Candesartan Wirkung » Alles über das Blutdrucksenker-Medikament

By IHJO

Wussten Sie, dass 97 Millionen Menschen allein in Deutschland unter Bluthochdruck leiden? Candesartan, ein verschreibungspflichtiges Arzneimittel mit dem Wirkstoff Candesartan, kann eine wichtige Rolle in der Behandlung dieser weit verbreiteten Erkrankung spielen. Dieses Medikament hilft nicht nur bei essenzieller Hypertonie (Bluthochdruck), sondern auch bei Herzinsuffizienz (Herzschwäche) und verringerter linksventrikulärer Herzmuskelfunktion, insbesondere wenn ACE-Hemmer nicht angewendet werden können.

Candesartan ist ein Angiotensin-II-Rezeptor-Blocker, der den AT1-Rezeptor blockiert und so die Wirkung von Angiotensin II hemmt. Dadurch werden die Blutgefäße entspannt und erweitert, was schließlich zu einer Senkung des Blutdrucks führt. Im Gegensatz zu ACE-Hemmern hat Candesartan keine Wirkung auf das Angiotensin-Converting-Enzym (ACE).

Anwendung von Candesartan

Candesartan gehört zur Gruppe der Sartane (Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten). Es greift in das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System (RAAS) ein, indem es den AT1-Rezeptor blockiert und so die Wirkung von Angiotensin II hemmt. Normalerweise führt Angiotensin II zu einer Gefäßverengung, einer verminderten Nierendurchblutung und einer verstärkten Natriumionen- und Wasseraufnahme in den Nieren, was den Blutdruck erhöht. Durch die Blockade des AT1-Rezeptors durch Candesartan werden die Blutgefäße entspannt und erweitert, was schließlich zu einer Senkung des Blutdrucks führt.

Wirkmechanismus

candesartan wirkmechanismus ist die Blockade des AT1-Rezeptors, wodurch die Wirkung von Angiotensin II gehemmt wird. Dies führt zu einer Entspannung und Erweiterung der Blutgefäße und letztendlich zu einer Senkung des Blutdrucks.

Indikationen für Candesartan

candesartan anwendung findet vor allem bei der Behandlung von Bluthochdruck (Hypertonie) sowie von chronischer Herzschwäche (chronischer Herzinsuffizienz) statt, insbesondere wenn ACE-Hemmer nicht vertragen werden. Die Anwendung erfolgt langfristig, um eine sichere und stabile Senkung des Blutdrucks zu erreichen.

Für welche Patientengruppen ist Candesartan geeignet?

Candesartan kann bei Patienten mit essenzieller Hypertonie (Bluthochdruck) und chronischer Herzinsuffizienz eingesetzt werden, insbesondere wenn ACE-Hemmer nicht vertragen werden. Candesartan kann auch als Add-on-Therapie zu ACE-Hemmern bei Patienten verwendet werden, die Mineralokortikoid-Rezeptor-Antagonisten (MRA) nicht vertragen und trotz Therapie eine Herzinsuffizienz aufweisen.

Candesartan Wirkung

Senkung des Blutdrucks

Candesartan senkt den Blutdruck, indem es den AT1-Rezeptor blockiert und so die Wirkung von Angiotensin II hemmt. Dadurch werden die Blutgefäße entspannt und erweitert, was zu einer Senkung des Blutdrucks führt. Der Großteil der blutdrucksenkenden Wirkung von Candesartan wird innerhalb von vier Wochen erreicht.

Unterstützung bei Herzinsuffizienz

Candesartan kann auch zur Behandlung der chronischen Herzinsuffizienz eingesetzt werden, da es das Herz entlastet und die Symptome lindert. Durch die Blockade des AT1-Rezeptors und die daraus resultierende Gefäßerweiterung wird die Arbeit des Herzens erleichtert. Candesartan ist insbesondere dann indiziert, wenn ACE-Hemmer nicht vertragen werden.

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Dosierung und Einnahme

Candesartan wird einmal täglich mit einem Glas Wasser unabhängig von den Mahlzeiten, aber möglichst immer zur gleichen Zeit eingenommen. Die übliche Tagesdosis bei Hypertonie beträgt 8 mg (Anfangsdosis) und kann bis maximal 32 mg gesteigert werden. Bei Herzinsuffizienz liegt die Anfangsdosis bei 4 mg und kann ebenfalls bis maximal 32 mg pro Tag erhöht werden. Binnen vier Wochen wird der Großteil der blutdrucksenkenden Wirkung erreicht.

Dosisanpassung bei Niereninsuffizienz

Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion wird eine Anfangsdosis von 4 mg Candesartan empfohlen. Der Kalium-Blutwert und die Nierenfunktion müssen in diesen Fällen regelmäßig überwacht werden.

Kombination mit anderen Blutdrucksenkern

Candesartan kann auch in Kombination mit anderen blutdrucksenkenden Medikamenten, wie beispielsweise Hydrochlorothiazid, eingesetzt werden. Diese Kombination kann eine gegenseitige Wirkverstärkung (synergistische Wirkung) zur Folge haben, was insbesondere bei stark erhöhtem Blutdruck erwünscht ist.

