Wussten Sie, dass in Deutschland jährlich mehr als eine halbe Million schwerstkranke Menschen eine palliative Versorgung benötigen? In ihrer letzten Lebensphase ist es entscheidend, ihnen ein würdevolles Sterben zu ermöglichen und ihre Lebensqualität zu verbessern. Hier kommen Hospize ins Spiel, die spezialisierte Palliativpflege bieten und sich um Patienten und ihre Angehörigen kümmern.
In einem Hospiz stehen die Begleitung und Betreuung der Patienten im Mittelpunkt. Es bietet eine familiäre Atmosphäre und unabhängige Einrichtungen von Krankenhäusern. Das Ziel ist es, Schmerzen zu lindern und den Patienten ein würdevolles Leben bis zum Ende zu ermöglichen. Die Finanzierung erfolgt größtenteils durch Kranken- und Pflegekassen, während Spenden fehlende Kosten abdecken.
Erfahren Sie mehr über die Unterschiede zwischen Hospiz und Palliativstation, die Ziele der Palliativversorgung und die Finanzierung von Hospizen in den nächsten Abschnitten.
- Unterschied zwischen Hospiz und Palliativstation
- Palliativversorgung und ihre Ziele
- Finanzierung von Hospizen
- Unterschied zwischen Palliativpflege und palliativer Medizin
- Hospiz Schloss Bernstorf – ein Beispiel für Hospizarbeit
- Palliative Therapien und Behandlungen
- Ambulante Hospizdienste
- Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung (SAPV)
- Finanzierung der SAPV
- Wünsche und Entscheidungen am Lebensende
- Fazit
- FAQ
Unterschied zwischen Hospiz und Palliativstation
Ein Hospiz unterscheidet sich von einer Palliativstation in Bezug auf den Lebensbereich, den sie abdecken. Während Palliativstationen sich vor allem auf die medizinische Versorgung und Schmerzbehandlung konzentrieren, bieten Hospize eine ganzheitliche Betreuung und Begleitung für schwerkranke Menschen in ihrer letzten Lebensphase.
Hospize haben eine begrenzte Anzahl von Plätzen, um einen persönlichen Charakter und individuelle Aufmerksamkeit gewährleisten zu können. Palliativstationen hingegen können in Krankenhäusern oder Pflegeheimen stattfinden und stehen grundsätzlich allen Patienten mit schweren Erkrankungen zur Verfügung.
Während Palliativstationen darauf abzielen, die Symptome und Schmerzen der Patienten zu lindern, liegt der Fokus der Hospize auf der ganzheitlichen Betreuung und der Ermöglichung eines würdevollen Sterbens. Hospize bieten neben medizinischer Versorgung auch psychosoziale Unterstützung, Beratung für die Angehörigen und spirituelle Begleitung.
In einem Hospiz stehen die individuellen Bedürfnisse und Wünsche des Patienten im Mittelpunkt. Es wird ein besonderer Wert auf eine familiäre Atmosphäre gelegt, um den Patienten und ihren Angehörigen ein Gefühl von Geborgenheit zu vermitteln. Die enge Zusammenarbeit zwischen dem Hospizteam und den Angehörigen ermöglicht eine individuelle Betreuung und die Erfüllung der persönlichen Bedürfnisse.
Palliativstation
- Konzentration auf medizinische Versorgung und Schmerzbehandlung
- Stattfinden in Krankenhäusern oder Pflegeheimen
- Verfügbar für alle Patienten mit schweren Erkrankungen
Hospiz
- Ganzheitliche Betreuung und Begleitung
- Begrenzte Anzahl von Plätzen für persönlichen Charakter
- Besondere Aufmerksamkeit für individuelle Bedürfnisse
Der Unterschied zwischen Hospiz und Palliativstation besteht also in ihrer Ausrichtung, dem Ort der Durchführung und der Art und Weise, wie schwere kranke Menschen begleitet und versorgt werden.
Palliativversorgung und ihre Ziele
Die Palliativversorgung ist darauf ausgerichtet, die Lebensqualität von schwerstkranken Menschen zu verbessern. In ihrer letzten Lebensphase benötigen diese Patienten eine umfassende Versorgung und Schmerzlinderung bei lebensbedrohlichen Erkrankungen. Palliativteams, bestehend aus Ärzten, Pflegekräften und Therapeuten, sind dafür verantwortlich, eine kontinuierliche Betreuung zu gewährleisten.
