Kaum ein anderes Medikament ist in der Öffentlichkeit so präsent wie Valium (Diazepam). Tatsächlich nehmen in Deutschland schätzungsweise mehr als 1,5 Millionen Menschen regelmäßig valium wirkung ein, um Angstzustände, Schlafstörungen oder Muskelkrämpfe zu behandeln. Diazepam, der Wirkstoff in Valium, gehört zu den am häufigsten verschriebenen Arzneimitteln überhaupt.
Doch wie genau wirkt Diazepam im Körper? Welche Anwendungsgebiete gibt es für valium wirkung, und welche Nebenwirkungen sowie Risiken sind zu beachten? In diesem Artikel erfahren Sie alles Wichtige über die Wirkweise, den Einsatz und die Handhabung von valium.
- Was ist Diazepam und wie wirkt es?
- Wann wird Diazepam angewendet?
- valium wirkung – Pharmakokinetik von Diazepam
- Dosierung und Anwendung von Diazepam
- Nebenwirkungen von Diazepam
- Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten
- Kontraindikationen und Vorsichtsmaßnahmen
- Entzugserscheinungen und Abhängigkeitsrisiko
- Fazit
- FAQ
- Quellenverweise
Was ist Diazepam und wie wirkt es?
Diazepam, ein Arzneistoff aus der Gruppe der Benzodiazepine, entfaltet seine Wirkung, indem es an GABA-A-Rezeptoren im Zentralnervensystem bindet. GABA, ein körpereigener Neurotransmitter, reguliert die Erregbarkeit von Nervenzellen. Durch die Bindung von Diazepam an diese Rezeptoren wird die hemmende Wirkung von GABA verstärkt, was zu einer verminderten neuronalen Erregung führt. Daraus resultieren die angstlösenden, beruhigenden, krampflösenden und muskelentspannenden Effekte von Diazepam.
Wirkmechanismus von Diazepam
Diazepam gehört zur Wirkstoffgruppe der Benzodiazepine und entfaltet seine Wirkung, indem es an GABA-A-Rezeptoren im Zentralnervensystem bindet. GABA ist ein körpereigener Neurotransmitter, der die Erregbarkeit von Nervenzellen reguliert. Durch die Bindung von Diazepam an die GABA-A-Rezeptoren wird die hemmende Wirkung von GABA verstärkt, was zu einer verminderten neuronalen Erregung führt. Dadurch lassen psychische Symptome wie Angst oder Unruhe nach, und angespannte bzw. verkrampfte Muskeln lösen sich.
Angstlösende und beruhigende Wirkung
Die Hemmung der neuronalen Erregung durch Diazepam im Bereich des Hirnstamms und des limbischen Systems, welches für die Befindlichkeit verantwortlich ist, führt zu einer angstlösenden und beruhigenden Wirkung. Patienten mit Angstzuständen, innerer Unruhe oder Spannungszuständen erfahren durch die Einnahme von Diazepam eine emotionale Beruhigung und Entspannung.
Krampflösende und muskelentspannende Wirkung
Neben den angstlösenden und beruhigenden Effekten verfügt Diazepam auch über eine krampflösende und muskelentspannende Wirkung. Diese beruht ebenfalls auf der dämpfenden Wirkung auf das Zentralnervensystem. Diazepam wird daher auch eingesetzt, um epileptische Anfälle zu behandeln oder bei Zuständen mit erhöhter Muskelspannung, wie Tetanus-Vergiftungen.
Wann wird Diazepam angewendet?
Diazepam wird hauptsächlich eingesetzt, um Spannungs-, Erregungs- und Angstzustände zu behandeln. Dazu zählen beispielsweise Angststörungen oder akute Angstzustände wie nach einem Herzinfarkt. Aufgrund der lang anhaltenden Wirkdauer wird Diazepam auch bei Schlafstörungen angewendet, wenn neben der Verbesserung des Schlafes auch eine beruhigende Wirkung am Tag gewünscht ist.
Vor operativen und diagnostischen Eingriffen
Ein weiteres Anwendungsgebiet von Diazepam ist die Prämedikation, also die Vorbereitung auf eine Narkose vor diagnostischen oder operativen Eingriffen. Hier dient Diazepam dazu, den Patienten zu beruhigen und Angst vor dem Eingriff zu reduzieren.
