Etwa 8% der Personen im Alter von 15 Jahren und älter haben im letzten Jahr Cannabis konsumiert (2017) – das ist eine bemerkenswert hohe Zahl, die die Relevanz des Themas unterstreicht. Cannabis ist in der Schweiz die am häufigsten konsumierte illegale Substanz und kann sowohl als Nutz- als auch als Drogenspflanze verwendet werden. In diesem Artikel erfahren Sie alles Wichtige über die Wirkungen und Risiken des Haschisch- und Cannabiskonsums, von den akuten psychischen und physischen Effekten bis hin zu langfristigen Gesundheitsschäden.
Was ist Haschisch und wie wird es konsumiert?
Haschisch ist eine Hanfdroge, die aus den Blüten und Blättern der Cannabispflanze gewonnen wird. Der Hauptwirkstoff ist Tetrahydrocannabinol (THC), der für die psychoaktive Wirkung verantwortlich ist. Die Cannabispflanze kann sowohl als Nutzpflanze als auch als Drogenpflanze verwendet werden.
Chemische Zusammensetzung und Wirkungsweise
Der THC–Gehalt in Haschisch variiert je nach Herkunft und Verarbeitung. Neben THC enthält Haschisch auch andere Cannabinoide wie CBD, die ebenfalls psychoaktive Eigenschaften haben. Gemeinsam entfalten diese Inhaltsstoffe ihre Wirkung, indem sie an körpereigene Cannabinoid-Rezeptoren binden und so das Nervensystem beeinflussen.
Populäre Konsumformen wie Rauchen und Edibles
Die gängigsten Konsumformen von Haschisch sind Rauchen in Form von Joints oder Bongs sowie das Verzehren von Edibles wie Kekse oder Bonbons. Beide Methoden führen zu ähnlichen psychischen und physischen Wirkungen, da die Wirkstoffe in den Körper gelangen und über das Blut ins Gehirn transportiert werden.
Akute Auswirkungen des Haschisch-Rauschs
Während des Cannabisrauschs können sowohl psychische als auch physische Effekte auftreten. Zu den psychischen Effekten zählen oftmals eine Euphorie-ähnliche Stimmung und veränderte Wahrnehmung. Konsumenten berichten häufig über ein Gefühl der Entspannung und Verlangsamung der Zeit.
Psychische Effekte wie Euphorie und Wahrnehmungsveränderungen
Der Cannabisrausch kann eine erhöhte Empfindsamkeit gegenüber Reizen sowie Halluzinationen und Wahnvorstellungen auslösen. Nicht selten treten auch Angstgefühle und depressive Verstimmungen auf. Die Fähigkeit zu konzentriertem Denken und situationsangemessenem Handeln ist während des Rausches deutlich eingeschränkt.
Physische Effekte wie Herzrasen und Mundtrockenheit
Auf körperlicher Ebene führt der Cannabiskonsum oft zu Herzrasen, Blutdruckabfall und Schwindel. Weitere physische Symptome sind Mundtrockenheit, Übelkeit, Kältegefühl und verstärkter Speichelfluss. Die Wahrnehmung und Reaktionsfähigkeit sind beeinträchtigt, sodass berauschte Personen keine verantwortungsvollen Tätigkeiten ausüben sollten.
Langfristige Risiken des Haschisch-Konsums
Der regelmäßige Konsum von Cannabis kann langfristig die Hirnleistung beeinträchtigen, insbesondere das Kurzzeitgedächtnis. Diese Effekte gehen meist zurück, wenn der Cannabiskonsum eingestellt wird. Allerdings kann Langzeitrisiken wie Angstzustände, Depressionen und sogar Psychosen auftreten, vor allem bei Menschen mit einer Prädisposition für psychische Erkrankungen.
Risiken für Lunge, Herz-Kreislauf-System und Schwangerschaft
Bei Mischkonsum von Cannabis und Tabak steigt das Risiko für Lungenfunktionsstörungen und Krebserkrankungen deutlich. Für Personen mit Herz-Kreislauf-Problemen oder psychischen Erkrankungen können sich die Beschwerden unter Cannabiseinfluss verschlimmern. Auch während der Schwangerschaft sollte der Konsum, wie bei Alkohol, vermieden werden, da die Gehirnentwicklung des Ungeborenen gefährdet sein kann.