Die Palliativversorgung umfasst nicht nur die körperliche Behandlung, sondern legt auch großen Wert auf die psychische, emotionale und spirituelle Unterstützung der Patienten. Das Ziel besteht darin, krankheitsbedingte Beschwerden zu lindern und unheilbar kranke Menschen während ihrer letzten Lebensphase einfühlsam zu begleiten.
Die Ziele der Palliativversorgung im Überblick:
- Schmerzlinderung und Symptomkontrolle
- Verbesserung der Lebensqualität
- Psychosoziale und emotionale Unterstützung
- Spirituelle Begleitung
- Einbeziehung der Familie und Angehörigen
- Ganzheitliche Betreuung und Begleitung
In der palliativen Versorgung werden verschiedene Therapien und Maßnahmen eingesetzt, um die individuellen Bedürfnisse der Patienten zu erfüllen und ihnen ein würdevolles Leben bis zum Ende zu ermöglichen. Diese umfassen unter anderem schmerzlindernde Medikamente, physiotherapeutische Behandlungen, psychologische Unterstützung und symptomkontrollierende Maßnahmen.
Palliativversorgung ist ein wichtiger Bestandteil der Gesundheitsversorgung für schwerstkranke Menschen und betont die Bedeutung einer liebevollen und einfühlsamen Begleitung in ihrer letzten Lebensphase.
Finanzierung von Hospizen
Hospize werden größtenteils von Kranken- und Pflegekassen finanziert. Die Kosten für den Aufenthalt werden zu 95 Prozent von den Kassen übernommen. Die restlichen 5 Prozent müssen durch Spendengelder aufgebracht werden, wie es gesetzlich vorgeschrieben ist. Hospizgäste selbst haben keine Kosten und erhalten eine umfassende Versorgung ohne finanzielle Belastung. Spenden spielen daher eine wichtige Rolle, um die fortlaufende Arbeit der Hospize zu unterstützen und den Bedürfnissen schwerstkranker Menschen gerecht zu werden.
Die folgende Tabelle zeigt einen Überblick über die Finanzierung von Hospizen:
Finanzierung | Prozentsatz |
---|---|
Kranken- und Pflegekassen | 95% |
Spenden | 5% |
Die Kosten für den Aufenthalt in einem Hospiz werden größtenteils von Kranken- und Pflegekassen übernommen. Diese tragen 95 Prozent der Kosten, um den Patienten eine umfassende Versorgung zu gewährleisten. Die restlichen 5 Prozent müssen jedoch durch Spenden aufgebracht werden, da dies gesetzlich vorgeschrieben ist. Spenden spielen daher eine entscheidende Rolle, um die finanzielle Lücke zu schließen und den reibungslosen Betrieb der Hospize sicherzustellen.
Die Tabelle und das Bild verdeutlichen die finanzielle Unterstützung von Hospizen durch Kranken- und Pflegekassen sowie Spenden. Dieses Finanzierungsmodell ermöglicht es den Hospizen, ihre wichtige Arbeit fortzusetzen und den Bedürfnissen schwerstkranker Menschen gerecht zu werden.
Unterschied zwischen Palliativpflege und palliativer Medizin
Palliativpflege und palliative Medizin sind zwei verwandte, aber unterschiedliche Ansätze, um schwerstkranke Menschen in ihrer letzten Lebensphase zu unterstützen. Während die Palliativpflege sich hauptsächlich auf die pflegerische Begleitung und Betreuung konzentriert, bezieht sich die palliative Medizin auf die medizinische Versorgung und Behandlung von lebensbedrohlichen Erkrankungen.
In der Palliativpflege stehen der Patient und seine Lebensqualität im Mittelpunkt. Pflegende bieten psychologische Unterstützung, lindern Schmerzen, kümmern sich um die körperliche Hygiene und helfen bei praktischen Alltagsaufgaben. Sie bieten auch emotionale Unterstützung für den Patienten und seine Familie während dieser schwierigen Zeit.