Behandlung von Krampfanfällen
Neben der Behandlung von Angststörungen und Schlafstörungen wird Diazepam auch zur Notfallversorgung bei bestimmten epileptischen Anfällen wie Grand-mal-Anfällen eingesetzt. Ebenso findet Diazepam Anwendung bei Fieberkrämpfen bei Kindern oder starken Muskelverkrampfungen wie bei Tetanus-Vergiftungen.
valium wirkung – Pharmakokinetik von Diazepam
Nach oraler Einnahme wird Diazepam schnell aus dem Magen-Darm-Trakt in das Blut aufgenommen und gelangt von dort in das Gehirn, wo es rasch seine Wirkung entfaltet. Die Wirkung setzt bei intravenöser Gabe bereits nach einer Minute ein, bei oraler Einnahme nach etwa einer Stunde.
Metabolismus und Abbau
Der Abbau von Diazepam erfolgt in der Leber. Dabei entstehen die ebenfalls pharmakologisch aktiven Metaboliten Nordazepam, Temazepam und Oxazepam, die langsam über den Urin ausgeschieden werden. Die Halbwertszeit von Diazepam beträgt etwa 48 Stunden, die Metaboliten können jedoch noch bis zu 80 Stunden nach Einnahme sedierend wirken.
Halbwertszeit und Wirkdauer
Mit einer Halbwertszeit von etwa 48 Stunden zählt Diazepam zu den lang wirksamen Benzodiazepinen. Die Wirkung hält in der Regel 24 bis 48 Stunden an, wobei die Abbauprodukte des Wirkstoffs noch bis zu 80 Stunden nach Anwendung eine sedative Wirkung entfalten können.
Dosierung und Anwendung von Diazepam
Diazepam-Präparate sind in unterschiedlichen Darreichungsformen erhältlich, wie Tabletten, Tropfen und Zäpfchen. Die Dosierung wird individuell vom Arzt festgelegt und richtet sich nach der Indikation. Die übliche Tagesdosis für Erwachsene beträgt 5 bis 10 mg, die Einnahme sollte vorzugsweise abends erfolgen und nicht auf nüchternen Magen, um einen verzögerten Wirkungseintritt zu vermeiden. Bei längerer Behandlung muss die Dosis langsam ausgeschlichen werden, um Entzugssymptome zu vermeiden.
Darreichungsform | Dosierung | Einnahmezeitpunkt |
---|---|---|
Tabletten | 5-10 mg pro Tag | Vorzugsweise abends |
Tropfen | 5-10 mg pro Tag | Vorzugsweise abends |
Zäpfchen | 5-10 mg pro Tag | Vorzugsweise abends |
Nebenwirkungen von Diazepam
Wie alle Medikamente weist auch Diazepam eine Reihe möglicher Nebenwirkungen auf, die bei der Einnahme berücksichtigt werden müssen. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen Tagesmüdigkeit, Schläfrigkeit, Benommenheit, Schwindelgefühle und Kopfschmerzen, die durch die dämpfende Wirkung von Diazepam auf das Zentralnervensystem bedingt sind. Auch eine Beeinträchtigung der Konzentration und des Reaktionsvermögens kann auftreten.
Schwerwiegende Nebenwirkungen
Neben diesen eher leichteren Nebenwirkungen können unter Umständen auch schwerwiegende unerwünschte Wirkungen auftreten. Dazu gehören insbesondere Atemprobleme, Blutdruckabfall, verlangsamter Puls bis hin zum Herzstillstand sowie Blasenfunktionsstörungen mit Harnverhalt oder Inkontinenz. Diese Nebenwirkungen können lebensbedrohlich sein und erfordern eine sofortige ärztliche Behandlung.
Paradoxe Reaktionen
In einigen Fällen kann es unter der Einnahme von Diazepam auch zu paradoxen Reaktionen kommen. Anstatt eine beruhigende Wirkung zu entfalten, kann Diazepam bei den Patienten zu verstärkter Unruhe, Angstzuständen, Erregungszuständen und Schlafstörungen führen. Solche paradoxen Reaktionen treten vor allem bei längerem Gebrauch und bei älteren Menschen auf.
Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten
Diazepam kann die Wirkung anderer zentral dämpfender Medikamente wie Schlafmittel, Schmerzmittel, Narkosemittel oder Antidepressiva verstärken. Auch die gleichzeitige Einnahme von Alkohol kann die sedative Wirkung von diazepam unberechenbar verstärken und ist daher strikt kontraindiziert.
