Kaum zu glauben, aber der Giersch (Aegopodium podagraria) war bereits im alten Rom als Nahrungsmittel für Soldaten beliebt und wurde im Mittelalter sogar zur Behandlung von Gicht eingesetzt. Bis heute schreibt man dem Giersch eine positive Wirkung bei Gicht und rheumatischen Erkrankungen zu. Doch der Gewöhnliche Giersch ist nicht nur eine Heilpflanze, sondern auch ein wahres Superfood. Mit seinem hohen Gehalt an Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen ist er eine regelrechte Nährstoffbombe. Darüber hinaus wirkt er entzündungshemmend, harntreibend und entsäuernd. Sogar äußerlich kann der Giersch bei Entzündungen, Verbrennungen und Insektenstichen eingesetzt werden.
Erkenne den Giersch
Der Giersch ist an einigen typischen Merkmalen gut zu erkennen. Er hat einen dreieckigen Stängel und seine Blätter unterteilen sich immer in drei Blattgruppen, die jeweils je drei Blätter aufweisen (Dreierregel). Beim Zerreiben der Blätter erinnert der Geruch an Petersilie oder Möhren.
Verwechslungsgefahr mit giftigen Pflanzen
Jedoch gibt es auch einige giftigen Pflanzen, die dem Giersch ähnlich sehen, wie beispielsweise der Bärenklau oder der Wasserschierling. Daher ist es wichtig, genau auf die Details zu achten.
Botanische Bezeichnung: Aegopodium podagraria
Der Giersch – ein Superfood
Neben seinen beeindruckenden Heilwirkungen ist der Giersch (Aegopodium podagraria) auch ein wahres Superfood. Mit einem außergewöhnlich hohen Vitamin-C-Gehalt von bis zu 200 mg pro 100 g frischen Blättern gehört er zu den echten Nährstoffwundern unter den Grünpflanzen. Darüber hinaus enthält der Giersch bis zu 8 g Aminosäuren pro 100 g und ist damit eine der eiweißreichsten essbaren Wildpflanzen.
Vitamine und Mineralstoffe
Aber nicht nur in Sachen Vitamine kann der Giersch Superfood punkten, er ist auch eine wahre Fundgrube an wichtigen Mineralstoffen wie Calcium, Magnesium, Kalium, Zink und Kupfer. Zusätzlich ist er eine hervorragende Quelle für Vitamin A sowie zahlreiche sekundäre Pflanzenstoffe, die dem Körper auf vielfältige Weise zugute kommen.
Nährwerte und Inhaltsstoffe
Zusammengefasst vereint der Giersch Superfood eine beeindruckende Palette an Nährstoffen und Inhaltsstoffen, die ihn zu einer echten Bereicherung für die Gesundheit machen. Egal ob roh, gekocht oder in Pulverform – der Giersch ist ein wahres Multitalent in der Küche und in der Naturheilkunde.
Giersch in der Küche
Der Giersch lässt sich vielseitig in der Küche einsetzen. Die jungen Blätter und Triebe des Giersch können roh in köstlichen Gierschsalaten oder als nahrhafter Giersch-Spinat verwendet werden. Aber auch für schmackhafte Eintöpfe, würzige Aufläufe, feine Aufstriche, fruchtige Smoothies und aromatische Pestos eignet sich das Giersch-Wildgemüse hervorragend.
Sogar die zarten Blüten und nussigen Samen des Doldenblütlers können genutzt werden – die Blüten verleihen Suppen und Eintöpfen einen besonderen Geschmack, während die Samen als vielseitiges Gewürz dienen. In unseren abwechslungsreichen Giersch-Rezepten für Kräuterlimo, Gierschgemüse mit Orange und Gierschaufstrich zeigen wir Ihnen, wie facettenreich der Giersch in der Küche eingesetzt werden kann.
Giersch Wirkung bei Gicht und Rheuma
Der Giersch hat schon im Mittelalter als wichtiges Mittel gegen Gicht gegolten. Sein lateinischer Name „Aegopodium podagraria“ deutet auf diese Heilwirkung hin, denn „Podagra“ bedeutet Gicht. Der Giersch entfaltet eine harntreibende und entsäuernde Wirkung, die der Gicht entgegenwirkt, indem er Harnsäure löst und Harnsäurekristalle ausschwemmt.
