Wussten Sie, dass Mutterkraut einst als das „Aspirin des Mittelalters“ galt und bei diversen Gesundheitsbeschwerden zum Einsatz kam? Diese traditionelle Heilpflanze erlebt aktuell ein bemerkenswertes Comeback und wird vor allem für ihre mögliche Wirkung bei Migräne geschätzt.
Das Mutterkraut (Tanacetum parthenium) ist eine ganzjährige Pflanze, die optisch an Kamille erinnert. Die getrockneten Blätter werden zur Herstellung von Mutterkraut-Kapseln, -Tabletten und -Flüssigextrakten verwendet. Dabei gelten die Inhaltsstoffe Parthenolid und Glykoside als besonders wirksam.
Traditionell fanden die Mutterkraut-Präparate überwiegend in der Frauenheilkunde Anwendung, heutzutage wird vor allem eine Wirkung bei Migräne behauptet. Aber wie ist es tatsächlich um die Mutterkraut-Wirkung, Mutterkraut-Anwendung und Mutterkraut-Dosierung bestellt? Erfahren Sie mehr in diesem Artikel.
- Was ist Mutterkraut?
- Traditionelle Verwendung als Heilpflanze
- Wirkungsweise und Inhaltsstoffe
- Mutterkraut Wirkung bei Migräne
- Weitere mögliche Wirkungen
- Dosierung und Anwendungsformen
- Nebenwirkungen und Vorsichtsmaßnahmen
- Wechselwirkungen mit Medikamenten
- Bezugsquellen und Produkte
- Rechtliche Situation und Zulassung
- Fazit
- FAQ
- Quellenverweise
Was ist Mutterkraut?
Das Mutterkraut (Tanacetum parthenium) stammt ursprünglich wahrscheinlich aus dem östlichen Mittelmeerraum und wird heutzutage weltweit als Zier- und Kräuterpflanze kultiviert. Es ist eine mehrjährige, bis zu 80 Zentimeter hohe Pflanze, die stark nach Campher riecht und der Kamille ähnelt. Nicht nur der deutsche Name Mutterkraut, sondern auch der wissenschaftliche Artname (griechisch: parthenos = Jungfrau) deuten auf die traditionelle Anwendung der Heilpflanze bei Frauenleiden hin.
Herkunft und botanische Beschreibung
Das Mutterkraut Herkunft lässt sich bis in den östlichen Mittelmeerraum zurückverfolgen. Es handelt sich um eine mehrjährige, stark nach Campher duftende Pflanze, die der Kamille ähnelt und eine Wuchshöhe von bis zu 80 Zentimetern erreichen kann. Die Blätter sind fiederteilig und von hellgrüner Farbe. Die Blüten erscheinen in Form von Korbblüten, die an Gänseblümchen erinnern.
Namensherkunft und Verwechslungsgefahr
Neben dem deutschen Begriff Mutterkraut Beschreibung wird die Pflanze auch als „Wilde Kamille“ oder „Fieberklee“ bezeichnet. Diese Bezeichnungen verweisen auf die traditionelle Nutzung des Krautes bei Frauenleiden und Fieber. Allerdings besteht eine Mutterkraut Verwechslung mit der Echten Kamille, der Wiesen-Margerite und dem Alpen-Mutterwurz, die ähnliche Merkmale aufweisen.
Traditionelle Verwendung als Heilpflanze
Mutterkraut ist schon seit über 2.000 Jahren als Heilpflanze bekannt und wurde besonders im Mittelalter in der Heilkunde eingesetzt. Verwendet wurde es unter anderem gegen Fieber, rheumatische Beschwerden, Verdauungsstörungen, Regelschmerzen und Hautleiden. Auch als Mundspülung nach einer Zahnziehung sollen sich Zubereitungen der Heilpflanze eignen.
Historische Anwendungsgebiete
In der Vergangenheit fand Mutterkraut vielfältige Verwendung in der Volksmedizin. Es kam bei zahlreichen gesundheitlichen Beschwerden zum Einsatz, darunter Fieber, rheumatische Leiden, Verdauungsprobleme, Regelschmerzen und Hauterkrankungen. Auch als Mundspülung nach Zahnextraktionen wurde die Heilpflanze genutzt.
Volksheilkundliche Nutzung
Bis heute findet Mutterkraut in der Volksmedizin vielfältige Anwendung. Die Heilpflanze wird bei einer Vielzahl von Beschwerden eingesetzt und ist in der traditionellen Heilkunde fest verankert. Insbesondere seine entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung machen Mutterkraut zu einem geschätzten Heilmittel.