Pharmakokinetik von Candesartan

Candesartan wird in Form des Prodrugs Candesartancilexetil eingenommen, das im Körper schnell und vollständig zum eigentlichen Wirkstoff Candesartan umgewandelt wird. Die geschätzte absolute Bioverfügbarkeit beträgt etwa 14%. Der höchste Wirkstoffspiegel im Blut wird nach etwa 3-4 Stunden erreicht. Aufgenommene Nahrung oder das Geschlecht des Patienten haben keinen Einfluss darauf.

Halbwertszeit und Ausscheidung

Candesartan wird hauptsächlich unverändert über Urin (ca. 1/3) und Galle/Stuhl (ca. 2/3) ausgeschieden. Die terminale Halbwertszeit beträgt etwa 9 Stunden. Ältere Patienten, Patienten mit eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion weisen höhere Wirkstoffspiegel auf als jüngere, gesunde Patienten.

Nebenwirkungen und Vorsichtsmaßnahmen

Wie bei allen Arzneimitteln können auch bei der Einnahme von Candesartan verschiedene Nebenwirkungen auftreten. Es ist wichtig, diese zu kennen und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen zu treffen.

Häufige Nebenwirkungen

Zu den häufigen Nebenwirkungen von Candesartan zählen Atemwegsinfektionen, Benommenheit, Schwindel, Kopfschmerzen, niedriger Blutdruck, Veränderungen der Blutwerte (erhöhter Kaliumspiegel) und Einschränkungen der Nierenfunktion.

Seltene, aber schwerwiegende Nebenwirkungen

Sehr selten können Schwellungen von Gesicht, Lippen, Zunge und/oder Rachen, Abnahme der roten oder weißen Blutkörperchen, Hautausschlag, Nesselsucht, Juckreiz, Schmerzen in Rücken, Gelenken und Muskeln, Veränderungen der Leberfunktion bis hin zur Hepatitis sowie Übelkeit und Husten auftreten.

Kontraindikationen und Warnhinweise

Candesartan ist kontraindiziert bei Allergien gegen den Wirkstoff, in der Schwangerschaft, bei Nieren- oder Lebererkrankungen, Gallestauung, gleichzeitiger Einnahme von Aliskiren bei eingeschränkter Nierenfunktion oder Diabetes mellitus sowie bei Kindern unter einem Jahr. Außerdem sollten Patienten mit Laktoseintoleranz vor der Einnahme mit ihrem Arzt sprechen, da die Tabletten meist Laktose-Monohydrat enthalten.

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Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten

Candesartan kann Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln eingehen. So sollte die gleichzeitige Einnahme von NSAR (z.B. Ibuprofen, ASS), Kalium-haltigen Präparaten, Heparin und Antibiotika wie Cotrimoxazol mit dem Arzt abgesprochen werden, da diese die Wirkung von Candesartan beeinflussen können. Als alternatives Schmerzmittel wird Paracetamol empfohlen. Auch die Einnahme von Alkohol kann zu Ohnmacht und Schwindel führen.

Medikament Mögliche Wechselwirkung
NSAR (z.B. Ibuprofen, ASS) Beeinflussung der blutdrucksenkenden Wirkung von Candesartan
Kalium-haltige Präparate Erhöhung des Kaliumspiegels im Blut
Heparin Verstärkte Blutgerinnungshemmung
Cotrimoxazol (Antibiotikum) Beeinflussung der Wirkung von Candesartan
Alkohol Erhöhtes Risiko für Ohnmacht und Schwindel

Es ist wichtig, dass Patienten diese möglichen Wechselwirkungen mit ihrem behandelnden Arzt besprechen, um die Sicherheit und Wirksamkeit der Candesartan-Therapie bestmöglich zu gewährleisten.

Anwendung in der Schwangerschaft und Stillzeit

Während der Schwangerschaft, insbesondere im zweiten und dritten Trimester, besteht ein fetotoxisches Risiko, daher darf Candesartan in dieser Zeit nicht eingenommen werden. Auch in der Stillzeit, vor allem beim Stillen von Neu- und Frühgeborenen, ist die Einnahme von Candesartan nicht empfohlen.

Besonderheiten bei Kindern und Jugendlichen

Candesartan kann ab einem Alter von 6 Jahren zur Behandlung von Bluthochdruck eingesetzt werden. Bei jüngeren Kindern sind Sicherheit und Wirksamkeit jedoch noch nicht ausreichend erforscht. Für Kinder und Jugendliche mit Herzinsuffizienz liegen ebenfalls noch keine Daten vor. Unter einem Jahr ist Candesartan kontraindiziert. Bei Kindern treten die Nebenwirkungen insgesamt häufiger auf als bei Erwachsenen.

