Mit einem Umsatz von über 1,3 Milliarden US-Dollar im Jahr 2022 ist Kratom zu einem der am schnellsten wachsenden Nahrungsergänzungsmittel weltweit geworden. Diese tropische Pflanze aus Südostasien verspricht anregende und entspannende Wirkungen, die viele Konsumenten anziehen. Doch was ist Kratom eigentlich und wie äußern sich seine Effekte? In diesem Artikel erfahren Sie alles Wichtige über die Wirkweise, rechtliche Situation und Risiken der faszinierenden Mitragyna speciosa.
Die Blätter des Kratom-Baums (Mitragyna speciosa Korth.) enthalten verschiedene psychoaktive Alkaloide, die je nach Dosis sowohl anregende als auch entspannende Wirkungen entfalten können. Obwohl Kratom in einigen Ländern bereits verboten ist, ist es in Deutschland als Nahrungsergänzungsmittel erhältlich und erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Doch die Rechtslage ist umstritten und der Konsum birgt Risiken, die Konsumenten kennen sollten.
Was ist Kratom?
Die ovalen etwa 12 cm langen Blätter des Kratombaumes enthalten die psychoaktiven Alkaloide Mitragynin und 7-Hydroxymitragynin, die nur in dieser kratom pflanze vorkommen. Die Blätter des Baumes Mitragyna speciosa sind oval oder annähernd oval bis lanzenförmig und weisen eine dunkelgrüne Farbe auf; sie können bis zu 180 mm lang und 100 mm breit werden.
Botanische Beschreibung
Kratom-Produkte sind üblicherweise in Form zerdrückter oder pulverisierter getrockneter Blätter von hell- bis dunkelgrüner Farbe erhältlich. Es gibt auch pulverförmige, grünliche oder beige-braune kratom blätter und kratom pulver, die mit Extrakten aus anderen Blättern verstärkt sind. Stabile, pastöse Extrakte und dunkelbraunes kratom extrakte können durch teilweises oder vollständiges Einkochen des Wassers aus wässrigen Suspensionen der Kratomblätter hergestellt werden.
Alkaloide in Kratom
Die ovalen etwa 12 cm langen Blätter des Kratombaumes enthalten die psychoaktiven kratom inhaltsstoffe Mitragynin und 7-Hydroxymitragynin, die nur in dieser Pflanze vorkommen.
Physische Form und Produkte
Kratom-Produkte sind üblicherweise in Form zerdrückter oder pulverisierter getrockneter Blätter von hell- bis dunkelgrüner Farbe erhältlich. Es gibt auch pulverförmige, grünliche oder beige-braune kratom blätter und kratom pulver, die mit Extrakten aus anderen Blättern verstärkt sind. Stabile, pastöse Extrakte und dunkelbraunes kratom extrakte können durch teilweises oder vollständiges Einkochen des Wassers aus wässrigen Suspensionen der Kratomblätter hergestellt werden.
Pharmakologische Wirkungen
Die Wirkungen von Kratom beim Menschen sind im Allgemeinen dosisabhängig. Kleine Dosen verursachen eine ‚kokainartige‘ Stimulation, während größere Dosen ‚morphiumartige‘ sedierende und narkotisierende Wirkungen haben.
Dosisabhängige Effekte
Die belebenden Wirkungen und die Euphorie nach Einnahme weniger Gramme der getrockneten Blätter sind innerhalb von 10 Minuten fühlbar und halten ein bis eineinhalb Stunden an. Bei Einnahme großer sedierender Dosen von Kratom, entsprechend 10-25 g getrockneter Blätter, kann anfänglich Schwitzen, Schwindel, Übelkeit und Dysphorie auftreten, aber diese Wirkungen werden kurze Zeit später durch Ruhe, Euphorie und einen traumähnlichen Zustand abgelöst, der bis zu sechs Stunden anhält.
Stimulierende Wirkungen
Kleine kratom Dosen verursachen eine ‚kokainartige‘ kratom Stimulation, die Aufmerksamkeit, Arbeitsvermögen und Geselligkeit erhöhen kann.
