Wussten Sie, dass weltweit rund 300 Millionen Menschen von Krätze betroffen sind? In Deutschland kommt es regelmäßig zu lokal begrenzten Ausbrüchen, mit mehreren tausend Krankheitsfällen pro Jahr. Krätze, auch bekannt als Skabies oder Scabies, ist eine Hautkrankheit, die in erster Linie Kinder, Menschen im Seniorenalter und Personen mit geschwächtem Immunsystem betrifft.
Die Symptome von Krätze sind ein geröteter Hautausschlag mit kleinen, dunkelroten Knötchen oder Pusteln an den Ein- und Ausgängen der Milbengänge. Doch das Leitsymptom ist der Juckreiz, der besonders nachts und bei Wärme verstärkt auftritt. Dieser wird durch den abgesonderten Milbenkot verursacht, auf den die Haut allergisch reagiert. Krätze kann zu beeinträchtigtem Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit aufgrund von Schlafmangel führen und birgt zudem die Gefahr von Sekundärinfektionen durch das Kratzen.
Im weiteren Verlauf dieses Artikels werden wir uns die Ursachen von Krätze, die genauen Symptome, Diagnoseverfahren, Behandlungsmöglichkeiten, Hygienemaßnahmen und vieles mehr genauer ansehen. Bleiben Sie dran, um mehr über diese häufig auftretende Hautkrankheit zu erfahren.
Ursachen von Krätze
Krätze, auch bekannt als Skabies oder Scabies, wird durch Krätzmilben verursacht. Diese winzigen Parasiten bohren sich in die obere Hautschicht und graben dort Tunnel, in denen sie ihre Eier ablegen. Die Milben bewegen sich etwa fünf Millimeter pro Tag unter der Hautoberfläche entlang und bleiben dort, bis sie geschlechtsreif sind.
Die Hauptursache für die Übertragung von Krätze ist intensiver Hautkontakt mit einer infizierten Person über mehrere Minuten. Die Milben können jedoch auch indirekt über kontaminierte Gegenstände wie Kleidung, Bettwäsche, Matratzen und Handtücher übertragen werden. Daher ist Krätze in Gemeinschaftseinrichtungen wie Familien, Pflege- oder Betreuungseinrichtungen sowie Krankenhäusern, Schulen und Kindergärten besonders ansteckend.
Es ist wichtig, Hygienemaßnahmen zu ergreifen, um die Ausbreitung von Krätze zu verhindern. Dazu gehört das regelmäßige Waschen von Textilien und die gründliche Reinigung der Umgebung. Wenn Sie Krätze vermuten, ist es wichtig, einen Arzt aufzusuchen, um eine korrekte Diagnose zu stellen und die geeignete Behandlung einzuleiten.
Die Abbildung zeigt eine Krätzmilbe, die für die Übertragung von Krätze verantwortlich ist.
Symptome von Krätze
Die Symptome von Krätze sind vielfältig und können bei Betroffenen unterschiedlich ausgeprägt sein. Typische Anzeichen von Krätze sind ein geröteter Hautausschlag, kleine, dunkelrote Knötchen oder Pusteln an den Ein- und Ausgängen der Milbengänge sowie faden- oder bogenförmige Gänge unter der Haut. Diese Gänge werden von den Krätzmilben gegraben, während sie sich in der oberen Hautschicht bewegen.
Die bevorzugten Körperregionen für Krätze sind die Stellen, wo die Haut zart, dünn und warm ist, wie zum Beispiel zwischen den Fingern und Fußzehen, in den Achselhöhlen, hinter den Ohren, im Bauchnabel, an den Brustwarzen und im Genitalbereich, an den Knöcheln sowie im Gesicht und auf der Kopfhaut von Kindern.
Ein weiteres Leitsymptom von Krätze ist intensiver Juckreiz, insbesondere nachts und bei Wärme. Der Juckreiz entsteht durch eine allergische Reaktion auf den von den Milben abgesonderten Kot. Das Kratzen kann zu Ekzemen führen und die Gefahr einer sekundären Infektion der Haut erhöhen.
