Wussten Sie, dass weltweit jährlich ca. 700 Tonnen anaboler Steroide von 15 Millionen Konsumenten zu Dopingzwecken verwendet werden? Diese beeindruckenden Zahlen zeigen das enorme Ausmaß des Anabolika-Missbrauchs, der nicht nur im Hochleistungssport, sondern auch im Freizeitsport weit verbreitet ist. In diesem Artikel erfahren Sie alles Wichtige über die Wirkung von Steroiden, ihre Anwendung, Risiken und rechtlichen Konsequenzen.
Anabole Steroide sind künstlich hergestellte Substanzen, die eine muskelaufbauende (anabole) Wirkung haben. Ihre chemische Struktur ähnelt dem Testosteron, einem männlichen Sexualhormon. Wie Testosteron haben anabole Steroide auch eine androgene Wirkung, die die Ausreifung typisch männlicher Geschlechtsmerkmale fördert. Diese Substanzen werden daher auch als anabol-androgene Steroide (AAS) bezeichnet.
Anabole Steroide wurden während des Zweiten Weltkriegs entwickelt, um entkräfteten und unterernährten Kriegsgefangenen eine bessere Rekonvaleszenz zu ermöglichen. Außerdem wurden sie aufgrund ihrer eiweißaufbauenden Wirkung bei konsumierenden Krankheiten und Muskelatrophie eingesetzt.
Sehr bald fanden Anabolika Anwendung im Sport, wo sie als unerlaubtes Doping zur Leistungssteigerung an gesunde Athleten verabreicht wurden. In der Medizin kommen anabole Steroide heute noch bei einer Insuffizienz der Hoden, bei Wachstumsstörungen oder bei körperlicher Schwäche zum Einsatz.
Was sind anabole Steroide?
Anabole Steroide sind synthetische Abkömmlinge des männlichen Sexualhormons Testosteron. Sie werden auch als anabol-androgene Steroide (AAS) bezeichnet, da sie neben der anabolen (muskelaufbauenden) Wirkung auch eine androgene (männliche) Wirkung haben.
Anabole Wirkung
Die anabole Wirkung der Steroide fördert den Aufbau von Eiweiß (Protein) in der Muskulatur, was zu einem Muskelwachstum führt. Zudem können Anabolika die Regenerationsfähigkeit des Konsumenten erhöhen, sodass er häufiger und mit geringeren Pausen trainieren kann.
Androgene Wirkung
Die androgene Wirkung der Anabolika beeinflusst die inneren und äußeren Geschlechtsmerkmale sowie die Psyche. Obwohl die androgene Komponente bei der Herstellung möglichst gering gehalten wird, ist sie immer vorhanden und kann zu unerwünschten Nebenwirkungen führen.
Hintergrund
1935 gelang es Ernst Laqueur erstmals, Testosteron aus dem Stierhoden zu isolieren. In der Folge wurden große Anstrengungen unternommen, Steroidhormone künstlich herzustellen, um ein reines Anabolikum ohne androgene Wirkung zu erhalten. Dies ist jedoch nicht gelungen, da jede anabol wirkende Substanz immer auch androgen wirkt.
Entwicklung
Anabole Steroide wurden sehr bald zu Dopingzwecken im Sport eingesetzt, um die Leistungsfähigkeit gesunder Athleten zu steigern. Die Verwendung dieser Substanzen zur Leistungssteigerung wurde erstmals 1974 offiziell verboten, nachdem Nachweisverfahren für Abbauprodukte synthetischer Hormone entwickelt worden waren.
Medizinische Anwendung
In der Medizin werden anabole Steroide bei Hypogonadismus eingesetzt. Diese Erkrankung geht mit einem Androgenmangel einher, sodass die zusätzliche Gabe von Androgenen wie Testosteron bei Jungen mit Beginn der Pubertät notwendig ist, um Entwicklungsstörungen zu verhindern. Bei Erwachsenen können Osteoporose, Muskelschwund sowie der Verlust der sexuellen Potenz und Fruchtbarkeit die Folge sein.