Wirkungsweise und Inhaltsstoffe
Als Schlüsselsubstanz für die schmerzlindernde, entzündungshemmende und antimikrobielle Wirkung des Mutterkrauts gilt der Inhaltsstoff Parthenolid, ein sogenanntes Sesquiterpenlacton. Weitere wichtige Inhaltsstoffe sind ätherisches Öl (mit Campher als Hauptkomponente) sowie Flavonoide. In Laborexperimenten konnte gezeigt werden, dass Mutterkraut-Zubereitungen die Freisetzung des Botenstoffs Serotonin aus Zellen verringern, Entzündungen entgegenwirken und die Blutgerinnung hemmen.
Inhaltsstoffe | Wirkung |
---|---|
Parthenolid | Schmerzlindernd, entzündungshemmend, antimikrobiell |
Ätherisches Öl (Campher) | Antiseptisch, krampflösend |
Flavonoide | Antioxidativ, gefäßschützend |
Mutterkraut Wirkung bei Migräne
Mutterkraut kann aufgrund langjähriger Erfahrung zur Vorbeugung von Migräne verwendet werden. Die Studienlage zur Wirksamkeit bei mutterkraut Migräne ist jedoch nicht eindeutig. Einige Studien zeigen, dass Mutterkraut die Anzahl der monatlichen Migräneanfälle leicht reduzieren kann, andere Studien konnten keinen Effekt feststellen.
Studien zur Migräneprophylaxe
Die unterschiedlichen Ergebnisse könnten darauf beruhen, dass verschiedene Präparate und Dosierungen in den mutterkraut Studien verwendet wurden. Einige Studien deuten darauf hin, dass Mutterkraut-Extrakte eine vorbeugende Wirkung auf Migräneattacken haben können.
Einschätzung der wissenschaftlichen Evidenz
Insgesamt lässt sich laut Experten sagen, dass Mutterkraut im besten Fall eine vorbeugende Wirkung in Bezug auf mutterkraut Evidenz Migräneattacken haben kann. Die Studienlage ist jedoch noch nicht abschließend geklärt, sodass weitere Forschung notwendig ist.
Weitere mögliche Wirkungen
Über die Untersuchung eines Effekts auf Migräne hinaus gibt es keine aussagekräftigen Studien zur Wirkung von Mutterkraut bei anderen Erkrankungen. Eine Ausnahme bildet jedoch eine Studie aus Bochum, die eine Wirkung auf die Regeneration geschädigter Nervenfasern nahelegt. Demnach soll der Inhaltsstoff Parthenolid die Erholung von Nervenzellen beschleunigen, was vor allem für Diabetiker mit Nervenschädigungen von Interesse sein könnte.
Unterstützung der Nervenregeneration
Weitere Forschungsarbeiten zu den mutterkraut Nervenregeneration Eigenschaften des Mutterkrauts laufen derzeit. Die bisherigen Erkenntnisse deuten darauf hin, dass mutterkraut weitere Wirkungen über die Migräneprophylaxe hinaus haben könnte. Die Förderung der Nervenzellregeneration könnte für Patienten mit Nervenschädigungen wie Diabetiker von besonderem Interesse sein. Weitere Studien werden nötig sein, um die Relevanz dieser Wirkung abschließend zu bewerten.
Dosierung und Anwendungsformen
Das zur Blütezeit gesammelte Mutterkraut-Kraut, bestehend aus Stängeln, Blättern und Blüten, kann auf verschiedene Art und Weise verwendet werden. So lässt es sich als zubereiten oder in Form von Fertigpräparaten wie wie Kapseln, Tabletten, Tinkturen und Salben einnehmen.
Zubereitung als Tee
Für einen Mutterkraut-Tee werden etwa 150 Milligramm pulverisiertes Mutterkraut-Kraut mit einer Tasse kochendem Wasser übergossen. Die Wirkung von Mutterkraut-Tee wird jedoch als gering eingestuft, da die wirksamen Inhaltsstoffe wie Parthenolid kaum ins Wasser übergehen.
Fertigpräparate wie Kapseln und Tabletten
Stattdessen wird empfohlen, die Heilpflanze in Form von standardisierten einzunehmen. Diese sind in Apotheken und Drogerien erhältlich und enthalten die wirksamen Inhaltsstoffe in definierter Menge und Darreichungsform.
Nebenwirkungen und Vorsichtsmaßnahmen
Bei der Einnahme von Mutterkraut sind schwerwiegende Nebenwirkungen nicht bekannt. Dennoch können vereinzelt Beschwerden wie Übelkeit, Verdauungsprobleme, Blähungen, Mundgeschwüre, Hautentzündungen und Veränderungen des Geschmackssinns auftreten. Auch allergische Reaktionen, vor allem bei Menschen mit Heuschnupfen oder Allergien gegen verwandte Pflanzen, sind möglich.
