Fraktur ist eine spezielle Schriftart, die im deutschen Sprachraum vor allem im 19. und frühen 20. Jahrhundert weit verbreitet war. Sie zeichnet sich durch ihre charakteristischen, gebrochenen Buchstaben aus, die an gotische Schriften erinnern. Fraktur wurde vor allem in gedruckten Texten wie Büchern, Zeitungen und Urkunden verwendet.
Die Verwendung von Fraktur war jedoch nicht nur ästhetischer Natur, sondern hatte auch eine politische Komponente. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde Fraktur als „deutsche Schrift“ propagiert und als Gegenpol zur als „jüdisch“ angesehenen Antiqua-Schrift dargestellt. Nach dem Zweiten Weltkrieg geriet Fraktur zunehmend in Verruf und wurde schließlich von der Antiqua-Schrift abgelöst. Heute wird Fraktur nur noch selten verwendet, vor allem in künstlerischen oder nostalgischen Kontexten.