Oxazepam Wirkung » Alles über das beruhigende Medikament

By IHJO

Wussten Sie, dass jährlich etwa 12 Millionen Verschreibungen für Oxazepam in Deutschland ausgestellt werden? Dieses Benzodiazepin-Medikament ist eines der am häufigsten verordneten Beruhigungsmittel im Land. Seine beruhigende, angstlösende und schlaffördernde Wirkung macht es zu einem beliebten Behandlungsmittel bei Angstzuständen und Durchschlafstörungen. Allerdings bergen Benzodiazepine wie Oxazepam ein hohes Suchtrisiko, das bei Ärzten und Patienten gleichermaßen Beachtung finden muss.

In diesem Artikel erfahren Sie alles Wichtige über die Wirkweise, Dosierung, Nebenwirkungen und Risiken von Oxazepam. Lassen Sie sich von diesem weit verbreiteten, aber durchaus problematischen Medikament informieren, um verantwortungsvoll damit umgehen zu können.

Was ist Oxazepam?

Oxazepam gehört zu der Wirkstoffgruppe der Benzodiazepine. Dieses Arzneimittel wird häufig zur symptomatischen Behandlung von akuten und chronischen Angst-, Spannungs- und Erregungszuständen sowie von Durchschlafstörungen eingesetzt. Jedoch muss beachtet werden, dass bereits nach wenigen Wochen eine Abhängigkeit von Oxazepam entstehen kann. Daher ist es wichtig, Behandlungsdauer und Dosis so gering wie möglich zu halten.

Wirkstoffgruppe

Oxazepam zählt zu den Benzodiazepinen, einer Gruppe von Arzneistoffen, die beruhigend, angstlösend, schlaffördernd, muskelrelaxierend und krampflösend wirken können. Diese Wirkungen werden durch die Bindung an spezifische Rezeptoren im Zentralnervensystem vermittelt.

Anwendungsgebiete

Oxazepam findet seine Anwendung bei der symptomatischen Behandlung von akuten und chronischen Angststörungen, Spannungszuständen sowie Erregungszuständen. Darüber hinaus kann es auch bei Durchschlafstörungen eingesetzt werden. Allerdings besteht bei der Einnahme von Oxazepam ein hohes Risiko, schnell eine Arzneimittelabhängigkeit zu entwickeln. Daher ist es wichtig, die Behandlungsdauer und Dosierung so gering wie möglich zu halten.

oxazepam wirkung

Oxazepam entfaltet seine Wirkung durch die Bindung an spezifische Benzodiazepinrezeptoren des GABA-ergen Transmittersystems im Zentralnervensystem. Dadurch wird die dämpfende Wirkung der GABA-ergen Übertragung verstärkt, was zu den beruhigenden, angstlösenden und schlaffördernden Effekten führt.

Wirkmechanismus

Die Bindung von Oxazepam an die Benzodiazepinrezeptoren im Gehirn führt zu einer Verstärkung der inhibitorischen Wirkung des Neurotransmitters GABA (Gamma-Aminobuttersäure). Dies resultiert in einer Dämpfung der neuronalen Erregbarkeit und resultiert in den charakteristischen Wirkungen von Oxazepam, wie Beruhigung, Angstlinderung und Schlafförderung.

Beruhigende und angstlösende Wirkung

Oxazepam wirkt dosisabhängig beruhigend und angstlösend, indem es die Übererregbarkeit des Nervensystems herabsetzt. Dadurch werden Unruhe, Spannungszustände und Ängste gemildert, ohne dass die Bewusstseinsklarheit stark beeinträchtigt wird.

Schlaffördernde Wirkung

Durch die dämpfende Wirkung auf das Zentralnervensystem verbessert Oxazepam bei Durchschlafstörungen den Schlafverlauf und verkürzt die Einschlafzeit. Zusätzlich kann Oxazepam in höheren Dosen den Muskeltonus reduzieren und antikonvulsive Effekte zeigen.

Pharmakokinetik von Oxazepam

Das Oxazepam wird nach oraler Einnahme nahezu vollständig, aber langsam aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert. Die maximalen Plasmaspiegel sind in der Regel innerhalb von 1 bis 3 Stunden nach Einnahme erreicht. Das Medikament wird in der Leber schnell zum inaktiven Metaboliten Oxazepam-0-Glukuronid transformiert und überwiegend renal eliminiert.

Aufnahme und Verteilung

Oxazepam wird nach oraler Gabe nahezu vollständig, aber langsam im Gastrointestinaltrakt resorbiert. Die maximalen Plasmaspiegel sind meist innerhalb von 1 bis 3 Stunden nach Einnahme erreicht.