Risikogruppen und Gegenanzeigen
Schwangere und Stillende sollten Mutterkraut nicht einnehmen, da es die Gebärmutterkontraktion beeinflussen und zu Fehlgeburten führen kann. Auch Kindern wird die Einnahme nicht empfohlen. Generell sollte man bei der Verwendung von Mutterkraut-Präparaten Vorsicht walten lassen, insbesondere wenn man an bestimmten Vorerkrankungen leidet oder andere Medikamente einnimmt.
Wechselwirkungen mit Medikamenten
Mutterkraut könnte die Wirkung von Gerinnungshemmern, Migräne-Medikamenten und nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) beeinflussen. Es könnte die normale Gerinnungsneigung von Blutplättchen verringern und die Eisenresorption reduzieren. Bei Einnahme solcher Medikamente sollte Mutterkraut daher nur nach Rücksprache mit einem Arzt verwendet werden.
Medikationsart | Mögliche Wechselwirkungen mit Mutterkraut |
---|---|
Gerinnungshemmer | Verringerung der Gerinnungsneigung von Blutplättchen |
Migräne-Medikamente | Beeinflussung der Wirkung |
Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) | Beeinflussung der Wirkung, Reduktion der Eisenresorption |
Eine vorsichtige Anwendung von Mutterkraut in Kombination mit diesen Medikationsarten ist daher unbedingt erforderlich. Der Arzt sollte die Einnahme von Mutterkraut in solchen Fällen genehmigen und die Dosierung entsprechend anpassen.
Bezugsquellen und Produkte
Das getrocknete mutterkraut kaufen sowie verschiedene Fertigpräparate wie Kapseln oder Tabletten sind in Apotheken oder Drogerien erhältlich. Zur richtigen Anwendung und Dosierung sollte man die jeweilige Packungsbeilage lesen oder den Arzt oder die Apotheke konsultieren.
Neben dem klassischen mutterkraut Produkte in Pulver- oder Teeform gibt es mittlerweile auch zahlreiche standardisierte Mutterkraut-Präparate. Diese enthalten die wertvollen Inhaltsstoffe in definierter Konzentration und werden oft zur Migräneprophylaxe oder bei anderen Beschwerden eingesetzt.
Mutterkraut-Produkt | Darreichungsform | Anwendungsgebiete |
---|---|---|
Tanacein | Kapseln | Migränevorbeugung, Entzündungen |
Migräne-Spray | Spray | Akute Migränebeschwerden |
Mutterkraut-Tinktur | Flüssigextrakt | Allgemeine Beschwerden, Schmerzen |
Die Auswahl an mutterkraut Produkten ist breit gefächert und reicht von Tees und Tinkturen bis hin zu hochkonzentrierten Kapseln und Sprays. Bei der Wahl des richtigen Präparats sollte man sich vom Apotheker oder Arzt beraten lassen, um die für die individuellen Beschwerden optimale Darreichungsform und Dosierung zu finden.
Rechtliche Situation und Zulassung
Die rechtlichen Aspekte und die Zulassung von Mutterkraut-Präparaten in Deutschland sind nicht eindeutig geklärt. Als traditionelles Heilmittel unterliegt mutterkraut jedoch den geltenden gesetzlichen Bestimmungen für Arzneimittel und Nahrungsergänzungsmittel. Die Regulierung von mutterkraut Rechtliches und mutterkraut Zulassung hängt vom jeweiligen Verwendungszweck und der Darreichungsform ab.
Für Mutterkraut-Produkte, die als Arzneimittel vertrieben werden, gelten die Bestimmungen des deutschen Arzneimittelgesetzes (AMG). Diese schreiben eine Zulassung durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) vor. Für Nahrungsergänzungsmittel auf Basis von mutterkraut sind dagegen die Regelungen der Lebensmittel-Informationsverordnung (LMIV) maßgeblich.
Die rechtliche Einstufung und Zulassung von mutterkraut-haltigen Produkten ist daher komplex und erfordert eine genaue Prüfung im Einzelfall. Verbraucher sollten sich für eine sichere Anwendung an die Vorgaben auf den Produktetiketten und Packungsbeilagen halten.
Fazit
Die Wirksamkeit von Mutterkraut ist insgesamt nur bedingt wissenschaftlich belegt. Während eine vorbeugende Wirkung bei Migräne in einigen Studien angedeutet wird, fehlen für andere Anwendungsgebiete aussagekräftige Nachweise. Schwangere und Stillende sowie Menschen mit Allergien oder bestimmten Vorerkrankungen sollten Mutterkraut nur nach Rücksprache mit einem Arzt einnehmen.
Insgesamt ist die Studienlage zu Mutterkraut noch nicht abschließend geklärt, sodass weitere Forschung notwendig ist. Obwohl die Mutterkraut-Präparate traditionell vielfältig eingesetzt wurden, bedarf es noch einer umfassenderen wissenschaftlichen Überprüfung der potenziellen Wirkungen und Anwendungsgebiete der Heilpflanze.