Doping im Sport
Anabole Steroide wurden sehr bald auch im Sport als unerlaubtes Doping zur Leistungssteigerung an gesunde Athleten verabreicht. Erstmals verboten wurden Anabolika 1974, nachdem man Nachweisverfahren für Abbauprodukte synthetischer Hormone entwickelt hatte. Bei den Olympischen Spielen 1976 in Montreal kam es dann erstmals zu Kontrollen auf synthetisch hergestellte Anabolika.
Geschichte
Laut Berechnungen des italienischen Sportwissenschaftlers Alessandro Donati werden weltweit jährlich ca. 700 Tonnen anaboler Steroide von 15 Millionen Konsumenten zu Dopingzwecken verwendet. Im Fitness- und Breitensport ist der Gebrauch dieser Substanzen mittlerweile weit verbreitet und wird dort oft als „Kur“ bezeichnet.
Verbreitung
Die folgende Tabelle zeigt die Verbreitung von anabolen Steroiden im Leistungs- und Breitensport:
Bereich | Jährlicher Konsum | Anzahl der Konsumenten |
---|---|---|
Leistungssport | 700 Tonnen | 15 Millionen |
Fitness- und Breitensport | Stark verbreitet | Weite Verbreitung |
Die Zahlen verdeutlichen, dass der Missbrauch von anabolen Steroiden nicht nur im Hochleistungssport, sondern auch im Freizeitsport, insbesondere unter Besucherinnen und Besuchern von Fitnessstudios, weit verbreitet ist.
steroide wirkung
Anabole Steroide fördern die Proteinbiosynthese in den Muskelzellen, was zu einem Muskelaufbau führt. Allerdings ist dafür gleichzeitig intensives Training notwendig. Studien deuten darauf hin, dass Anabolika auch bei Trainingsanfängern ohne Training einen deutlichen Effekt auf den Muskelaufbau haben können.
Trainingseffekt
Anabole Steroide können die Regenerationsfähigkeit des Konsumenten erhöhen, sodass er häufiger und mit geringeren Pausen trainieren kann. Dadurch lassen sich die trainingsbedingten Leistungssteigerungen verstärken.
Regeneration
Neben der Steigerung des Muskelaufbaus können anabole Steroide auch die Regeneration der Muskulatur nach dem Training beschleunigen. Dies ermöglicht eine höhere Trainingsfrequenz und -intensität.
Androgene Nebenwirkungen
Während die anabole Wirkung der Anabolika den eigentlichen Grund für die Anwendung darstellt, ist die androgene Wirkung meist ein unerwünschter Nebeneffekt. Hierunter versteht man den Einfluss auf die inneren und äußeren Geschlechtsmerkmale sowie auf die Psyche. So kann es beispielsweise zu Virilisierungen bei Frauen, Gynäkomastie bei Männern und Aggressivitätssteigerungen kommen.
Gesundheitliche Risiken
Der Missbrauch von Anabolika kann zu einer Belastung des Herz-Kreislauf-Systems führen, da sie den Blutdruck erhöhen und das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle erhöhen können.
Leber und Nieren
Anabole Steroide können insbesondere bei oraler Einnahme Schäden an Leber und Nieren verursachen. Es kann zu Leberschäden und einer Schädigung der Nierenkörperchen mit daraus resultierendem chronischen Nierenversagen kommen.
Psychische Folgen
Der Missbrauch von Anabolika kann auch Auswirkungen auf die Psyche haben. Bekannt sind Aggressivitätssteigerungen, Stimmungsschwankungen, Depressionen bis hin zu Suizidgedanken nach Absetzen der Steroide.
Illegaler Handel und Fälschungen
In Ländern, in denen der Verkauf und Erwerb von anabolen Steroiden verboten ist oder sie nur gegen Rezept erhältlich sind, gibt es häufig einen großen Schwarzmarkt. Diese Steroide werden meist im Ausland hergestellt und illegal eingeführt. Hinzu kommt, dass die Zahl gefälschter Anabolika in den vergangenen Jahren zugenommen hat. In diesen Produkten finden sich oft hochgiftige Stoffe, was zu schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen führen kann.