Um die Symptome von Krätze zu lindern und das Wohlbefinden der Betroffenen zu verbessern, ist eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung wichtig. Bei Verdacht auf Krätze sollte ein Dermatologe aufgesucht werden, um die richtige Diagnose zu stellen und eine geeignete Therapie einzuleiten.
Diagnose von Krätze
Um Krätze zu diagnostizieren, führt der Arzt eine gründliche Hautuntersuchung durch. Dabei sucht er nach Milben, Milbengängen, Eiern oder Milbenkot. Eine gängige Methode zur Diagnosestellung ist die Entnahme einer Hautschüppchenprobe, die anschließend unter dem Mikroskop analysiert wird. Diese Untersuchung ermöglicht eine zuverlässige Bestätigung von Krätze.
Die Diagnose von Krätze umfasst folgende Schritte:
- Sorgfältige Hautuntersuchung
- Suche nach Milben, Milbengängen, Eiern oder Milbenkot
- Entnahme einer Hautschüppchenprobe
- Analysierung der Probe unter dem Mikroskop
Vorteile der Hautschüppchenprobe:
- Zuverlässige Bestätigung von Krätze
- Einfache und schmerzlose Diagnosemethode
- Schnelle Ergebnisse
Es ist wichtig, einen Arzt aufzusuchen, um eine korrekte Diagnose und eine angemessene Behandlung zu erhalten. Oftmals wird Krätze falsch diagnostiziert oder aus falscher Scham nicht rechtzeitig behandelt. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind jedoch entscheidend, um eine weitere Ausbreitung von Krätze zu verhindern.
Behandlung von Krätze
Die Behandlung von Krätze umfasst die Abtötung der Krätzmilben und die Beseitigung ihrer Larven. Dafür werden spezielle Medikamente wie Antiscabiosa eingesetzt, die in Form von Cremes, Sprays, Lotionen oder Salben erhältlich sind. Diese Medikamente enthalten Wirkstoffe wie Permethrin, Ivermectin, Benzylbenzoat und Crotamiton, die effektiv gegen die Krätzmilben wirken. In schweren Fällen kann auch eine medikamentöse Behandlung erforderlich sein.
Es ist wichtig zu beachten, dass die meisten Krätze-Medikamente verschreibungspflichtig sind und daher nur unter ärztlicher Aufsicht verwendet werden sollten. Der Arzt wird die geeignete Behandlungsmethode und die richtige Dosierung basierend auf der Schwere der Infektion und anderen individuellen Faktoren festlegen.
Um eine vollständige Heilung zu gewährleisten und einen erneuten Befall zu verhindern, muss die Behandlung konsequent durchgeführt werden. Es ist wichtig, die Anweisungen des Arztes sorgfältig zu befolgen und den gesamten vorgeschriebenen Behandlungszeitraum einzuhalten.
Abhängig von der Art der Krätze und dem Fortschreiten der Infektion können weitere Maßnahmen erforderlich sein, wie z.B. die Reinigung von Kleidung, Bettwäsche und anderen Textilien, die in Kontakt mit der infizierten Haut gekommen sein könnten. Es wird empfohlen, solche Gegenstände bei hoher Temperatur zu waschen oder zu reinigen, um mögliche Milben und Eier abzutöten.
Begleitend zur medikamentösen Behandlung können auch vorbeugende Maßnahmen ergriffen werden, um eine weitere Ausbreitung von Krätze zu verhindern. Dazu gehört beispielsweise die Vermeidung engen Hautkontakts mit infizierten Personen, das Waschen der Hände und die regelmäßige Reinigung der Wohn- und Schlafbereiche.
Mit der angemessenen Behandlung und den richtigen hygienischen Maßnahmen kann Krätze erfolgreich behandelt und weitere Ansteckungen verhindert werden.
Hygiene-Maßnahmen bei Krätze
Um eine weitere Verbreitung von Krätze zu verhindern, sind bestimmte Hygiene-Maßnahmen von großer Bedeutung. Folgende Schritte können dabei helfen:
- Regelmäßiges Waschen von Textilien: Waschen Sie Bettwäsche, Handtücher, Kuscheldecken und -tiere regelmäßig bei mindestens 50 Grad Celsius, um die Krätzmilben abzutöten. Falls dies nicht möglich ist, sollten die Textilien für fünf Tage in einer Plastiktüte verschlossen und bei Raumtemperatur gelagert werden, da die Milben ohne Wirt nur kurze Zeit überleben können.