Die palliative Medizin hingegen befasst sich mit der Behandlung und Kontrolle von Symptomen, die mit schweren Erkrankungen einhergehen. Dies kann die Verabreichung von Medikamenten zur Schmerzlinderung, die Behandlung von Übelkeit und Erbrechen oder die Linderung von Atembeschwerden umfassen. Das Ziel der palliativen Medizin ist es, dem Patienten ein würdevolles und schmerzfreies Leben zu ermöglichen und seine Lebensqualität bestmöglich zu verbessern.
Obwohl Palliativpflege und palliative Medizin ihre unterschiedlichen Schwerpunkte haben, arbeiten sie oft Hand in Hand, um eine umfassende Versorgung für schwerstkranke Menschen zu gewährleisten. Gemeinsam bieten sie Unterstützung, Komfort und eine bessere Lebensqualität für Patienten in ihrer letzten Lebensphase.
Unterschiede zwischen Palliativpflege und palliativer Medizin:
Palliativpflege | Palliative Medizin |
---|---|
Beschäftigt sich mit der pflegerischen Betreuung und Begleitung | Beschäftigt sich mit der medizinischen Versorgung und Behandlung |
Ziel: Verbesserung der Lebensqualität und Linderung von Symptomen | Ziel: Kontrolle und Behandlung von lebensbedrohlichen Erkrankungen |
Bietet emotionale Unterstützung für Patienten und Angehörige | Fokussiert sich auf die Verabreichung von Medikamenten und Behandlungen |
Beinhaltet die Unterstützung bei alltäglichen Aktivitäten und körperlicher Hygiene | Konfrontiert schwere Symptome und bietet Therapien zur Linderung an |
Hospiz Schloss Bernstorf – ein Beispiel für Hospizarbeit
Hospiz Schloss Bernstorf ist eine Einrichtung, die seit 2014 schwerstkranken Menschen ein letztes Zuhause bietet. Als gemeinnützige Einrichtung ist das Hospiz auf Spenden angewiesen, um seine wichtige Arbeit fortzusetzen.
Das Hospiz Schloss Bernstorf stellt Palliativpflege und Begleitung für Patienten sowie ihre Angehörigen bereit. Es verfügt über geschulte Pflegekräfte mit Zusatzqualifikation Palliative Care. Zudem sind Ärzte rund um die Uhr erreichbar, um eine umfassende medizinische Versorgung sicherzustellen.
Die Finanzierung des Hospizes erfolgt größtenteils durch Kranken- und Pflegekassen. Dennoch spielen Spenden eine entscheidende Rolle, um fehlende Kosten zu decken und die kontinuierliche Betreuung schwerstkranker Menschen zu gewährleisten.
Palliative Therapien und Behandlungen
Palliative Therapien spielen eine entscheidende Rolle bei der Betreuung von schwerstkranken Menschen und zielen darauf ab, Schmerzen zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Es gibt verschiedene Maßnahmen, die in palliativen Therapien eingesetzt werden, um den Bedürfnissen der Patienten gerecht zu werden.
Schmerzlindernde Medikamente
Ein wichtiger Bestandteil der palliativen Therapie ist die Verabreichung von schmerzlindernden Medikamenten. Diese werden individuell auf die Bedürfnisse jedes Patienten abgestimmt, um eine effektive Schmerzlinderung zu gewährleisten.
Physiotherapeutische Behandlungen
Physiotherapeutische Behandlungen können dazu beitragen, körperliche Beschwerden zu lindern und die Mobilität der Patienten zu verbessern. Das Ziel ist es, die Lebensqualität zu steigern und ein möglichst schmerzfreies Leben zu ermöglichen.
Psychologische Unterstützung
Die psychologische Unterstützung spielt eine wichtige Rolle in der palliativen Therapie, um den Patienten bei der Verarbeitung ihrer Krankheit zu helfen und emotionale Unterstützung zu bieten. Professionelle Psychologen sind dafür da, den Patienten und ihren Angehörigen zur Seite zu stehen.
Symptomkontrollierende Maßnahmen
Neben der gezielten Schmerzlinderung werden in der palliativen Therapie auch symptomkontrollierende Maßnahmen angewendet, um unangenehme Symptome wie Übelkeit, Erbrechen oder Atemnot zu lindern. Diese Maßnahmen werden individuell auf die Bedürfnisse jedes Patienten abgestimmt.
