Wussten Sie, dass die Samen der Ignatius-Bohne giftiger sind als Strychnin? Trotzdem finden diese Samen Verwendung in der Homöopathie und entfalten dort eine erstaunliche heilsame Wirkung. Die homöopathische Ignatia amara, auch als Ignatius-Bohne oder Strychnos ignatii bekannt, hat ihre Wurzeln in Südostasien und findet verstärkt Anwendung bei seelischen Beschwerden wie Stress, Trauer, Kummer und Angst. Darüber hinaus kann es auch bei körperlichen Symptomen wie Kopfschmerzen, Magenkrämpfen oder Atemwegserkrankungen eingesetzt werden.
In diesem Artikel erfahren Sie alles Wichtige zur Anwendung, Dosierung und Wirkung von Ignatia. Außerdem werden ähnliche homöopathische Mittel vorgestellt, die bei vergleichbaren Symptomen eine Alternative darstellen können.
Was ist Ignatia?
Das homöopathische Heilmittel Ignatia amara basiert auf den Samen des Ignatius-Bohnenbaumes (Strychnos ignatii), einer tropischen Schlingpflanze, die vor allem in Südostasien beheimatet ist. Die Samen der Ignatiusbohne enthalten die stark giftigen Wirkstoffe Strychnin und Brucin.
Strychnos ignatii oder Ignatiusbohne
Für die homöopathische Anwendung werden diese Ursprungssubstanzen jedoch extrem stark verdünnt (potenziert), sodass sie ihre heilsame Wirkung auf Psyche und Körper entfalten können, ohne gesundheitliche Risiken darzustellen.
Ursprung aus Südostasien
Der Ignatius-Bohnenbaum wurde im 17. Jahrhundert durch spanische Jesuiten nach Europa gebracht und nach dem Ordensgründer Ignatius von Loyola benannt. Seither findet die Ignatiusbohne Anwendung in der klassischen Homöopathie.
Homöopathisches Mittel aus stark verdünnter Ursprungssubstanz
Die Samen der Ignatiusbohne enthalten die Nervengiftstoffe Strychnin und Brucin, die in stark verdünnter homöopathischer Form jedoch eine heilsame Wirkung entfalten können.
Anwendungsbereiche der Ignatiusbohne
In ihrem Ursprungsgebiet Südostasien hatte die Ignatiusbohne bereits eine lange Tradition als traditionelles Heilmittel. Dort wurde sie vor allem gegen Wurmbefall, Vergiftungen und zur Behandlung von Wunden eingesetzt.
Historische Anwendung bei Magen-Darm-Beschwerden, Krämpfen und Fieber
Als die Samen im 17. Jahrhundert nach Europa kamen, fand die Ignatiusbohne hauptsächlich bei Magen-Darm-Beschwerden, Krämpfen und Fieber Anwendung.
Homöopathische Behandlung von Stimmungsschwankungen und Nervosität
In der modernen Homöopathie hat sich das Einsatzgebiet der Ignatiusbohne erweitert. Heute wird Ignatia vorrangig bei seelischen Beschwerden wie Stimmungsschwankungen, Nervosität, Ängsten und Depressionen eingesetzt. Aber auch bei körperlichen Symptomen wie Kopfschmerzen, Magenkrämpfen oder Atemwegserkrankungen kann es hilfreich sein.
Inhaltsstoffe und ihre Wirkung
Die Samen des Ignatius-Bohnenbaumes enthalten als Hauptwirkstoffe die Alkaloide Strychnin und Brucin, die in hoher Konzentration stark giftig sind. In homöopathischer Verdünnung entfalten diese Substanzen jedoch eine heilsame Wirkung, insbesondere auf das zentrale Nervensystem.
Wirkung auf das zentrale Nervensystem
Die Inhaltsstoffe der Ignatiusbohne wirken regulierend auf das zentrale Nervensystem. Dabei können sie bei ignatia wirkung auf verschiedene Beschwerden lindernd wirken.
Behandlung von Atemwegs-, Magen-Darm- und Frauenleiden
Die Inhaltsstoffe der Ignatiusbohne finden Anwendung bei der Behandlung von Erkrankungen der Atemwege, des Magen-Darm-Trakts sowie bei Frauenleiden. Dabei wirken sie regulierend auf den Hormonhaushalt und lindern Beschwerden wie Krämpfe, Entzündungen und Schmerzen.