Sedierende und narkotisierende Wirkungen
Größere kratom Dosen haben ‚morphiumartige‘ sedierende und betäubende Wirkungen, die zu Ruhe, Euphorie und einem traumähnlichen Zustand führen können.
Mechanismus und Rezeptor-Interaktionen
Die beiden Alkaloide Mitragynin und 7-Hydroxymitragynin, die hauptsächlich für die Wirkungen von Kratom verantwortlich sind, agieren als selektive und vollständige Agonisten des μ-Opioidrezeptors (MOR). Diese rezeptor-agonistische Wirkung der Kratom-Alkaloide kann durch den Opioidrezeptor-Antagonisten Naloxon aufgehoben werden.
Darüber hinaus sind weitere Rezeptoren an der einzigartigen pharmakologischen Wirkung und Verhaltensaktivität von Mitragynin beteiligt, darunter 5-HT2a-Rezeptoren, postsynaptische α2-adrenerge Rezeptoren sowie neuronale Ca2+-Kanäle.
Diese vielfältigen kratom wirkungsmechanismus und Rezeptor-Interaktionen tragen zu den komplexen psychoaktiven Eigenschaften von Kratom bei, die sowohl stimulierende als auch sedierende Effekte umfassen können.
Kratom Wirkung
Nach Einnahme einiger weniger getrockneter Blätter setzt die belebende Wirkung von Kratom innerhalb von 10 Minuten ein und hält bis etwa eineinhalb Stunden an. Berichtet wird, dass Kratom die Aufmerksamkeit, das Arbeitsvermögen und die Geselligkeit erhöht, manchmal auch die sexuelle Begierde.
Langzeitkonsum und Nebenwirkungen
Regelmäßiger Konsum von Kratom kann Abhängigkeit hervorrufen. Die Entzugssymptome beim Menschen sind relativ leicht und klingen in der Regel innerhalb einer Woche wieder ab. Bei Personen mit regelmäßigem Kratomkonsum wurde zudem Gewichtsverlust, Müdigkeit, Verstopfung sowie eine Hyperpigmentierung der Wangen beobachtet.
Rechtliche Situation und Verbreitung
Es wird davon ausgegangen, dass die getrockneten Kratomblätter, die in ‚Headshops/Smartshops/Herbal Shops‘ und im Internet verkauft werden, von Mitragyna speciosa aus Südostasien stammen, höchstwahrscheinlich aus Indonesien (‚Bali-Kratom‘). Der kratom herkunft ist somit überwiegend in dieser Region zu verorten.
Rechtsstatus in verschiedenen Ländern
In anderen Ländern (z.B. Schweiz, Australien, Großbritannien, Dänemark, Lettland, Litauen, Polen, Rumänien und Schweden, USA) gehört kratom zu den zu kontrollierenden Substanzen (ähnlich Drogen), ist also kein legales Nahrungsergänzungsmittel. In Thailand war der Besitz und der Konsum seit 1943 verboten, seit August 2021 ist es nun erlaubt, kratom anzubauen, die Blätter zu verkaufen und zu konsumieren. Der Verkauf und der Konsum von aus den Blättern hergestellten Konzentraten ist aber weiterhin kratom illegal.
Land | Kratom Rechtsstatus |
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Schweiz | Kontrollierte Substanz |
Australien | Kontrollierte Substanz |
Großbritannien | Kontrollierte Substanz |
Dänemark | Kontrollierte Substanz |
Lettland | Kontrollierte Substanz |
Litauen | Kontrollierte Substanz |
Polen | Kontrollierte Substanz |
Rumänien | Kontrollierte Substanz |
Schweden | Kontrollierte Substanz |
USA | Kontrollierte Substanz |
Thailand | Seit 2021 teilweise erlaubt |
Traditionelle Anwendung
Traditionell werden die frischen oder getrockneten Blätter des Kratom-Baumes (kratom traditionelle verwendung) gekaut oder als Tee zubereitet. Bei der Zubereitung von Kratom-Tee (kratom tee) wird häufig Zitronensaft hinzugefügt, damit sich die pflanzlichen Alkaloide leichter extrahieren lassen; zur Maskierung des bitteren Geschmacks des Gebräus kann vor dem Trinken Zucker oder Honig hinzugefügt werden.