Das Ziel der palliativen Therapien ist es, den Patienten ein möglichst schmerzfreies und würdevolles Leben bis zum Ende zu ermöglichen. Dabei stehen die Verbesserung der Lebensqualität und die Erhaltung der Selbstbestimmung im Vordergrund.
Mit palliativen Therapien kann die Lebensqualität schwerstkranker Menschen erheblich verbessert werden.
Ambulante Hospizdienste
Ambulante Hospizdienste bieten schwerstkranke und sterbende Patienten sowie deren Angehörigen spirituelle und psychosoziale Unterstützung. Sie sind darauf ausgerichtet, den Menschen in ihrer letzten Lebensphase eine familiäre und vertraute Umgebung zu ermöglichen. Die ambulanten Hospizdienste kommen zu den Menschen nach Hause und bieten Begleitung, Gespräche und praktische Hilfe im Alltag.
Die Betreuung durch ambulante Hospizdienste umfasst:
- Spirituelle Betreuung: Einfühlsame Gespräche über Sinnfragen, Glauben und Hoffnung
- Psychosoziale Unterstützung: Hilfestellung bei der Bewältigung von Ängsten, Trauer und der Last der Krankheit
- Begleitung und Beratung der Angehörigen
- Organisation von ehrenamtlichen Helfern zur Unterstützung im Alltag
Die ambulanten Hospizdienste arbeiten eng mit Palliativteams zusammen, um eine ganzheitliche Versorgung sicherzustellen. Dies ermöglicht eine umfassende Betreuung, bei der nicht nur die körperlichen Bedürfnisse der Patienten, sondern auch ihre emotionalen, psychischen und spirituellen Bedürfnisse beachtet werden.
Die ambulanten Hospizdienste leisten einen wertvollen Beitrag zur Unterstützung von schwerstkranken Menschen und deren Angehörigen in ihrer vertrauten Umgebung. Sie sorgen dafür, dass die Patienten in Würde und mit umfassender Begleitung ihre letzte Lebensphase verbringen können.
Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung (SAPV)
Die Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung (SAPV) ist darauf ausgerichtet, Patienten mit besonders aufwändigem Versorgungsbedarf in ihrer letzten Lebensphase umfassend zu betreuen. SAPV-Teams setzen sich aus Ärzten, Pflegekräften und Therapeuten zusammen, die gemeinsam eine Rundum-Versorgung und psychosoziale Unterstützung bieten. Das Ziel ist es, den Patienten eine würdevolle und umfassende Betreuung in ihrer gewohnten und vertrauten Umgebung zu ermöglichen.
Die SAPV umfasst sowohl ärztliche als auch pflegerische Leistungen. Hierzu gehören beispielsweise die medikamentöse Symptomkontrolle, Wundversorgung, Schmerztherapie und psychosoziale Betreuung. Durch den Einsatz von SAPV sollen Krankenhauseinweisungen vermieden werden und die Patienten haben die Möglichkeit, in ihrer vertrauten häuslichen Umgebung zu bleiben.
Um in den Genuss der SAPV-Leistungen zu kommen, muss der Einsatz vorab von der Krankenkasse genehmigt werden. Die SAPV ist in der Regel eine ergänzende Versorgung zur häuslichen Krankenpflege oder zur ambulanten Palliativversorgung durch den Hausarzt.
Vorteile der SAPV | Beispielhafte Leistungen |
---|---|
|
|
Die SAPV ist eine wichtige Ergänzung zur Palliativpflege und ermöglicht schwerstkranken Menschen ein würdevolles und schmerzfreies Sterben in ihrer gewohnten Umgebung. Durch die individuelle Betreuung und umfangreiche Versorgung können die Bedürfnisse der Patienten bestmöglich berücksichtigt werden.
Finanzierung der SAPV
Die Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung (SAPV) wird von der gesetzlichen Krankenversicherung finanziert. Um die Leistungen der SAPV in Anspruch zu nehmen, ist eine Verordnung durch einen Arzt erforderlich, die von der Krankenkasse genehmigt werden muss. Die SAPV umfasst ärztliche und pflegerische Leistungen sowie eine Ruf- und Kriseninterventionsbereitschaft rund um die Uhr. Durch die finanzielle Unterstützung der Krankenkassen wird eine umfassende Betreuung und Versorgung schwerstkranker Menschen in ihrer eigenen häuslichen Umgebung ermöglicht.
