Wussten Sie, dass Ipratropiumbromid, der Wirkstoff in Atrovent, eine entscheidende Rolle bei der Behandlung von Atemwegserkrankungen wie COPD und Asthma bronchiale spielt? Dieses kurz wirkende Muskarinrezeptor-Antagonist (SAMA) ist nicht nur ein wichtiges Bronchodilatator, sondern kann auch als Antiarrhythmikum bei Herzrhythmusstörungen eingesetzt werden.
Atrovent, das den Wirkstoff Ipratropiumbromid enthält, ist ein vielseitiges Medikament, das in der Atrovent Dosierung und Atrovent Inhalation zur Behandlung verschiedener Erkrankungen zum Einsatz kommt. Im Folgenden erfahren Sie mehr über den Wirkmechanismus, die Anwendungsgebiete und mögliche Atrovent Nebenwirkungen dieses wichtigen Arzneimittels.
Der Wirkstoff Ipratropiumbromid ist ein Derivat des Atropins und liegt in den gängigen Arzneimitteln als Monohydrat vor. Als quartäre Ammoniumverbindung mit Tropasäurestruktur kann er halbsynthetisch hergestellt werden. Bei der Atrovent Anwendung führt die inhalative Einnahme zu einer Bronchodilatation, was ihn insbesondere in der Behandlung von COPD und Asthmaanfällen einsetzbar macht.
Was ist Atrovent?
Atrovent, ein wichtiges Medikament in der Behandlung von Atemwegserkrankungen, enthält den Wirkstoff Ipratropiumbromid. Dieser quartäre Ammoniumkomplex kann zur Verbesserung der Atemfunktion bei Patienten mit COPD oder Asthma bronchiale inhalativ verabreicht werden.
Definition und Hintergrund
Ipratropiumbromid ist ein Racemat, das in gängigen Arzneimitteln als Monohydrat vorliegt. Es handelt sich um eine quartäre Ammoniumverbindung mit Tropasäurestruktur, welche sich halbsynthetisch durch Derivatisierung von Atropin/Hyoscyamin herstellen lässt. Der Wirkstoff ist nicht ZNS-gängig und wirkt ungefähr fünf Stunden lang.
Chemische Struktur
Die chemische Summenformel von Ipratropiumbromid lautet C20H32BrNO4 mit einer Molekülmasse von 412,4 g/mol. In den Medikamenten liegt es in Form des Monohydrats (C20H30BrNO3·1H2O, 430,4 g/mol) vor. Die Reinsubstanz ist ein weißer, kristalliner Feststoff mit einer Schmelztemperatur von ca. 230 bis 232°C.
Wirkmechanismus von Atrovent
Der Wirkstoff Ipratropiumbromid, der in Atrovent enthalten ist, wirkt kompetitiv zu Acetylcholin. Dies führt dazu, dass die muskarinischen Acetylcholinrezeptoren (MAChR) blockiert werden und nicht mehr erregt werden können.
Bronchodilatation und Schleimhemmung
Bei inhalativer Anwendung von Ipratropiumbromid kommt es aufgrund dieser Blockade der Muskarinrezeptoren zu einer Bronchodilatation, also einer Erweiterung der Atemwege. Gleichzeitig wird die Schleimbildung in den Atemwegen gehemmt.
Einfluss auf den Herzschlag
Im Herzen hemmt Ipratropiumbromid speziell den M2-Rezeptor, was zu einer Steigerung der Herzfrequenz führt. Die Blockade der Muskarinrezeptoren am Herzen bewirkt somit eine gleichmäßigere und regelmäßigere Erhöhung der Herzschlagrate.
Anwendungsgebiete von Atrovent
Die inhalative Einnahme von Ipratropiumbromid, dem Wirkstoff in Atrovent, führt zu einer Bronchodilatation, sodass es insbesondere in der Behandlung der chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen (COPD) und beim Asthmaanfall zum Einsatz kommt.