Entzündungshemmende Eigenschaften
Darüber hinaus besitzt der Giersch entzündungshemmende Eigenschaften, die bei rheumatischen Erkrankungen zum Tragen kommen. Das macht ihn zu einer wertvollen Heilpflanze bei Gelenkbeschwerden.
Lindert Schmerzen
Nicht zuletzt lindert der Giersch auch die Schmerzen, die mit Gicht und Rheuma einhergehen. Seine vielfältigen Wirkmechanismen machen ihn zu einem natürlichen Heilmittel, das in der Volksmedizin schon lange geschätzt wird.
Weitere Anwendungen als Heilpflanze
Neben der Anwendung bei Gicht und Rheuma kann der Giersch auch in anderen Bereichen eingesetzt werden. Ein Tee aus den frischen Gierschblättern soll schädliche Stoffe aus dem Körper schwemmen und bei Blasenentzündungen und Schnupfen helfen. Ein Tee aus den getrockneten Blättern soll bei Gichtknoten, schlecht heilenden Wunden, Rheuma und Ischias Linderung verschaffen.
Giersch Tee
Ein Tee aus den frischen Gierschblättern soll schädliche Stoffe aus dem Körper schwemmen und bei Blasenentzündungen und Schnupfen helfen. Ein Tee aus den getrockneten Blättern soll bei Gichtknoten, schlecht heilenden Wunden, Rheuma und Ischias Linderung verschaffen.
Äußerliche Anwendung
Äußerlich können zerriebene Blätter bei Insektenstichen, Verbrennungen und Sonnenbrand eingesetzt werden, da sie entzündungshemmend, kühlend und desinfizierend wirken. Auch Bäder mit einem Absud des Giersch sollen bei Gicht, Rheuma, Hämorrhoiden und Krampfadern hilfreich sein.
Giersch im Garten
Obwohl der Giersch oft als lästiges Unkraut angesehen wird, lohnt es sich, ihn auch im Giersch Garten zu integrieren. Er breitet sich zwar durch seine unterirdischen Ausläufer schnell aus, lässt sich aber durchaus kontrollieren.
Standortansprüche und Vermehrung
Der Giersch Standort sollte am besten feucht und schattig sein, wie beispielsweise an Waldrändern oder Bachufern. Für seine Giersch Vermehrung sorgen seine Rhizome, die sich unterirdisch ausbreiten.
Als Gründünger nutzen
Darüber hinaus kann man den nährstoffreichen Giersch Gründünger auch gezielt als solchen einsetzen, um den Boden im Garten zu verbessern.
Giersch in Töpfen kultivieren
Wer den Giersch Topf in seinem Garten nicht haben möchte, kann ihn auch in Töpfen kultivieren und so die Ausbreitung begrenzen.
Der Giersch als Unkraut
Lange Zeit galt der Giersch lediglich als lästiges Giersch Unkraut, das es im Garten zu Giersch Bekämpfung galt. Aufgrund seiner unterirdischen Ausläufer und der Resistenz gegen die meisten Unkrautvernichter ist er nur schwer zu entfernen. Viele Hobbygärtner verzweifelten früher an dem hartnäckigen „Gärtnerschreck“. Heute wissen wir jedoch um die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten des Giersches als Heilpflanze und Superfood. Statt ihn zu bekämpfen, können Gärtner den Giersch somit durchaus sinnvoll in ihren Garten integrieren.
Giersch Tradition und Geschichte
Der Giersch hat eine lange Tradition als Heil- und Nahrungspflanze. Schon im alten Rom diente er den Soldaten als Nahrung, und im Mittelalter wurde er in vielen Klöstern angebaut und zur Behandlung von Gicht eingesetzt.
Verwendung im Mittelalter
In dieser Zeit erhielt der Giersch auch einige volkstümliche Namen wie „Geißkraut“, „Zipperleinskraut“ oder „Gichtkraut“, die auf seine Heilwirkung bei Gicht hinweisen. Bis heute wird der Giersch in der Volksheilkunde geschätzt und findet in der modernen Phytotherapie Anwendung.
Volkstümliche Namen
Die vielen volkstümlichen Namen des Giersches, wie „Geißkraut“, „Zipperleinskraut“ oder „Gichtkraut“, zeugen von seiner langen Tradition als Heilpflanze vor allem gegen Gicht. Bis heute ist der Giersch in der Volksheilkunde geschätzt und wird in der modernen Phytotherapie eingesetzt.