Kautradition
Um die belebende und euphorische Wirkung zu spüren, kauen traditionelle ‚Kratomkauer‘ (kratom kauen) jeweils ein bis drei frische Blätter.
Andere Konsumformen
Die getrockneten Blätter werden gelegentlich auch geraucht (kratom rauchen).
Risiken und Wechselwirkungen
Beim Konsum von Kratom müssen die Anwender einige Risiken beachten. Die Kombination mit Alkohol verstärkt beispielsweise die beruhigende Wirkung bis hin zur Atemnot. Das Kratom-Pulver enthält zudem verschiedene Pflanzenalkaloide, deren Gehalt weder reguliert noch standardisiert ist. Somit kann die Wirkung sehr unterschiedlich und unkontrollierbar sein.
Mögliche Nebenwirkungen
Neben den erwünschten Effekten können Kratom-Produkte auch unerwünschte Nebenwirkungen mit sich bringen. Berichte deuten darauf hin, dass es bei regelmäßigem Konsum zu Gewichtsverlust, Müdigkeit, Verstopfung und einer Hyperpigmentierung der Wangen kommen kann.
Wechselwirkungen mit Medikamenten
Der Konsum von Kratom zusammen mit anderen Arzneimitteln kann zudem schwerwiegende Nebenwirkungen auslösen. Daher sollte Kratom insbesondere bei der Einnahme von Medikamenten mit Vorsicht genossen werden.
Verunreinigungen und Verschnitte
Untersuchungen haben gezeigt, dass Kratom-Produkte teilweise mit massiver Salmonellenbelastung und problematisch hohen Mengen der giftigen Schwermetalle Blei und Nickel verunreinigt sein können. Solche Verunreinigungen können schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben.
Mögliche Risiken und Nebenwirkungen von Kratom |
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Kontroversen und Warnungen
Die US-amerikanische Behörde FDA (Food and Drug Administration) warnt weiterhin eindringlich vor der Verwendung von Produkten, die Kratom oder seine psychoaktiven Inhaltsstoffe Mitragynin und 7-Hydroxymitragynin enthalten. Besorgniserregend sind die Berichte über Todesfälle, die möglicherweise mit dem Konsum von Kratomprodukten in Verbindung stehen. Diese Todesfälle scheinen oftmals auf eine Überdosierung durch Mischkonsum mit anderen Substanzen zurückzuführen zu sein.
Mögliche Suchtgefahr
Zudem kann der regelmäßige Konsum von Kratom Abhängigkeit hervorrufen. Zwar sind die Entzugssymptome beim Menschen im Vergleich zu Opioiden relativ mild und klingen in der Regel innerhalb einer Woche wieder ab, dennoch birgt der Konsum dieser Substanz ein nicht zu unterschätzendes Suchtpotenzial.
Fazit
Kratom ist eine Pflanze mit einer komplexen Wirkung, die sowohl stimulierende als auch sedierende Effekte haben kann. Der Konsum birgt aufgrund der unregelmäßigen Qualität und möglichen Verunreinigungen ein erhebliches Risiko. Zudem kann Kratom abhängig machen. Die rechtliche Situation ist in vielen Ländern umstritten, in einigen ist der Konsum bereits verboten. Verbraucher sollten daher sehr vorsichtig mit Kratom umgehen.
Die Zusammenfassung zeigt, dass Kratom ein komplexes Produkt ist, das mit Vorsicht genossen werden sollte. Die Schlussfolgerung lautet, dass Verbraucher sehr sorgfältig abwägen müssen, ob der Konsum von Kratom für sie ratsam ist.
Insgesamt ist Kratom ein Thema, das weitere Forschung und Regulierung erfordert, um die Risiken für die Verbraucher zu minimieren.