Die Finanzierung der SAPV durch die gesetzliche Krankenversicherung spielt eine entscheidende Rolle bei der Gewährleistung einer qualitativ hochwertigen palliativen Versorgung. Sie ermöglicht es den Patienten, in ihrer vertrauten und gewohnten Umgebung zu bleiben und ihre letzte Lebensphase in Würde zu verbringen. Durch die finanzielle Unterstützung können die Kosten für ärztliche und pflegerische Leistungen abgedeckt werden, um den besonderen Bedürfnissen schwerstkranker Menschen gerecht zu werden.
Finanzierung der SAPV | Vorteile |
---|---|
Finanzierung durch die gesetzliche Krankenversicherung | Sichere und umfassende Versorgung für schwerstkranke Menschen |
Verordnung durch einen Arzt | Ermöglicht eine gezielte und individuelle Behandlung |
Genehmigung durch die Krankenkasse | Sicherstellung der finanziellen Unterstützung der SAPV |
Ärztliche und pflegerische Leistungen | Ganzheitliche Betreuung und Versorgung der Patienten |
Ruf- und Kriseninterventionsbereitschaft rund um die Uhr | Schnelle Hilfe und Unterstützung bei akuten Problemen |
Die Finanzierung der SAPV durch die gesetzliche Krankenversicherung gewährleistet, dass schwerstkranke Menschen eine umfassende palliative Versorgung erhalten und ihre letzte Lebensphase in ihrer vertrauten Umgebung verbringen können. Durch die Verordnung durch einen Arzt und die Genehmigung der Krankenkasse wird sichergestellt, dass die SAPV den individuellen Bedürfnissen der Patienten gerecht wird. Die SAPV umfasst ärztliche und pflegerische Leistungen sowie eine Ruf- und Kriseninterventionsbereitschaft rund um die Uhr, um eine optimale Betreuung und Versorgung zu gewährleisten.
Wünsche und Entscheidungen am Lebensende
Es ist wichtig, frühzeitig über die eigenen Wünsche am Lebensende zu sprechen und diese schriftlich festzuhalten, falls der Betroffene dazu nicht mehr in der Lage ist. Eine Patientenverfügung ermöglicht es, die eigenen Entscheidungen bezüglich lebensverlängernder Maßnahmen und Behandlungen festzuhalten.
Im Rahmen der Palliativpflege ist es wichtig, die Wünsche des Patienten zu respektieren und die bestmögliche Betreuung und Versorgung zu gewährleisten. Ein Austausch mit dem Hausarzt, Pflegekräften und der Familie ist dabei entscheidend.
Vorteile der schriftlichen Patientenverfügung:
- Klare Richtlinien für die medizinische Behandlung
- Respektierung der persönlichen Wünsche und Vorstellungen
- Entlastung der Familienangehörigen bei Entscheidungen
- Vermeidung von Konflikten und Unsicherheiten
- Gewährleistung der persönlichen Autonomie
Dinge, die in einer Patientenverfügung berücksichtigt werden können:
- Lebensverlängernde Maßnahmen wie künstliche Beatmung oder Reanimation
- Schmerztherapie und palliative Versorgung
- Ort der Pflege (z.B. Hospiz, Zuhause)
- Organspende
- Bestattungswünsche
Eine Patientenverfügung gibt schwerkranken Menschen die Möglichkeit, selbstbestimmte Entscheidungen über ihre medizinische Behandlung am Lebensende zu treffen. Sie gewährleistet, dass ihre individuellen Wünsche und Vorstellungen respektiert werden und tragen zur Sicherheit und Klarheit in schwierigen Zeiten bei.
Fazit
Hospize bieten schwerstkranken Menschen eine letzte Zuflucht und ermöglichen ein würdevolles Sterben durch spezialisierte Palliativpflege. Im Gegensatz zu Palliativstationen konzentrieren sich Hospize auf den Lebensbereich und bieten eine ganzheitliche Betreuung. Das Ziel der Palliativversorgung und der palliativen Therapien ist es, Schmerzen zu lindern und die Lebensqualität der Patienten zu verbessern.