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Metabolismus und Ausscheidung

Oxazepam wird in der Leber schnell zum inaktiven Metaboliten Oxazepam-0-Glukuronid transformiert und überwiegend renal eliminiert.

Halbwertszeit

Die Eliminationshalbwertszeit von Oxazepam liegt zwischen 5 und 15 Stunden.

Dosierung und Anwendung

Die Dosierung und Anwendungsdauer von Oxazepam werden individuell vom behandelnden Arzt festgelegt. Bei Angststörungen und Erregungszuständen beträgt die übliche Tagesdosis in der Regel 20-30 mg, verteilt auf zwei Einzeldosen. Für die Behandlung von Durchschlafstörungen liegt die empfohlene Einzeldosis abends bei 10 mg.

Besonderheiten bei bestimmten Patientengruppen

Ältere, geschwächte Patienten sowie Patienten mit Erkrankungen der Leber, des Kreislaufs oder der Atmung erhalten eine niedrigere Dosis von Oxazepam. Die Behandlungsdauer sollte möglichst kurz, maximal 2 Wochen, gehalten werden, um das Risiko einer Abhängigkeit zu minimieren.

Anwendungsbereich Dosierung
Angststörungen und Erregungszustände 20-30 mg pro Tag, aufgeteilt in 2 Einzeldosen
Durchschlafstörungen 10 mg als Einzeldosis abends
Ältere, geschwächte Patienten Niedrigere Dosis
Maximale Behandlungsdauer 2 Wochen

Nebenwirkungen von Oxazepam

Wie alle Medikamente kann auch Oxazepam unerwünschte Wirkungen hervorrufen. Es ist wichtig, diese Nebenwirkungen zu kennen, um im Falle ihres Auftretens umgehend ärztlichen Rat einzuholen.

Häufige Nebenwirkungen

Die am häufigsten beobachteten Nebenwirkungen von Oxazepam sind Schläfrigkeit, Kopfschmerzen, Benommenheit, Konzentrationsstörungen und ein Abfall des Blutdrucks. Diese Symptome treten meist zu Beginn der Behandlung auf und klingen im Verlauf in der Regel wieder ab.

Seltene Nebenwirkungen

In seltenen Fällen können auch Magen-Darm-Beschwerden, Atembeschwerden und Muskelschwäche auftreten. Besonders bei älteren Patienten und Kindern sind paradoxe Reaktionen wie Erregung, Aggression oder Halluzinationen möglich.

Paradoxe Reaktionen

Manchmal kann Oxazepam statt der erwarteten beruhigenden Wirkung paradoxerweise zu einer Verstärkung der Symptome führen. Dieses seltene Phänomen tritt vor allem bei Patienten mit Vorerkrankungen oder einer besonderen Empfindlichkeit auf.

Unabhängig davon, ob es sich um häufige oder seltene Nebenwirkungen handelt, ist es wichtig, diese aufmerksam zu beobachten. Bei Auftreten oder Verschlimmerung von Symptomen sollte umgehend Rücksprache mit dem behandelnden Arzt gehalten werden.

Wechselwirkungen

Oxazepam kann sich in seiner Wirkung mit anderen zentraldämpfenden Substanzen wie Psychopharmaka, Schlafmitteln, Antihistaminika oder Opioiden gegenseitig verstärken. Auch die gleichzeitige Einnahme mit muskelrelaxierenden Mitteln oder Antidepressiva kann zu verstärkten Effekten führen.

Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten

Da Oxazepam die Wirkung anderer zentralnervös dämpfender Substanzen potenzieren kann, ist bei der gleichzeitigen Einnahme von Psychopharmaka, Schlafmitteln, Antihistaminika oder Opioiden besondere Vorsicht geboten. Auch die Kombination mit muskelrelaxierenden Mitteln oder Antidepressiva kann zu unerwünschten Verstärkungen der Wirkungen führen. Der behandelnde Arzt muss diese möglichen oxazepam wechselwirkungen sorgfältig berücksichtigen.

Wechselwirkungen mit Alkohol

Besonders problematisch ist der kombinierte Konsum von Oxazepam und Alkohol. In dieser Kombination können die Wirkungen unvorhersehbar stark verstärkt werden, was zu gefährlichen Zuständen wie Bewusstlosigkeit, Atemdepression oder sogar Kreislaufversagen führen kann. Daher ist der gleichzeitige Gebrauch von oxazepam und alkohol streng kontraindiziert.

