Melatonin Wirkung » Alles über die Wirkung des Schlafhormons

By IHJO

Wussten Sie, dass der Körper eines durchschnittlichen Erwachsenen jede Nacht bis zu 0,5 Milligramm Melatonin produziert? Dieses körpereigene Schlafhormon spielt eine entscheidende Rolle bei der Regulation des Tag-Nacht-Rhythmus und beeinflusst somit nicht nur unseren Schlaf, sondern auch weitere Funktionen im Körper. Verschiedene Präparate mit Melatonin als Wirkstoff werden heutzutage als Schlafmittel angeboten, um Menschen beim Einschlafen zu unterstützen oder bei Schlafstörungen zu helfen. Doch was genau ist Melatonin und wie wirkt es im Körper?

Was ist Melatonin?

Melatonin ist ein körpereigenes Hormon, das hauptsächlich in der Zirbeldrüse (Epiphyse) produziert wird. Es spielt eine zentrale Rolle bei der Regulation des Tag-Nacht-Rhythmus und wird daher auch als „Schlafhormon“ bezeichnet.

Bildung von Melatonin im Körper

Die Produktion von Melatonin wird vom Licht-Dunkel-Wechsel gesteuert. Tagsüber ist die Melatoninproduktion niedrig, in der Nacht steigt der Melatoninwert im Blut dagegen deutlich an. Dieser natürliche Rhythmus hilft dabei, den Schlaf-Wach-Zyklus zu regulieren.

Was den Melatonin-Spiegel beeinflusst

Neben Licht und Dunkelheit können auch weitere Faktoren den Melatoninwert im Körper beeinflussen. Dazu zählen beispielsweise Stress, Alter, körperliche Aktivität und bestimmte Medikamente. Ein zu niedriger oder zu hoher Melatoninspiegel kann zu Schlafstörungen führen.

Welche Melatonin-Präparate gibt es?

Melatonin-Präparate sind in Deutschland und Österreich vor allem für die Behandlung von Schlafstörungen bei Menschen ab 55 Jahren, bei Minderjährigen mit Autismus und/oder Smith-Magenis-Syndrom sowie zur Linderung von Jetlag-Beschwerden erhältlich. Diese Präparate sind rezeptpflichtig und unterliegen der Kontrolle des Gesundheitssystems.

Neben den rezeptpflichtigen Melatonin-Präparaten gibt es in Deutschland und Österreich auch frei verkäufliche Produkte, die als Einschlafhilfe eingesetzt werden können. In der Schweiz sind hingegen Melatonin-haltige Nahrungsergänzungsmittel nicht erlaubt.

Land Rezeptpflichtige Melatonin-Präparate Frei verkäufliche Melatonin-Produkte
Deutschland Ja Ja
Österreich Ja Ja
Schweiz Ja Nein

Wie wird Melatonin angewendet?

Melatonin-Präparate können bei verschiedenen Schlafstörungen und Jetlag-Beschwerden eingesetzt werden. Je nach Anwendungsgebiet unterscheiden sich die Dosierung und der Einnahmezeitpunkt. Wichtige Anwendungsbereiche sind:

Schlafstörungen ab 55 Jahren

Bei älteren Menschen können Melatonin-Präparate dabei helfen, leichtere Einschlaf- und Durchschlafstörungen zu lindern. Die empfohlene Dosis liegt meist zwischen 2 und 5 Milligramm, die etwa 1 bis 2 Stunden vor dem Schlafengehen eingenommen werden.

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Schlafstörungen bei Autismus und/oder Smith-Magenis-Syndrom

Auch Kinder und Jugendliche mit Autismus-Spektrum-Störungen oder dem seltenen Smith-Magenis-Syndrom können von Melatonin profitieren. Hier werden in der Regel Dosierungen zwischen 2 und 10 Milligramm empfohlen, die etwa 30 Minuten vor dem Schlafengehen eingenommen werden.

Jetlag

Um die durch Zeitverschiebung verursachten Schlafstörungen zu lindern, kann Melatonin in einer Dosis von 0,5 bis 5 Milligramm eingenommen werden. Die Einnahme sollte etwa 2 Stunden vor dem gewünschten Schlafzeitpunkt am Zielort erfolgen.

Anwendung frei verkäuflicher Melatonin-Präparate

Neben den rezeptpflichtigen Präparaten gibt es in Deutschland und Österreich auch frei verkäufliche Melatonin-Produkte. Diese werden meist als Einschlafhilfe oder zur Verbesserung der Schlafqualität eingesetzt. Die empfohlene Tagesdosis liegt hier in der Regel zwischen 0,5 und 5 Milligramm, die etwa 1 bis 2 Stunden vor dem Schlafengehen eingenommen werden.

Welche Nebenwirkungen hat Melatonin?