- Gründliches Absaugen von Polstermöbeln, Matratzen und Teppichen: Durch regelmäßiges Absaugen können potenziell vorhandene Krätzmilben und ihre Larven entfernt werden, um eine erneute Infestation zu verhindern.
- Hygiene im Alltag: Achten Sie auf eine gute Handhygiene, indem Sie Ihre Hände regelmäßig gründlich mit Seife waschen. Halten Sie Ihre Fingernägel kurz geschnitten, um das Einnisten der Milben zu erschweren.
- Vermeidung enger Kontakte: Um die Übertragung von Krätze zu verhindern, ist es empfehlenswert, engen Kontakt zu anderen Personen zu vermeiden, insbesondere während der Behandlungszeit.
Indem Sie diese Hygiene-Maßnahmen befolgen, können Sie dazu beitragen, die Ausbreitung von Krätze einzudämmen und einer erneuten Infektion vorzubeugen.
Wenn Sie nach weiteren Informationen zur Krätze-Behandlung und Vorbeugung suchen, lesen Sie bitte den nächsten Abschnitt.
Postskabiöses Ekzem nach Krätze-Behandlung
Nach einer erfolgreichen Behandlung von Krätze kann es zu einem postskabiösen Ekzem kommen, das sich als juckender Hautausschlag zeigt. Dieses Ekzem ist die häufigste Komplikation nach einer Krätze-Behandlung und tritt einige Wochen bis Monate nach der Behandlung auf. Es ähnelt dem ursprünglichen Hautausschlag bei Krätze und kann schwer von einem erneuten Befall von Krätze zu unterscheiden sein.
Die Behandlung des postskabiösen Ekzems umfasst eine gute Hautpflege mit feuchtigkeitsspendenden und rückfettenden Cremes sowie die medikamentöse Therapie mit cortisonhaltigen Cremes zur Abheilung des Hautausschlags. Antihistaminika können zusätzlich zur Linderung des Juckreizes eingesetzt werden.
Symptome des postskabiösen Ekzems | Behandlung des postskabiösen Ekzems |
---|---|
Juckender Hautausschlag | Gute Hautpflege mit feuchtigkeitsspendenden und rückfettenden Cremes |
Ähnlichkeit mit dem Hautausschlag bei Krätze | Medikamentöse Therapie mit cortisonhaltigen Cremes |
Verwechslungsgefahr mit erneutem Befall von Krätze | Einsatz von Antihistaminika zur Linderung des Juckreizes |
Durch eine konsequente Behandlung des postskabiösen Ekzems kann eine schnelle Abheilung und Linderung des Juckreizes erreicht werden. Es ist wichtig, einen Arzt aufzusuchen, um die richtige Behandlung zu erhalten und Komplikationen zu vermeiden.
Hausmittel und Tipps zur Behandlung von Krätze
Neben der medikamentösen Behandlung gibt es auch einige Hausmittel und Tipps, die bei der Behandlung von Krätze unterstützend wirken können. Es ist wichtig zu beachten, dass diese Hausmittel nicht als Ersatz für medikamentöse Behandlungen angesehen werden sollten, sondern lediglich als unterstützende Maßnahmen verwendet werden können.
Teebaumöl
Teebaumöl wird aufgrund seiner natürlichen antimikrobiellen Eigenschaften häufig zur Unterstützung der Behandlung von Krätze eingesetzt. Das Öl kann auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen werden, um den Juckreiz zu lindern und die Entzündung zu reduzieren.
Essig
Essig kann beim Waschen von Textilien verwendet werden, um eventuell vorhandene Milben oder Eier abzutöten. Fügen Sie einfach eine Tasse Essig zum Waschgang hinzu und verwenden Sie eine ausreichend hohe Temperatur, um die Textilien gründlich zu reinigen.
