpfenden Eigenschaften auch mit einer Reihe von Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Schwindel oder Mundtrockenheit einher.
Aufnahme, Abbau und Ausscheidung von Quetiapin
Nach der Aufnahme im Darm wird Quetiapin in der Leber umfassend verstoffwechselt. Auch die dabei entstehenden Abbauprodukte haben eine antipsychotische Wirkung. Der Wirkstoff wird vor allem über das CYP-Enzymsystem in der Leber abgebaut, speziell über das Enzym CYP3A4. Daher können Wechselwirkungen mit Medikamenten auftreten, die ebenfalls über dieses Enzymsystem verstoffwechselt werden.
Metabolisierung in der Leber
Der Abbau von Quetiapin erfolgt hauptsächlich in der Leber, wo der Wirkstoff durch das CYP-Enzymsystem, insbesondere das Enzym CYP3A4, verstoffwechselt wird. Diese Metabolisierung führt zur Bildung von aktiven Abbauprodukten, die ebenfalls antipsychotische Eigenschaften besitzen.
Halbwertszeit und Ausscheidungswege
Nach etwa sieben Stunden ist die Hälfte des Quetiapin-Wirkstoffs ausgeschieden, nach zwölf Stunden die Hälfte des aktiven Abbauprodukt. Circa drei Viertel des Wirkstoffs werden über den Urin, ein Viertel über den Stuhl ausgeschieden. Bei älteren Patienten und bei eingeschränkter Leberfunktion ist die Ausscheidung verlangsamt, sodass die Dosis oft reduziert werden muss.
Quetiapin Anwendungsgebiete
Quetiapin wird zur Behandlung von Schizophrenie eingesetzt. Es hilft, Symptome wie Wahnvorstellungen, Halluzinationen und Realitätsverlust zu reduzieren. Darüber hinaus ist Quetiapin für die Behandlung von bipolaren Störungen zugelassen, sowohl für manische als auch für depressive Episoden. Außerdem kann es als Zusatztherapie bei Depressionen eingesetzt werden.
Bei bipolaren Störungen dient Quetiapin der Behandlung von manischen und depressiven Episoden. Erweist es sich dabei als wirksam, kann es auch zur Vorbeugung von Rückfällen in solche Episoden genutzt werden. Quetiapin kann dabei sowohl bei leichten als auch bei schweren manischen und depressiven Phasen eingesetzt werden.
Neben der Anwendung bei Schizophrenie und bipolaren Störungen ist Quetiapin auch als Zusatztherapie bei Depressionen zugelassen. In dieser Indikation wird es ergänzend zu anderen Antidepressiva eingesetzt, um die Symptome weiter zu verbessern.
Dosierung und Anwendung von Quetiapin
Je nach Anwendungsgebiet existieren unterschiedliche Dosierungsschemata für Quetiapin. Gemeinsam ist, dass die Behandlung mit einer niedrigen Dosis beginnt und die Dosis dann über mehrere Tage langsam gesteigert wird, bis die gewünschte Wirkung eintritt. Zur Erhaltungstherapie wird die Dosis dann auf die niedrigste wirksame Dosis reduziert.
Dosierungsschemata für verschiedene Erkrankungen
Bei der Behandlung von Schizophrenie beginnt die Therapie mit Quetiapin in der Regel mit 25 mg zweimal täglich. Die Dosis wird dann schrittweise bis auf 300-450 mg pro Tag erhöht. Zur Behandlung von bipolaren Störungen werden ähnliche Dosierungen eingesetzt, jedoch kann die Tagesdosis bis zu 800 mg betragen.
Wenn Quetiapin als Zusatztherapie bei Depressionen eingesetzt wird, beginnt die Behandlung mit 50 mg pro Tag, die dann auf bis zu 300 mg pro Tag gesteigert werden können.
Anpassung der Dosis für ältere Patienten und Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Bei älteren Patienten ist die Ausscheidung von Quetiapin verlangsamt, daher wird die Dosis oft verringert, um eine Akkumulation des Wirkstoffs zu vermeiden. Gleiches gilt für Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion, da Quetiapin hauptsächlich in der Leber verstoffwechselt wird. Hier beginnt die Behandlung mit einer besonders niedrigen Anfangsdosis, die dann langsam gesteigert wird.
Quetiapin Nebenwirkungen
Die häufigsten Nebenwirkungen von Quetiapin (bei mehr als 10% der Behandelten) sind Benommenheit, Schwindel, Mundtrockenheit, Kopfschmerzen, Absetzsymptome beim Beenden der Behandlung, Erhöhung der Blutfettwerte, Erhöhung des Gesamtcholesterins, Senkung des HDL-Cholesterins, Gewichtszunahme und extrapyramidale Symptome wie Parkinson-artige Bewegungsstörungen.
Seltene, aber schwerwiegende Nebenwirkungen
Seltener, aber durchaus möglich sind Nebenwirkungen wie Veränderungen der Schilddrüsenwerte, erhöhter Blutzuckerspiegel, Appetitzunahme, Schlafstörungen, Suizidgedanken, Sehstörungen, Herzrasen und Atemnot. Diese Nebenwirkungen können schwerwiegend sein und erfordern eine sorgfältige ärztliche Beobachtung.