Obwohl Melatonin im Allgemeinen als sicher und gut verträglich gilt, können bei der Einnahme von Melatonin-Präparaten in seltenen Fällen Nebenwirkungen auftreten. Diese sind jedoch meist mild und vorübergehend.

Macht Melatonin abhängig?

Melatonin ist kein suchtgefährdendes Medikament und führt nicht zu Abhängigkeit. Der Körper produziert Melatonin natürlicherweise selbst, sodass eine Gewöhnung an zusätzlich eingenommenes Melatonin unwahrscheinlich ist.

Überdosierung oder falscher Einnahmezeitpunkt

Bei Überdosierung oder falschem Einnahmezeitpunkt können Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Kopfschmerzen, Schwindel, Bauchschmerzen oder Übelkeit auftreten. Um dies zu vermeiden, ist es wichtig, die empfohlene Dosierung einzuhalten und Melatonin rechtzeitig vor dem Schlafengehen einzunehmen.

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Melatonin Wirkung

Melatonin, auch bekannt als das „Schlafhormon“, spielt eine entscheidende Rolle bei der Regulierung des circadianen Rhythmus und der Schlafqualität. Dieses körpereigene Hormon wird von der Zirbeldrüse produziert und hat vielfältige Auswirkungen auf den menschlichen Körper.

Im Folgenden beleuchten wir die wichtigsten Aspekte der Melatonin-Wirkung:

Wirkungsbereich Beschreibung
Schlaf-Wach-Rhythmus Melatonin steuert die Synchronisation des inneren Körperuhrs mit den äußeren Licht-Dunkel-Zyklen. Es fördert das Einschlafen und unterstützt den gesunden Schlaf-Wach-Rhythmus.
Antioxidative Wirkung Melatonin entfaltet starke antioxidative Eigenschaften und schützt Zellen vor oxidativem Stress. Dies kann zur Prävention verschiedener Erkrankungen beitragen.
Immunsystem Melatonin hat positive Auswirkungen auf das Immunsystem und kann die Aktivität von Immunzellen steigern.
Sexuelle Funktion Melatonin beeinflusst die Bildung von Sexualhormonen und kann somit auch die sexuelle Funktion und Fruchtbarkeit beeinflussen.

Insgesamt zeigt sich, dass Melatonin weit mehr ist als nur ein „Schlafhormon“. Es spielt eine zentrale Rolle in verschiedenen physiologischen Prozessen und kann somit die Gesundheit und das Wohlbefinden des Menschen auf vielfältige Weise positiv beeinflussen.

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Dosierung und Anwendungshinweise

Die richtige Dosierung und Anwendung von Melatonin sind entscheidend für die Wirksamkeit und Verträglichkeit des Schlafhormons. Hier finden Sie wichtige Informationen zu Dosierung, Wechselwirkungen, Kontraindikationen und Besonderheiten bei Schwangerschaft, Stillzeit sowie Verkehrstüchtigkeit.

Dosierung

Die empfohlene Dosis für die Behandlung von Schlafstörungen liegt in der Regel zwischen 0,5 und 5 mg Melatonin pro Einnahme. Ältere Menschen benötigen meist eine geringere Dosis von 0,5 bis 2 mg. Die Einnahme sollte etwa 30 Minuten vor dem beabsichtigten Schlafengehen erfolgen.

Wechselwirkungen

Melatonin kann mit bestimmten Medikamenten wechselwirken, wie beispielsweise blutgerinnungshemmende Arzneien, Epilepsie-Präparate oder Antidepressiva. Vor der Einnahme von Melatonin sollten Patienten immer ihren Arzt konsultieren.

Kontraindikationen

Melatonin sollte nicht bei Autoimmunerkrankungen, Epilepsie oder Depressionen eingenommen werden. Auch Patienten mit Leber- oder Nierenfunktionsstörungen müssen Vorsicht walten lassen.

Schwangerschaft und Stillzeit

Für Schwangere und Stillende ist die Einnahme von Melatonin-Präparaten nicht empfohlen, da die Auswirkungen auf den ungeborenen bzw. gestillten Säugling nicht ausreichend erforscht sind.

Verkehrstüchtigkeit

Melatonin kann die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen. Daher sollten Autofahrer die Einnahme von Melatonin-haltigen Präparaten meiden, bis die individuelle Verträglichkeit geklärt ist.

Alternativen zu Melatonin

Für Menschen, die Melatonin nicht vertragen oder es als ungeeignet empfinden, gibt es verschiedene Alternativen, die ebenfalls zur Verbesserung des Schlafs beitragen können. Dazu zählen unter anderem pflanzliche Präparate, Antihistaminika sowie verschreibungspflichtige Schlafmittel.