Herzrhythmusstörungen
Basierend auf dem Wirkmechanismus kann Ipratropiumbromid auch als Antiarrhythmikum in der Behandlung von bradykarden Herzrhythmusstörungen eingesetzt werden.
Atrovent Wirkung
Der Wirkstoff Ipratropiumbromid in Atrovent entfaltet seine Wirkung schnell und hält etwa fünf Stunden an. Im Gegensatz zu Atropin, das auch auf das Atrovent Dosierung zentrale Nervensystem wirkt, hat Ipratropiumbromid keinen Einfluss auf die Gehirnfunktion. Daher sind bei Überdosierung auch keine Nebenwirkungen wie Sinnestäuschungen oder Vergiftungserscheinungen zu erwarten.
Wirkungseintritt und -dauer
Die Atrovent Inhalation von Ipratropiumbromid führt innerhalb weniger Minuten zu einer Bronchodilatation, also einer Erweiterung der Atemwege. Diese Wirkung hält ungefähr fünf Stunden an.
Vergleich zu anderen Medikamenten
Im Vergleich zu anderen Atrovent Nebenwirkungen bronchienerweiternden Medikamenten wie kurzwirksamen Beta-2-Sympathomimetika (z.B. Fenoterol, Salbutamol) hat Ipratropiumbromid den Vorteil, dass es nicht ZNS-gängig ist und somit keine zentralnervösen Nebenwirkungen aufweist. Auch die Atrovent Anwendung Wirkung von Ipratropiumbromid ist etwas länger anhaltend als die der kurzwirksamen Beta-2-Sympathomimetika.
Nebenwirkungen von Atrovent
Bei der inhalativen Anwendung von Atrovent, das den Wirkstoff Ipratropiumbromid enthält, können einige Nebenwirkungen auftreten. Zu den häufigeren Nebenwirkungen zählen Kopfschmerzen, Schwindel, Reizungen im Rachen, Husten, ein trockener Mund, Übelkeit sowie Störungen der Magen-Darm-Tätigkeit.
Seltene Nebenwirkungen
In seltenen Fällen können auch andere Nebenwirkungen auftreten, wie Störungen der Pupillenanpassung, Vorhofflimmern, ein beschleunigter Herzschlag sowie Nesselsucht. Diese Symptome treten jedoch nur vereinzelt auf und sind in der Regel gut beherrschbar.
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Es ist wichtig, dass Patienten ihren Arzt über etwaige Nebenwirkungen informieren, damit die Behandlung gegebenenfalls angepasst werden kann. Insgesamt ist Atrovent jedoch ein gut verträgliches Medikament, das in den meisten Fällen ohne größere Komplikationen angewendet werden kann.
Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten
Bei gleichzeitiger Anwendung von Amantadin (einem Mittel bei Parkinson-Krankheit) oder Antiarrhythmika wie Chinidin sowie Wirkstoffen aus der Gruppe der tri- und tetrazyklischen Antidepressiva oder Neuroleptika wird die Wirkung von Ipratropiumbromid verstärkt. Zu einer gegenseitigen Abschwächung der Wirkung kommt es bei gleichzeitiger Anwendung von Dopaminrezeptor-Agonisten wie Metoclopramid. Werden gleichzeitig andere Anticholinergika wie Pirenzepim eingenommen, können sich deren Wirkungen und Nebenwirkungen durch Ipratropiumbromid verstärken.
Medikament | Interaktion mit Ipratropiumbromid |
---|---|
Amantadin | Wirkungsverstärkung |
Antiarrhythmika (z.B. Chinidin) | Wirkungsverstärkung |
Tri- und tetrazyklische Antidepressiva | Wirkungsverstärkung |
Neuroleptika | Wirkungsverstärkung |
Dopaminrezeptor-Agonisten (z.B. Metoclopramid) | Wirkungsabschwächung |
Andere Anticholinergika (z.B. Pirenzepim) | Verstärkung der Wirkungen und Nebenwirkungen |
Die tabellarische Übersicht zeigt, dass Ipratropiumbromid mit einer Reihe anderer Medikamente in Wechselwirkung treten kann. Es ist daher wichtig, den behandelnden Arzt über alle aktuell eingenommenen Präparate zu informieren, um Interaktionen zu vermeiden.