Wechselwirkungen und Kontraindikationen
Quetiapin wird hauptsächlich über das CYP-Enzymsystem in der Leber abgebaut, insbesondere über das Enzym CYP3A4. Daher können quetiapin wechselwirkungen mit Medikamenten auftreten, die ebenfalls über dieses Enzymsystem verstoffwechselt werden. Manche Medikamente hemmen den Abbau von Quetiapin, wodurch dessen Wirkung und Nebenwirkungen verstärkt werden können. Andere Medikamente beschleunigen den Abbau und verringern so die Wirksamkeit von Quetiapin.
Kontraindikationen bei Schwangerschaft und Stillzeit
Quetiapin ist in der quetiapin schwangerschaft prinzipiell einsetzbar, da Studien kein erhöhtes Risiko für Fehlbildungen zeigen. In der Stillzeit kann Quetiapin unter ärztlicher Beobachtung akzeptabel sein. Allerdings liegen nicht zu allen Aspekten ausreichende Daten vor, sodass die Entscheidung für oder gegen eine Behandlung sorgfältig abgewogen werden muss.
Art der Wechselwirkung | Mögliche Auswirkungen | quetiapin kontraindikationen |
---|---|---|
Hemmung des Abbaus durch andere Medikamente | Verstärkte Wirkung und Nebenwirkungen von Quetiapin | Vorsicht bei gleichzeitiger Einnahme von Medikamenten, die über CYP3A4 abgebaut werden |
Beschleunigung des Abbaus durch andere Medikamente | Verringerte Wirksamkeit von Quetiapin | Anpassung der Quetiapin-Dosis erforderlich |
Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit | Mögliche Risiken für Mutter und Kind | Sorgfältige Abwägung der Vor- und Nachteile durch den Arzt |
Insgesamt ist Quetiapin ein potentes Medikament, das aufgrund seiner Metabolisierung und der möglichen quetiapin kontraindikationen im Einzelfall sorgfältig ärztlich überwacht werden muss, um eine sichere und effektive Anwendung zu gewährleisten.
Quetiapin wirkung bei Kindern und Jugendlichen
Die Anwendung von quetiapin bei Kindern und jugendlichen unter 18 Jahren wird nicht empfohlen, da hierzu keine ausreichenden Daten verfügbar sind. Die Wirksamkeit und Sicherheit des Wirkstoffs in dieser Altersgruppe sind nicht hinreichend untersucht worden.
Bisher gibt es nur begrenzte Erkenntnisse zur Verwendung von quetiapin bei quetiapin kinder und quetiapin jugendliche. Die zugelassenen Indikationen beschränken sich auf Erwachsene, da in klinischen Studien die Anwendung bei Minderjährigen nicht ausreichend erforscht wurde.
Aus Vorsichtsgründen sollte quetiapin daher nicht ohne sorgfältige ärztliche Beurteilung des individuellen Nutzen-Risiko-Verhältnisses bei quetiapin kinder und quetiapin jugendliche eingesetzt werden. Eine engmaschige Überwachung wäre in jedem Fall erforderlich, um mögliche Nebenwirkungen frühzeitig zu erkennen.
Erhältlichkeit und Zulassung von Quetiapin
Quetiapin ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz in jeder Dosierung verschreibungspflichtig und nur nach Vorlage eines quetiapin rezept in der Apotheke erhältlich. Nachdem das Patent für Quetiapin 2012 ausgelaufen ist, sind zahlreiche quetiapin generika des Wirkstoffs auf den Markt gekommen, die ebenfalls verschreibungspflichtig sind.
Zulassungsgeschichte und Generika
Der Wirkstoff Quetiapin wurde von 1992 bis 1996 von einer britischen Pharmafirma als Weiterentwicklung der ersten Generation von Antipsychotika erforscht. 1997 erfolgte die Zulassung in den USA. 2012 lief das Patent aus, seitdem sind viele quetiapin preise Generika-Präparate mit dem Wirkstoff Quetiapin verfügbar.
Fazit
Quetiapin ist ein vielseitig einsetzbares atypisches Antipsychotikum, das zur Behandlung von Schizophrenie, bipolaren Störungen und als Zusatztherapie bei Depressionen eingesetzt wird. Der Wirkstoff entfaltet seine Wirkung, indem er die Aktivität der Botenstoffe Dopamin und Serotonin im Gehirn reguliert. Quetiapin kann verschiedene Nebenwirkungen verursachen, die eng überwacht werden müssen.
Bei Kindern und Jugendlichen sowie Patienten mit Leber- oder Nierenfunktionsstörungen muss die Dosierung angepasst werden. Insgesamt kann Quetiapin bei psychischen Erkrankungen ein wichtiges Medikament sein, das aber sorgfältig ärztlich überwacht werden muss. Die Erfahrungen mit Quetiapin zeigen, dass es bei korrekter Anwendung und Dosierung ein wertvolles Behandlungsinstrument sein kann.
Zusammenfassend bietet Quetiapin eine effektive Behandlungsoption für verschiedene psychische Erkrankungen, erfordert aber eine sorgfältige medizinische Begleitung, um Nebenwirkungen und Wechselwirkungen zu minimieren. Die Erfahrungen mit dem Medikament sind insgesamt positiv, solange die Dosierung und Anwendung von Fachärzten sorgfältig überwacht werden.