Vergleich zu anderen Blutdrucksenkern

Sartane wie Candesartan haben im Vergleich zu ACE-Hemmern den Vorteil, dass sie den Bradykinin-Spiegel nicht erhöhen. Dadurch kommt es unter der Sartan-Therapie nicht zu dem typischen Nebenwirkungsprofil der ACE-Hemmer, wie z.B. trockener Reizhusten.

Alternative Sartane

Weitere Vertreter der Sartane-Wirkstoffgruppe sind Losartan, Valsartan, Irbesartan, Olmesartan und Telmisartan. Sie unterscheiden sich in Pharmakokinetik und Wirkstärke, bieten aber grundsätzlich ähnliche Anwendungsgebiete und Wirkprofile wie Candesartan.

Fazit

Candesartan ist ein effektives und gut verträgliches Medikament zur Behandlung von Bluthochdruck und chronischer Herzinsuffizienz. Es senkt den Blutdruck, indem es den AT1-Rezeptor blockiert und so die Wirkung von Angiotensin II hemmt. Im Vergleich zu ACE-Hemmern weist Candesartan ein günstigeres Nebenwirkungsprofil auf.

Die Einnahme ist in den meisten Fällen gut verträglich, allerdings gibt es einige Vorsichtsmaßnahmen und Kontraindikationen zu beachten. Insgesamt stellt Candesartan eine wichtige Option in der Behandlung kardiovaskulärer Erkrankungen dar.

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Dank seiner zuverlässigen Wirkung und dem guten Verträglichkeitsprofil hat sich Candesartan als effektives Medikament zur Behandlung von Bluthochdruck und Herzinsuffizienz etabliert. Es bietet Patienten eine gut verträgliche Alternative zu ACE-Hemmern.

FAQ

Was ist Candesartan und wie wirkt es?

Candesartan ist ein verschreibungspflichtiges Arzneimittel mit dem Wirkstoff Candesartan. Es ist ein Angiotensin-II-Rezeptor-Blocker, der den AT1-Rezeptor blockiert und so die Wirkung von Angiotensin II hemmt. Dadurch werden die Blutgefäße entspannt und erweitert, was zu einer Senkung des Blutdrucks führt.

Für welche Erkrankungen wird Candesartan eingesetzt?

Candesartan wird in erster Linie zur Behandlung von Bluthochdruck (Hypertonie) sowie von chronischer Herzschwäche (chronischer Herzinsuffizienz) eingesetzt, vor allem dann, wenn ACE-Hemmer nicht vertragen werden.

Welche Patientengruppen können Candesartan einnehmen?

Candesartan kann bei Patienten mit essenzieller Hypertonie (Bluthochdruck) und chronischer Herzinsuffizienz eingesetzt werden, insbesondere wenn ACE-Hemmer nicht vertragen werden. Candesartan kann auch als Add-on-Therapie zu ACE-Hemmern bei Patienten verwendet werden, die Mineralokortikoid-Rezeptor-Antagonisten (MRA) nicht vertragen und trotz Therapie eine Herzinsuffizienz aufweisen.

Wie senkt Candesartan den Blutdruck?

Candesartan senkt den Blutdruck, indem es den AT1-Rezeptor blockiert und so die Wirkung von Angiotensin II hemmt. Dadurch werden die Blutgefäße entspannt und erweitert, was zu einer Senkung des Blutdrucks führt.

Wie wird Candesartan eingenommen?

Candesartan wird einmal täglich mit einem Glas Wasser unabhängig von den Mahlzeiten, aber möglichst immer zur gleichen Zeit eingenommen. Die übliche Tagesdosis bei Hypertonie beträgt 8 mg (Anfangsdosis) und kann bis maximal 32 mg gesteigert werden. Bei Herzinsuffizienz liegt die Anfangsdosis bei 4 mg und kann ebenfalls bis maximal 32 mg pro Tag erhöht werden.

Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Candesartan auftreten?

Zu den häufigen Nebenwirkungen von Candesartan zählen Atemwegsinfektionen, Benommenheit, Schwindel, Kopfschmerzen, niedriger Blutdruck, Veränderungen der Blutwerte (erhöhter Kaliumspiegel) und Einschränkungen der Nierenfunktion. Sehr selten können auch schwerwiegendere Nebenwirkungen wie Schwellungen, Blutbildveränderungen oder Leberschädigungen auftreten.

Gibt es Besonderheiten bei der Anwendung von Candesartan?

Candesartan ist kontraindiziert bei Allergien gegen den Wirkstoff, in der Schwangerschaft, bei Nieren- oder Lebererkrankungen, Gallestauung sowie bei Kindern unter einem Jahr. Außerdem kann es Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten wie NSAR, Kalium-haltigen Präparaten oder Antibiotika eingehen.

Wie unterscheidet sich Candesartan von anderen Blutdrucksenkern?

Im Vergleich zu ACE-Hemmern haben Sartane wie Candesartan den Vorteil, dass sie den Bradykinin-Spiegel nicht erhöhen. Dadurch kommt es unter der Sartan-Therapie nicht zu dem typischen Nebenwirkungsprofil der ACE-Hemmer, wie z.B. trockener Reizhusten.

Quellenverweise