Langfristige Risiken | Auswirkungen |
---|---|
Hirnleistung | Beeinträchtigung des Kurzzeitgedächtnisses |
Psyche | Angstzustände, Depressionen, Psychosen |
Lunge | Erhöhtes Risiko für Lungenfunktionsstörungen und Krebs |
Herz-Kreislauf-System | Verschlimmerung bestehender Beschwerden |
Schwangerschaft | Gefährdung der Gehirnentwicklung des Ungeborenen |
Interaktionen mit anderen Substanzen
Der Konsum von Cannabis kann besonders in Kombination mit anderen Drogen zu gefährlichen Wechselwirkungen führen. Mischkonsum von Haschisch oder Marihuana mit Substanzen wie Nikotin, Ecstasy, Amphetaminen, Kokain, Crystal Meth oder Halluzinogenen kann unkalkulierbare und mitunter sogar lebensbedrohliche Folgen haben. Diese Mischkonsum-Kombinationen sind äußerst riskant und können die Wirkung der einzelnen Substanzen verstärken, abschwächen oder in unvorhersehbarer Weise verändern.
Gerade bei Kombinationen von Cannabis mit harten Drogen wie Amphetaminen, Kokain oder Crystal Meth besteht die Gefahr, dass die berauschende Wirkung unterschätzt wird. Die Anwender konsumieren dann deutlich mehr als sie eigentlich vertragen, was zu schwerwiegenden gesundheitlichen Wechselwirkungen führen kann.
Auch der gleichzeitige Konsum von Cannabis und Alkohol kann die Wirkung beider Substanzen verstärken und zu Bewusstseinseintrübungen, Koordinationsstörungen und erhöhter Unfallgefahr führen. Insgesamt ist es ratsam, den Konsum von Cannabis strikt von anderen Drogen und Suchtmitteln getrennt zu halten, um gesundheitliche Risiken zu minimieren.
Konsumverhalten und individuellen Aspekte
Die Dosierung und Wirkung von Cannabis variieren stark von Person zu Person. Während für die einen eine geringe Menge ausreicht, benötigen andere deutlich höhere Dosen, um die gewünschten Effekte zu erzielen. Diese individuellen Unterschiede hängen von zahlreichen Faktoren ab, wie Körpergewicht, Stoffwechselrate, Erfahrung mit dem Konsum und der Empfindlichkeit des Körpers.
Risiken und Nebenwirkungen bei medizinischem Einsatz
Arzneimittel, die die Cannabinoide Dronabinol, Nabilon oder THC als medizinischen Einsatz enthalten, können ebenfalls zu ähnlichen Nebenwirkungen wie Mundtrockenheit, Schwindel oder Müdigkeit führen. Allerdings treten diese Beschwerden bei kontrollierter medizinischer Anwendung seltener auf als beim Freizeitkonsum. Dennoch besteht auch hier ein gewisses Abhängigkeitspotenzial.
Haschisch Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit
Der Konsum von Cannabis kann die Fahrtüchtigkeit beträchtlich beeinträchtigen. Wer unter dem Einfluss von Haschisch Auto fährt, begeht eine Straftat und muss mit dem Verlust des Führerscheins rechnen. Die Grenzwerte für Fahrtüchtigkeit im Straßenverkehr sind klar definiert und lassen keinen Raum für Interpretationen.
Rechtliche Konsequenzen und Grenzwerte
Laut dem Strafgesetzbuch ist es in Deutschland verboten, unter dem Einfluss von Cannabisprodukten ein Kraftfahrzeug zu führen. Überschreitet der THC-Wert im Blut 1 ng/ml, drohen Geldstrafen, Führerscheinentzug und sogar Freiheitsstrafen. Die Grenzwerte sind für alle Verkehrsteilnehmer gleich, unabhängig davon, ob Medizinalcannabis konsumiert wurde.
Regelungen für Patienten unter Cannabis-Medikation
Für Patienten, denen Medizinalcannabis verschrieben wurde, gelten besondere Bestimmungen. Sie dürfen nur dann am Straßenverkehr teilnehmen, wenn ihre Fahrtüchtigkeit durch den Cannabiskonsum nicht beeinträchtigt ist. Die Beurteilung obliegt in der Regel dem behandelnden Arzt. Patienten müssen ihre Einschränkungen sorgfältig beachten, um Unfälle und rechtliche Konsequenzen zu vermeiden.
Entzugserscheinungen und Abhängigkeitspotenzial
Bei längerem, hochdosiertem Cannabiskonsum kann eine Toleranzentwicklung eintreten. Wird der Entzug dann abrupt beendet, treten Entzugserscheinungen wie Schlaflosigkeit, Unruhe, Reizbarkeit, verminderter Appetit oder Durchfall auf. Das Abhängigkeitspotenzial von Cannabis ist zwar geringer als bei harten Drogen, aber durchaus vorhanden.