Beeinflussung des Abbaus
Der Abbau von diazepam in der Leber wird durch bestimmte Medikamente wie Phenobarbital, Phenytoin oder HIV-Proteasehemmer beschleunigt, was die Wirkdauer des Benzodiazepins verkürzen kann. Andere Wirkstoffe wie Grapefruitsaft können den Abbau von diazepam hingegen verlangsamen und so die Wirkung verlängern.
Kontraindikationen und Vorsichtsmaßnahmen
Diazepam darf nicht angewendet werden bei bekannter Überempfindlichkeit gegen Benzodiazepine sowie bei Patienten mit Suchterkrankungen in der Vorgeschichte. Die Gefahr einer Abhängigkeitsentwicklung ist bei Diazepam hoch, daher muss die Behandlung sorgfältig überwacht werden.
Schwangerschaft und Stillzeit
Während der Schwangerschaft sollte Diazepam nur bei zwingender Indikation und unter strikter Nutzen-Risiko-Abwägung eingesetzt werden, da der Wirkstoff die Plazenta passiert und zu Fehlbildungen oder Entzugssymptomen beim Neugeborenen führen kann. Auch in der Stillzeit ist Vorsicht geboten, da Diazepam in die Muttermilch übergeht.
Entzugserscheinungen und Abhängigkeitsrisiko
Bei längerer Einnahme von Diazepam kann es zu einer körperlichen und psychischen diazepam abhängigkeit kommen. Beim abrupten Absetzen oder einer schnellen Dosisreduktion treten dann Entzugssymptome wie Schlafstörungen, Angstzustände, innere Unruhe, Zittern oder Krampfanfälle auf. Um diese Beschwerden zu vermeiden, muss die Dosis von Diazepam langsam und unter ärztlicher Kontrolle reduziert werden.
Körperliche und psychische Entzugssymptome
Der diazepam entzug kann bei Patienten, die über einen längeren Zeitraum Diazepam eingenommen haben, zu einer Reihe unangenehmer körperlicher und psychischer Symptome führen. Dazu zählen Schlafstörungen, Angstzustände, innere Unruhe, Zittern, Krampfanfälle, Schwitzen und Übelkeit. Diese Entzugserscheinungen sind ein Zeichen dafür, dass der Körper die dämpfende Wirkung des Medikaments gewohnt ist und nun mit Erregung und Übererregbarkeit auf das Absetzen reagiert.
Behandlung der Diazepam-Abhängigkeit
Die Behandlung einer diazepam entzugsbehandlung und diazepam suchttherapie erfolgt in spezialisierten Suchteinrichtungen. Dort wird der Entzug in einem kontrollierten, fraktionierten Prozess durchgeführt, bei dem Diazepam langsam durch ein Benzodiazepin mit mittlerer Halbwertszeit ersetzt und die Dosis schrittweise reduziert wird. Parallel dazu findet eine psychotherapeutische Entwöhnungsbehandlung statt, um die Ursachen der Sucht zu bearbeiten und dem Patienten neue Bewältigungsstrategien an die Hand zu geben.
Fazit
Valium, auch unter dem Handelsnamen Diazepam bekannt, ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Benzodiazepine mit angstlösender, beruhigender, krampflösender und muskelentspannender Wirkung. Es wird zur Behandlung von Angstzuständen, Schlafstörungen, epileptischen Anfällen und Muskelkrämpfen eingesetzt. Aufgrund des hohen Suchtrisikos sollte Diazepam jedoch nur kurzzeitig und unter ärztlicher Aufsicht angewendet werden.
Bei längerer Einnahme können schwerwiegende Nebenwirkungen wie Atemdepression oder paradoxe Reaktionen auftreten. Beim Absetzen müssen zudem Entzugssymptome beachtet und behandelt werden. Insgesamt erfordert die Einnahme von Diazepam eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung.
Die valium zusammenfassung zeigt, dass der Arzneistoff zwar vielfältig einsetzbar ist, aber aufgrund seines valium zusammenfassung hohen Suchtpotenzials mit Vorsicht angewendet werden muss. Eine genaue Rücksprache mit dem Arzt ist daher unerlässlich.