Obwohl Strychnin und Brucin in hoher Dosis hochgiftig sind, bergen homöopathische Zubereitungen der Ignatiusbohne keine ignatia nebenwirkungen. Lediglich zu Beginn der Behandlung kann es zu einer vorübergehenden Verschlimmerung der Symptome (Erstverschlimmerung) kommen.
ignatia wirkung
Der Hauptanwendungsbereich von Ignatia in der Homöopathie sind akute emotionale Belastungen und Krisen. Das Mittel kann bei Kummer, Heimweh, Liebeskummer und ähnlichen seelischen Verstimmungen hilfreich sein.
Ignatia wirkt regulierend auf die Psyche, indem es Stimmungsschwankungen und Nervosität lindert. Darüber hinaus kann es auch bei körperlichen Beschwerden wie Kopfschmerzen, Magenkrämpfe, Appetitlosigkeit und Schlafstörungen Erleichterung verschaffen.
Viele Anwender*innen berichten von positiven Erfahrungen mit Ignatia, insbesondere bei der Bewältigung akuter emotionaler Krisen. Das Mittel soll schnell wirken und die Beschwerden deutlich reduzieren können.
Leitsymptome für Ignatia
In der Homöopathie werden sogenannte Leitsymptome verwendet, um das passende Heilmittel zu bestimmen. Bei ignatia dosierung, ignatia wirkung und ignatia erfahrungen sind dies vor allem:
Stimmungsschwankungen aufgrund von Kummer
Ignatia eignet sich besonders zur Behandlung von Stimmungsschwankungen, die durch Kummer, Trauer oder andere emotionale Belastungen ausgelöst werden. Betroffene zeigen häufig einen raschen Wechsel zwischen Weinen und Lachen, Niedergeschlagenheit und Reizbarkeit.
Kloßgefühl im Hals
Ein weiteres typisches Leitsymptom für Ignatia ist ein Kloßgefühl im Hals, das oft mit Schluckbeschwerden einhergeht. Dieses Symptom kann Ausdruck innerer Spannungen oder Konflikte sein.
Probleme mit Atemwegen und Magen-Darm-Trakt
Nicht selten treten bei Personen, die von Ignatia profitieren können, auch körperliche Beschwerden wie Atembeschwerden, Magenkrämpfe oder Verdauungsprobleme auf. Diese können ebenfalls Teil des Leitsymptombilds sein.
Typische Potenzen und Dosierung
Für die Selbstbehandlung akuter Beschwerden werden in der Regel die niedrigen Potenzen Ignatia D6 bis D12 empfohlen. Diese können im Bedarfsfall sogar mehrmals täglich eingenommen werden, jedoch nicht öfter als zehnmal pro 24 Stunden.
Bei chronischen oder schwerwiegenderen Erkrankungen mit starkem psychischem Anteil kommen meist höhere Potenzen ab D30 zum Einsatz. Diese sollten jedoch nur nach Rücksprache mit einem homöopathischen Arzt oder einer Ärztin eingenommen werden, da sie engmaschiger kontrolliert werden müssen.
Übliche Dosierung: 2x täglich 5 Globuli D12
Die übliche Dosierung für Ignatia in der Selbstanwendung beträgt zwei- bis sechsmal täglich je fünf Globuli der Potenz D12.
Homöopathische Alternativen
Neben Ignatia gibt es in der Homöopathie weitere Mittel, die bei ähnlichen Symptomen eingesetzt werden können. Dazu zählen unter anderem Sepia, Arsenicum album und Aurum metallicum.
Sepia bei Menstruationsbeschwerden
Das homöopathische Arzneimittel Sepia kann bei Frauen hilfreich sein, die unter Menstruationsbeschwerden, Stimmungsschwankungen und Angstzuständen leiden. Sepia wirkt ausgleichend auf den weiblichen Hormonhaushalt und kann ignatia erfahrungen bei Krämpfen, Rückenschmerzen und Müdigkeit lindern.