Pflanzliche Präparate

Natürliche Heilpflanzen wie Baldrian, Passionsblume oder Lavendel besitzen beruhigende und schlaffördernde Eigenschaften. Sie können als Tee, Extrakt oder Kapseln eingenommen werden und stellen eine sanfte Alternative zu chemischen Schlafmitteln dar. Allerdings wirken sie in der Regel etwas langsamer als Melatonin oder Arzneimittel.

Antihistaminika

Bestimmte Antihistaminika, die ursprünglich zur Behandlung von Allergien entwickelt wurden, können aufgrund ihrer sedierenden Wirkung auch bei Schlafstörungen hilfreich sein. Dazu gehören beispielsweise Präparate mit den Wirkstoffen Diphenhydramin oder Doxylamin. Sie sind allerdings nur für kurzzeitige Anwendungen geeignet und können Nebenwirkungen wie Müdigkeit am nächsten Tag verursachen.

Verschreibungspflichtige Schlafmittel

Wenn andere Alternativen nicht ausreichen, können auch verschreibungspflichtige Schlafmedikamente in Betracht gezogen werden. Dazu zählen unter anderem Benzodiazepine oder Z-Substanzen wie Zolpidem oder Zopiclon. Diese Präparate sollten allerdings nur unter ärztlicher Aufsicht und in geringer Dosierung eingenommen werden, da sie ein Suchtpotenzial bergen und andere Nebenwirkungen aufweisen können.

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Schlafmittelalternative Wirkweise Vorteile Nachteile
Pflanzliche Präparate Beruhigende und schlaffördernde Eigenschaften Natürlich, sanfte Wirkung, geringe Nebenwirkungen Langsamer Wirkungseintritt, Wirkung nicht immer zuverlässig
Antihistaminika Sedative Wirkung Schnelle Wirkung, rezeptfrei erhältlich Nur für kurzzeitige Anwendung geeignet, Müdigkeit am nächsten Tag
Verschreibungspflichtige Schlafmittel Direkte Beeinflussung des Schlaf-Wach-Rhythmus Hohe Wirksamkeit bei chronischen Schlafstörungen Suchtgefahr, Nebenwirkungen, nur unter ärztlicher Aufsicht

Fazit

Melatonin ist ein natürliches Hormon, das eine wichtige Rolle bei der Regulation des Schlaf-Wach-Rhythmus spielt. Während synthetische Melatonin-Präparate bei bestimmten Schlafstörungen und Jetlag eingesetzt werden können, sollte deren Anwendung stets mit einem Arzt abgestimmt werden. Frei verkäufliche Melatonin-Produkte können zwar als Einschlafhilfe dienen, sind aber nicht für jeden geeignet und können Nebenwirkungen haben.

Neben Melatonin gibt es auch andere Möglichkeiten, den Schlaf zu verbessern, wie beispielsweise Verhaltensänderungen, pflanzliche Präparate oder verschreibungspflichtige Medikamente. Es ist wichtig, die individuellen Bedürfnisse zu berücksichtigen und gemeinsam mit dem Arzt die beste Lösung für die eigene Situation zu finden.

Insgesamt kann Melatonin ein hilfreiches Mittel sein, um Schlafstörungen zu lindern, sollte aber stets mit Vorsicht und unter ärztlicher Begleitung eingesetzt werden. Nur so lässt sich ein gesunder und erholsamer Schlaf-Wach-Rhythmus langfristig aufrechterhalten.

FAQ

Was ist Melatonin?

Melatonin ist ein körpereigenes Hormon, das an der Regulation des Tag-Nacht-Rhythmus beteiligt ist. Es wird umgangssprachlich auch als „Schlafhormon“ bezeichnet, beeinflusst aber nicht nur den Schlaf, sondern hat auch noch andere Funktionen im Körper.

Welche Melatonin-Präparate gibt es?

Verschiedene Präparate mit Melatonin als Wirkstoff werden als Schlafmittel angeboten – etwa als allgemeine Einschlafhilfe oder bei Jetlag. Einige davon sind offiziell als Medikament für bestimmte Anwendungsgebiete zugelassen. Neben diesen rezeptpflichtigen Präparaten gibt es in Deutschland und Österreich auch frei verkäufliche Melatonin-Produkte als Einschlafhilfe. In der Schweiz sind Melatonin-haltige Nahrungsergänzungsmittel dagegen nicht erlaubt.

Bei welchen Schlafstörungen kann Melatonin eingesetzt werden?

Melatonin-Präparate können bei Schlafstörungen bei Menschen ab 55 Jahren, bei Schlafstörungen bei Minderjährigen mit Autismus und/oder Smith-Magenis-Syndrom sowie bei Jetlag eingesetzt werden.

Macht Melatonin abhängig?

Nein, Melatonin macht nicht abhängig.

Welche Nebenwirkungen kann Melatonin haben?

Eine Überdosierung oder ein falscher Einnahmezeitpunkt können zu Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Übelkeit oder Schwindel führen.

Quellenverweise