Risiken des illegalen Handels | Folgen von Fälschungen |
---|---|
Herstellung ohne Qualitätskontrolle | Verunreinigung mit hochgiftigen Substanzen |
Unbekannte Inhaltsstoffe | Schwerwiegende Gesundheitsschäden |
Fehlende Dosierungsangaben | Lebens- und Organbedrohende Komplikationen |
Der Konsum illegaler oder gefälschter Anabolika kann für Verbraucher daher eine ernsthafte Gefahr darstellen. Um solche Risiken zu vermeiden, ist die Beschaffung von Anabolika ausschließlich über legale und kontrollierte Wege zu empfehlen.
Rechtliche Konsequenzen
In Deutschland fallen anabole Steroide unter das Arzneimittelgesetz (AMG). Demnach ist es nach § 6a des AMG verboten, Arzneimittel zu Dopingzwecken im Sport in den Verkehr zu bringen, zu verschreiben oder bei anderen anzuwenden. Der Besitz von Anabolika in nicht geringen Mengen zu Dopingzwecken ist ebenfalls strafbar.
Sanktionen für Sportler
Leistungssporttreibende haben mit zusätzlichen Strafen zu rechnen. In Deutschland wird die Einnahme von Dopingmitteln, worunter anabole Steroide fallen, mit einer zweijährigen Wettkampfsperre durch die Sportverbände sanktioniert. Im Wiederholungsfall droht eine Sperre auf Lebenszeit.
Missbrauch im Alltag
Der Missbrauch von anabolen Steroiden ist nicht nur im Hochleistungssport, sondern auch im Freizeitsport, insbesondere unter Besucherinnen und Besuchern von Fitnessstudios, weit verbreitet. Hier steht der ästhetische Aspekt des Muskelzuwachses im Vordergrund.
Fitnessstudios
In Fitnessstudios ist der Konsum von anabolen Steroiden weit verbreitet. Viele Sportler und Sportlerinnen streben einen muskulösen und definierten Körper an, um den in den Medien propagierten Schönheitsidealen zu entsprechen. Der Wunsch nach schnellen Erfolgen und gesellschaftlicher Anerkennung treibt sie zum Missbrauch dieser leistungssteigernden Substanzen.
Gesellschaftlicher Druck
Die in den Medien zunehmend präsente und teilweise bewusst geförderte Verherrlichung eines muskulösen Körperbildes hat in den letzten Jahren besonders bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu einer starken Zunahme des Anabolika-Konsums geführt. Der gesellschaftliche Druck, einem bestimmten Idealbild zu entsprechen, begünstigt den Missbrauch dieser Substanzen.
Fazit
Anabole Steroide sind leistungssteigernde Substanzen, die jedoch mit gravierenden gesundheitlichen Risiken einhergehen. Obwohl ihr Konsum im Sport und Fitnessbereich weit verbreitet ist, überwiegen die möglichen Gefahren für das Herz-Kreislauf-System, die Leber, die Nieren sowie die psychischen Folgen wie Aggressivität und Depressionen den potenziellen Leistungsgewinn bei Weitem.
Studien haben gezeigt, dass der Missbrauch von Anabolika zu schwerwiegenden Schäden führen kann und daher dringend abzuraten ist. Stattdessen sollten Athleten und Sportbegeisterte auf natürliche, legale und gesundheitsförderliche Methoden zur Leistungssteigerung setzen, um langfristig erfolgreich und gesund zu bleiben.
Letztendlich ist der Konsum anaboler Steroide ein Risiko, das die möglichen Vorteile bei Weitem überwiegt. Jeder, der an seiner Leistungsfähigkeit und Fitness arbeiten möchte, sollte die Finger von diesen Substanzen lassen und stattdessen auf einen gesunden Lebensstil, ausgewogene Ernährung und ein effektives Trainingsprogramm setzen.