Arsenicum album bei ausgeprägtem Perfektionismus
Für Personen, die unter einem starken Perfektionismus und hohen Ansprüchen an sich selbst leiden, kann das homöopathische Mittel Arsenicum album eine sinnvolle Alternative zu Ignatia sein. Es hilft, Ängste, Unsicherheiten und ignatia nebenwirkungen zu reduzieren und fördert ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Leistungsanspruch und Selbstakzeptanz.
Aurum metallicum bei nächtlicher Verschlechterung
Für Menschen, deren Beschwerden wie Depressionen, Schlafstörungen oder Kopfschmerzen ignatia alternative nachts besonders ausgeprägt sind, kann Aurum metallicum eine wertvolle homöopathische Option darstellen. Es wirkt stimmungsaufhellend und hilft, die nächtlichen Symptome zu lindern.
Diese Mittel können in Ergänzung oder als Alternative zu Ignatia eingesetzt werden, je nach individueller Symptomatik und Konstitution der Betroffenen. Ein Gespräch mit einem erfahrenen Homöopathen oder einer Homöopathin kann bei der Findung des passenden Arzneimittels hilfreich sein.
Mystische Verwendung
Neben der medizinischen Anwendung hatte die Ignatiusbohnegeschichte> in ihrer Heimat auch eine mystische Bedeutung. Auf den Philippinen wurden die zerstoßenen Samen als Mittel gegen Zauber und Liebestränke eingesetzt. Man glaubte, sie könnten verabreichte Tränke unwirksam machen.
Getragen als Amulett am Hals sollten die Samen außerdem in der Lage sein, Liebeszauber aufzulösen. In der ayurvedischen Medizin Indiens wurde die Ignatiusbohne hingegen als Aphrodisiakum verwendet – also als Mittel zur Steigerung der Libidoanwendung>.
Diese überlieferten Anwendungen zeugen von der besonderen Stellung, die die Ignatiusbohne in den traditionellen Heilverfahren Südostasiens einnahm.
Herkunft und Merkmale
Die natürliche Heimat des Ignatius-Bohnenbaumes (Strychnos ignatii) sind tropische Gebiete Südostasiens. Er ist in verschiedenen Regionen Chinas, Thailand, Vietnam, auf den Philippinen, in Malaysia und Indonesien (Java) beheimatet.
Der Ignatius-Bohnenbaum ist eine Kletterpflanze, die sich mithilfe seiner hakenförmigen Ranken in die Gipfel von Bäumen hinaufwindet. Sein Stamm kann einen Durchmesser von über 10 Zentimetern erreichen und ist mit einer glatten, rötlichen Rinde bedeckt.
Die kreuzweise angeordneten Blätter sind bis zu 25 Zentimeter lang und haben eine elliptische Form. Die unscheinbaren, grünlichen Blüten stehen in Traubendolden. Die daraus entstehenden Früchte sind hartschalige, orangegelbe Beeren mit einem Durchmesser von etwa 12 Zentimetern. In ihnen befinden sich die bitteren, unregelmäßig geformten Samen, die in der Homöopathie Verwendung finden.
Fazit
Ignatia, auch bekannt als Ignatius-Bohne oder Strychnos ignatii, ist ein vielseitiges homöopathisches Heilmittel. Es entfaltet seine Wirkung vor allem bei seelischen Beschwerden wie Kummer, Trauer, Angst und Nervosität. Darüber hinaus kann es aber auch bei körperlichen Symptomen wie Kopfschmerzen, Magen-Darm-Problemen oder Atemwegserkrankungen hilfreich sein.
Die Inhaltsstoffe der Ignatiusbohne, insbesondere die Nervengifte Strychnin und Brucin, wirken in homöopathischer Verdünnung regulierend auf das zentrale Nervensystem. Viele Anwender*innen berichten von positiven Erfahrungen mit Ignatia, da es die Beschwerden schnell und effektiv lindern kann.
Bei der Anwendung sollte man die empfohlenen Potenzen und Dosierungen beachten. In Fällen von chronischen oder schwerwiegenden Erkrankungen ist eine Absprache mit dem Arzt oder der Ärztin ratsam. Ignatia bietet insgesamt eine natürliche und nebenwirkungsarme Behandlungsoption für ein breites Spektrum an Beschwerden.