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Kontraindikationen

Oxazepam darf nicht angewendet werden, wenn eine Überempfindlichkeit gegenüber Benzodiazepinen besteht oder eine Abhängigkeit von Alkohol, Drogen oder Medikamenten in der Anamnese vorliegt. Auch bei akuter Intoxikation mit Alkohol, Schlafmitteln, Schmerzmitteln oder Psychopharmaka ist die Einnahme von oxazepam kontraindiziert.

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Besondere Vorsicht ist außerdem geboten bei Patienten mit Myasthenia gravis, Ataxie, Atemwegserkrankungen, Herzkreislauferkrankungen oder Depressionen. In diesen Fällen muss der behandelnde Arzt sorgfältig die Nutzen-Risiko-Abwägung vornehmen und gegebenenfalls eine niedrigere oxazepam dosierung wählen.

Schwangerschaft und Stillzeit

Bei der Anwendung von Oxazepam während der Schwangerschaft und Stillzeit ist besondere Vorsicht geboten. Oxazepam passiert die Plazenta und geht in die Muttermilch über, sodass Entzugssymptome beim Neugeborenen sowie eine mögliche Sedierung des Säuglings zu berücksichtigen sind.

Anwendung in der Schwangerschaft

Oxazepam sollte während der Schwangerschaft nur bei zwingender medizinischer Indikation angewendet werden, da das Risiko für Komplikationen und Entzugssymptome beim Neugeborenen nicht vollständig ausgeschlossen werden kann. Der behandelnde Arzt muss sorgfältig abwägen, ob der potenzielle Nutzen die Risiken überwiegt.

Anwendung in der Stillzeit

Während der Stillzeit geht Oxazepam in die Muttermilch über. Daher sollten langfristige Einnahmen vermieden und der Säugling engmaschig auf mögliche Nebenwirkungen wie Sedierung beobachtet werden. In manchen Fällen kann eine vorübergehende Unterbrechung des Stillens erforderlich sein.

Verkehrstüchtigkeit und Bedienen von Maschinen

Medikamente mit Oxazepam beeinträchtigen stark das Reaktionsvermögen. Experten empfehlen Patienten daher, für 24 Stunden nach Oxazepam-Einnahme nicht aktiv am Straßenverkehr teilzunehmen oder schwere Maschinen zu bedienen. Dies gilt insbesondere in Kombination mit Alkohol, da die Wirkung dann noch verstärkt wird.

Aufgrund der möglichen Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit und Reaktionsfähigkeit sollten Oxazepam-Patienten nach der Einnahme von leistungseinschränkenden Tätigkeiten absehen. Eine Teilnahme am Straßenverkehr oder der Betrieb von Maschinen und Fahrzeugen ist erst nach Ablauf von 24 Stunden wieder zu empfehlen.

Abhängigkeitspotenzial und Entzugserscheinungen

Benzodiazepine wie Oxazepam machen bereits nach kurzer Zeit abhängig. Daher sollten Dosis und Behandlungsdauer so gering wie möglich gehalten werden, um das Risiko einer Abhängigkeit zu minimieren. Bei plötzlichem Absetzen nach längerem Gebrauch können schwere Entzugssymptome wie Angstzustände, Unruhe, Krampfanfälle und Halluzinationen auftreten. Oxazepam sollte daher nicht abrupt, sondern unter ärztlicher Kontrolle ausschleichend abgesetzt werden.

Fazit

Oxazepam ist ein Benzodiazepin-Medikament, das aufgrund seiner beruhigenden, angstlösenden und schlaffördernden Wirkung zur Behandlung von Angststörungen und Durchschlafstörungen eingesetzt wird. Allerdings birgt es ein hohes Suchtrisiko, weswegen Dosis und Anwendungsdauer streng überwacht und so gering wie möglich gehalten werden sollten.

Bei Einnahme sind insbesondere Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Konzentrationsstörungen und Atemdepression zu beachten. Oxazepam sollte daher nur nach ärztlicher Verschreibung und unter sorgfältiger Kontrolle angewendet werden.

Die Halbwertszeit von Oxazepam beträgt zwischen 5 und 15 Stunden, was für eine relativ schnelle Elimination spricht. Eine Abhängigkeit kann sich jedoch bereits nach wenigen Wochen entwickeln, weswegen Vorsicht bei der Dosierung und Anwendungsdauer geboten ist.

FAQ

Was ist Oxazepam?

Oxazepam ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Benzodiazepine, der dosisabhängig beruhigend, angstlösend, schlaffördernd, muskelrelaxierend und krampflösend wirkt.

Wofür wird Oxazepam eingesetzt?