Gegenanzeigen und Vorsichtsmaßnahmen
Bei Überempfindlichkeit gegen Ipratropiumbromid oder bei Blasenentleerungsstörungen mit Restharnbildung, Verengungen im Magen-Darm-Kanal (mechanischen Stenosen) sowie einer Vergrößerung des Dickdarms (Megacolon) darf der Wirkstoff nicht angewendet werden.
Schwangerschaft und Stillzeit
Hinweise auf eine schädigende Wirkung beim Ungeborenen während der Schwangerschaft sind nicht bekannt. Dennoch sollte die Anwendung von Ipratropiumbromid, vor allem im letzten Drittel der Schwangerschaft, vorsichtshalber nicht erfolgen, da der Wirkstoff Herzrhythmusstörungen beim Kind auslösen könnte. Während der Stillzeit darf Ipratropiumbromid nicht angewendet werden, da er in die Muttermilch übergeht und dadurch Vergiftungserscheinungen beim Kind auftreten könnten.
Kinder
Der Wirkstoff Ipratropiumbromid ist zur Anwendung bei Kindern geeignet.
Dosierung und Anwendung von Atrovent
Um unmittelbare Atemnot zu behandeln, inhalieren Erwachsene und Schulkinder zunächst eine Einzeldosis, dies entspricht einer 0,2-Milligramm-Hartkapsel. Tritt keine Besserung ein, können mit Abstand von drei Stunden weitere Einzeldosen angewendet werden. Um lang anhaltende Atemnot zu behandeln oder unmittelbaren Atemnotanfällen vorzubeugen, empfiehlt es sich, täglich drei Hartkapseln zu inhalieren.
Dosierung für Kinder
Der Wirkstoff Ipratropiumbromid ist zur Anwendung bei Kindern geeignet.
Anwendungsformen
Atrovent ist als Dosieraerosol, Ein-Dosis-Behälter, Inhalationskapseln und Inhalationslösung erhältlich. Zur Inhalation wird ein geeignetes Inhalationsgerät benötigt.
Verfügbare Atrovent-Präparate
Folgende Medikamente enthalten den Wirkstoff Ipratropiumbromid:
Präparat | Formulierung |
---|---|
Atrovent 250 µg/2 ml | Fertiginhalat |
Atrovent 500 µg/2 ml | Fertiginhalat |
Atrovent Inhaletten | – |
Atrovent LS 250 µg/ml | Inhalationslösung |
Atrovent N | Dosier-Aerosol |
IPRABRONCH 250 Mikrogramm/ml | Lösung für einen Vernebler |
IpraBronch 20 Mikrogramm/Sprühstoß | Druckgasinhalation |
Ipratropium Teva 250 Mikrogramm | Lösung für einen Vernebler |
Ipratropium Teva 500 Mikrogramm | Lösung für einen Vernebler |
Ipratropiumbromid HEXAL 20 Mikrogramm/Sprühstoß | Druckgasinhalation, Lösung |
Itrop | – |
Fazit
Atrovent enthält den Wirkstoff Ipratropiumbromid, der zu den Muskarinrezeptor-Antagonisten (SAMA) gehört. Er wird zur Behandlung von Atemwegserkrankungen wie COPD und Asthma bronchiale eingesetzt, da er durch Blockade der Muskarinrezeptoren zu einer Bronchodilatation und Schleimhemmung führt.
Darüber hinaus kann Ipratropiumbromid auch bei Herzrhythmusstörungen wie Bradykardien zum Einsatz kommen, da es im Herzen den M2-Rezeptor hemmt und so die Herzfrequenz erhöht. Die Anwendung von Atrovent ist in bestimmten Fällen kontraindiziert, etwa bei Überempfindlichkeit oder Glaukom.
Insgesamt ist Atrovent ein wichtiges Medikament zur Behandlung von Atemwegserkrankungen und Herzrhythmusstörungen.