Gute Hygienemaßnahmen
Eine gute Hygiene ist wichtig, um die Ausbreitung von Krätze zu verhindern. Waschen Sie regelmäßig Ihre Hände mit Seife und warmem Wasser. Vermeiden Sie engen Hautkontakt mit anderen Personen und teilen Sie keine persönlichen Gegenstände wie Kleidung, Handtücher oder Bettwäsche. Reinigen Sie regelmäßig Ihre Umgebung, einschließlich Polstermöbel, Matratzen und Teppiche.
Beachten Sie, dass diese Hausmittel und Tipps nicht für jeden geeignet sein können und dass es ratsam ist, vor der Anwendung mit einem Arzt oder Dermatologen zu sprechen. Eine korrekte medizinische Behandlung sollte bei der Bekämpfung von Krätze immer im Vordergrund stehen.
Lebensdauer und Überlebensfähigkeit von Krätzmilben
Die Lebensdauer von Krätzmilben liegt bei normaler Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit bei etwa zwei Tagen, wenn sie keinen Wirt haben, also den Menschen. In kühleren und feuchteren Umgebungen können sie jedoch bis zu zwei Wochen überleben. Die Überlebensfähigkeit der Milben hängt also von den Umgebungsbedingungen ab.
Um die Umgebung von Krätzmilben zu bekämpfen und eine erneute Infektion zu verhindern, sind bestimmte Maßnahmen erforderlich. Dazu gehört zum einen eine gute Handhygiene, um die Übertragung der Milben zu verhindern. Das Schneiden der Fingernägel hilft zudem, das Kratzen zu reduzieren und Infektionen vorzubeugen.
Des Weiteren ist es wichtig, regelmäßig Textilien wie Bettwäsche, Handtücher und Kleidung zu waschen. Dies sollte bei einer Temperatur von mindestens 50 Grad Celsius erfolgen, um die Milben abzutöten. Alternativ können die Textilien für mindestens fünf Tage in einer Plastiktüte verschlossen und bei Raumtemperatur gelagert werden.
Auch das gründliche Absaugen von Polstermöbeln, Matratzen und Teppichen ist eine effektive Maßnahme, um die Umgebung von Krätzmilben zu reinigen. Durch das Absaugen werden Milben, Larven und deren Kot entfernt.
Maßnahmen zur Bekämpfung von Krätzmilben: |
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Good Handhygiene |
Fingernägel schneiden |
Regelmäßiges Waschen von Textilien bei mind. 50 Grad Celsius |
Absaugen von Polstermöbeln, Matratzen und Teppichen |
Indem diese Maßnahmen konsequent umgesetzt werden, kann die Umgebung von Krätzmilben befreit und einer erneuten Infektion vorgebeugt werden.
Fazit
Krätze ist eine häufig auftretende Hautkrankheit, die durch Krätzmilben verursacht wird. Die Symptome von Krätze umfassen geröteten Hautausschlag, intensiven Juckreiz und sichtbare Milbengänge. Eine genaue Diagnose wird durch eine gründliche Hautuntersuchung gestellt, und die Behandlung zielt darauf ab, die Milben abzutöten und die Larven zu entfernen.
Hygienemaßnahmen spielen eine entscheidende Rolle bei der Bekämpfung von Krätze und der Verhinderung einer weiteren Ausbreitung. Es ist wichtig, kontaminierte Kleidung, Bettwäsche und andere Textilien regelmäßig zu waschen. Gute Handhygiene und das Vermeiden von engem Hautkontakt mit infizierten Personen sind ebenfalls wichtig, um Ansteckungen zu verhindern.
Bei Auftreten eines postskabiösen Ekzems nach der Behandlung ist eine sorgfältige Hautpflege und medikamentöse Therapie erforderlich. Es ist auch wichtig zu beachten, dass Hausmittel wie Teebaumöl oder Essig unterstützend wirken können, jedoch nicht als alleinige Behandlung angesehen werden sollten.
Die Einhaltung angemessener Hygienemaßnahmen und eine rechtzeitige Behandlung sind entscheidend, um die Ausbreitung von Krätze zu verhindern und die Krankheit erfolgreich zu bekämpfen.