Oxazepam wird zur symptomatischen Behandlung akuter und chronischer Angst-, Spannungs- und Erregungszustände sowie von Durchschlafstörungen eingesetzt.

Wie wirkt Oxazepam?

Oxazepam entfaltet seine Wirkung durch die Bindung an spezifische Benzodiazepinrezeptoren des GABA-ergen Transmittersystems im Zentralnervensystem. Dadurch wird die dämpfende Wirkung der GABA-ergen Übertragung verstärkt, was zu den beruhigenden, angstlösenden und schlaffördernden Effekten führt.

Wie wird Oxazepam aufgenommen, verstoffwechselt und ausgeschieden?

Oxazepam wird nach oraler Gabe fast vollständig, aber langsam aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert. Die maximalen Plasmaspiegel sind meist innerhalb von 1 bis 3 Stunden nach Einnahme erreicht. Oxazepam wird in der Leber schnell zum inaktiven Metaboliten Oxazepam-0-Glukuronid transformiert und überwiegend renal eliminiert. Die Eliminationshalbwertszeit liegt zwischen 5 und 15 Stunden.

Wie hoch ist die empfohlene Dosierung von Oxazepam?

Bei Angststörungen und Erregungszuständen beträgt die übliche Tagesdosis 20-30 mg, verteilt auf zwei Einzeldosen. Bei Durchschlafstörungen liegt die Einzeldosis abends bei 10 mg. Ältere, geschwächte Patienten sowie Patienten mit Erkrankungen der Leber, des Kreislaufs oder der Atmung erhalten eine niedrigere Dosis.

Welche Nebenwirkungen können bei Oxazepam auftreten?

Häufige Nebenwirkungen sind Schläfrigkeit, Kopfschmerzen, Benommenheit, Konzentrationsstörungen und Blutdruckabfall. Seltener können Magen-Darm-Beschwerden, Atembeschwerden und Muskelschwäche auftreten. Bei älteren Patienten und Kindern sind auch paradoxe Reaktionen wie Erregung, Aggression oder Halluzinationen möglich.

Mit welchen Medikamenten und Substanzen kann Oxazepam wechselwirken?

Oxazepam kann sich in seiner Wirkung mit anderen zentraldämpfenden Substanzen wie Psychopharmaka, Schlafmitteln, Antihistaminika oder Opioiden gegenseitig verstärken. Auch die gleichzeitige Einnahme mit muskelrelaxierenden Mitteln oder Antidepressiva kann zu verstärkten Effekten führen. Besonders problematisch ist der kombinierte Konsum von Oxazepam und Alkohol.

Wann darf Oxazepam nicht angewendet werden?

Oxazepam darf nicht angewendet werden bei Überempfindlichkeit gegenüber Benzodiazepinen, bei Abhängigkeitsanamnese (Alkohol, Drogen, Medikamente) sowie bei akuter Intoxikation mit Alkohol, Schlafmitteln, Schmerzmitteln oder Psychopharmaka. Besondere Vorsicht ist auch geboten bei Patienten mit Myasthenia gravis, Ataxie, Atemwegserkrankungen, Herzkreislauferkrankungen oder Depressionen.

Wie soll Oxazepam in Schwangerschaft und Stillzeit eingenommen werden?

Oxazepam sollte während der Schwangerschaft nur bei zwingender Indikation angewendet werden, da es die Plazenta passiert und Entzugssymptome beim Neugeborenen auftreten können. In der Stillzeit geht Oxazepam in die Muttermilch über, sodass eine Sedierung des Säuglings möglich ist. Langfristige Einnahmen sollten vermieden und der Säugling auf Nebenwirkungen beobachtet werden.

Wie wirkt sich Oxazepam auf die Verkehrstüchtigkeit und Bedienung von Maschinen aus?

Medikamente mit Oxazepam beeinträchtigen stark das Reaktionsvermögen. Experten empfehlen Patienten daher, für 24 Stunden nach Einnahme nicht aktiv am Straßenverkehr teilzunehmen oder schwere Maschinen zu bedienen. Dies gilt insbesondere in Kombination mit Alkohol, da die Wirkung dann noch verstärkt wird.

Kann man bei Oxazepam abhängig werden?

Ja, Benzodiazepine wie Oxazepam machen bereits nach kurzer Zeit abhängig. Daher sollten Dosis und Behandlungsdauer so gering wie möglich gehalten werden, um das Risiko einer Abhängigkeit zu minimieren. Bei plötzlichem Absetzen nach längerem Gebrauch können schwere Entzugssymptome wie Angstzustände, Unruhe, Krampfanfälle und Halluzinationen auftreten.

Quellenverweise