Der Konsum von Cannabis kann zu einer psychischen Abhängigkeit führen. Die Konsumenten entwickeln ein starkes Verlangen nach der Droge und sind nicht mehr in der Lage, ohne sie auszukommen. Typische Entzugssymptome wie Unruhe, Schlafstörungen, Appetitlosigkeit und Schweißausbrüche zeigen sich, sobald der Konsum beendet wird.
Obwohl die körperlichen Entzugserscheinungen oft milder ausfallen als bei Alkohol oder Heroin, können sie für Betroffene sehr belastend sein. Eine professionelle Begleitung beim Ausstieg aus der Abhängigkeit ist daher empfehlenswert, um die Symptome zu lindern und Rückfälle zu vermeiden.
Wirkungen auf Sexualhormone und Fortpflanzung
Der Konsum von Cannabinoiden kann sich auch auf die männlichen und weiblichen Sexualhormone auswirken. Bei Frauen wurden in Einzelfällen Zyklen ohne Eisprung beobachtet, während bei Männern eine Beeinträchtigung der Spermienbildung festgestellt wurde. Diese Effekte auf die Sexualhormone und die Fortpflanzung sind wichtige Aspekte, die bei der Verwendung von Haschisch und anderen Cannabisprodukten berücksichtigt werden müssen.
Regelmäßiger Konsum von Cannabinoiden kann die Funktion der Sexualhormondrüsen beeinflussen und zu Veränderungen im Zyklus sowie in der Spermienproduktion führen. Diese möglichen Nebenwirkungen sind Teil der komplexen Wirkungen von Haschisch und Cannabis auf den menschlichen Körper und die Gesundheit.
Verunreinigungen und risikoreiche Zutaten
Leider sind auf dem Markt auch Cannabisprodukte im Umlauf, denen Verunreinigungen wie Gewürze, Sand, Zucker oder sogar gemahlenes Glas, Haarspray oder Schuhcreme beigemischt wurden. Diese Zusätze können beim Verbrennen giftige Dämpfe freisetzen und zu starken Beschwerden führen. Außerdem macht es die Risiken der Dosierung unberechenbar.
Konsumenten sollten daher immer sehr genau prüfen, woher ihre Cannabisprodukte stammen und was sich darin befindet. Sicherheit und Qualität sind beim Konsum von entscheidender Bedeutung, um möglichen Schäden vorzubeugen.
Bekannte Todesfälle und Überdosierungen
Über lebensbedrohliche Komplikationen oder Todesfälle nach medizinischem Cannabis-Einsatz ist bisher nicht berichtet worden. Auch nach Cannabisvergiftungen kam es nicht zu Todesfällen.
Zwar kann ein übermäßiger Konsum von Tetrahydrocannabinol (THC), dem Hauptwirkstoff in Cannabis, zu unangenehmen Nebenwirkungen wie Angstzuständen, Herzrasen oder Kreislaufproblemen führen, jedoch sind Todesfälle und Überdosierungen im Zusammenhang mit Cannabiskonsum sehr selten. Die psychoaktiven Substanzen in Haschisch und Marihuana gelten im Vergleich zu anderen Drogen als relativ ungefährlich.
Dennoch sollte der Konsum von Cannabisprodukten, insbesondere in Verbindung mit anderen Substanzen, nicht unterschätzt werden. Eine kontrollierte und verantwortungsbewusste Verwendung ist wichtig, um Risiken zu minimieren.
Fazit
Der Konsum von Haschisch und anderen Cannabisprodukten birgt vielfältige Risiken. Neben akuten Wirkungen wie Euphorie, Wahrnehmungsveränderungen und Bewegungsstörungen können langfristig auch Schädigungen des Gehirns, der Lunge oder des Herz-Kreislauf-Systems auftreten.
Besonders gefährlich ist der Mischkonsum mit anderen Drogen. Patienten unter Cannabis-Medikation müssen die Regeln zur Fahrtüchtigkeit beachten. Eine Abhängigkeit und schwerwiegende psychische Nebenwirkungen wie Psychosen sind ebenfalls möglich.
Insgesamt überwiegen die Risiken die potenziellen Vorteile des Cannabiskonsums. Eine sorgfältige Abwägung und Aufklärung über mögliche Gefahren ist daher unerlässlich.