Die Finanzierung der Hospize erfolgt größtenteils durch Kranken- und Pflegekassen, jedoch spielen Spenden auch eine wichtige Rolle zur Deckung der fehlenden Kosten. Es ist von großer Bedeutung, die eigenen Wünsche am Lebensende festzuhalten und aktiv mit dem Palliativteam und der Familie zu kommunizieren. Dadurch kann eine bestmögliche Betreuung und Versorgung gewährleistet werden.
Obwohl der Abschied von schwerstkranken Menschen nie einfach ist, können Hospize ihnen und ihren Angehörigen eine unterstützende und liebevolle Umgebung bieten. Durch die spezialisierte Palliativpflege und die ganzheitliche Betreuung können Hospize dazu beitragen, dass die Patienten ihre letzte Lebensphase in Frieden und Würde verbringen können.
FAQ
Was ist ein Hospiz?
Ein Hospiz ist eine Einrichtung, die schwerstkranken Menschen in ihrer letzten Lebensphase ein würdevolles Sterben ermöglicht. Es bietet spezialisierte Palliativpflege, um Schmerzen zu lindern und die Lebensqualität der Patienten zu verbessern. Im Mittelpunkt steht die Begleitung und Betreuung der Patienten sowie ihrer Angehörigen.
Was ist der Unterschied zwischen einem Hospiz und einer Palliativstation?
Während Palliativstationen sich vor allem auf die medizinische Versorgung und Schmerzbehandlung konzentrieren, bieten Hospize eine ganzheitliche Betreuung und Begleitung für schwerkranke Menschen in ihrer letzten Lebensphase. Hospize haben eine begrenzte Anzahl von Plätzen, um einen persönlichen Charakter und individuelle Aufmerksamkeit gewährleisten zu können. Palliativstationen hingegen können in Krankenhäusern oder Pflegeheimen stattfinden und stehen grundsätzlich allen Patienten mit schweren Erkrankungen zur Verfügung.
Was sind die Ziele der Palliativversorgung?
Palliativversorgung hat das Ziel, die Lebensqualität von schwerstkranken Menschen zu verbessern. Sie konzentriert sich auf die ganzheitliche Versorgung und Schmerzlinderung bei lebensbedrohlichen Erkrankungen. Die Versorgung umfasst nicht nur die körperliche, sondern auch die psychische, emotionale und spirituelle Unterstützung. Durch palliative Therapien sollen krankheitsbedingte Beschwerden gelindert und unheilbar kranke Menschen in ihrer letzten Lebensphase begleitet werden.
Wie werden Hospize finanziert?
Hospize werden größtenteils von Kranken- und Pflegekassen finanziert. Die Kosten für den Aufenthalt werden zu 95 Prozent von den Kassen übernommen. Die restlichen 5 Prozent müssen durch Spendengelder aufgebracht werden, wie es gesetzlich vorgeschrieben ist.
Was ist der Unterschied zwischen Palliativpflege und palliativer Medizin?
Während Palliativpflege hauptsächlich die pflegerische Begleitung und Unterstützung von schwerstkranken Menschen am Lebensende umfasst, bezieht sich die palliative Medizin auf die medizinische Versorgung und Behandlung von lebensbedrohlichen Erkrankungen. Beide Ansätze zielen darauf ab, den Patienten ein würdevolles und schmerzfreies Sterben zu ermöglichen und seine Lebensqualität zu verbessern.
Was macht das Hospiz Schloss Bernstorf?
Hospiz Schloss Bernstorf ist eine Einrichtung, die schwerstkranken Menschen seit 2014 ein letztes Zuhause bietet. Es handelt sich um eine gemeinnützige Einrichtung, die auf Spenden angewiesen ist, um ihre Arbeit fortzusetzen. Das Hospiz bietet Palliativpflege und Begleitung für Patienten und ihre Angehörigen. Hospiz Schloss Bernstorf finanziert sich größtenteils durch Kranken- und Pflegekassen, während fehlende Kosten durch Spenden abgedeckt werden.
Was sind palliative Therapien und Behandlungen?
Palliative Therapien zielen darauf ab, Schmerzen zu lindern und die Lebensqualität von schwerstkranken Menschen zu verbessern. Dazu gehören Maßnahmen wie schmerzlindernde Medikamente, physiotherapeutische Behandlungen, psychologische Unterstützung und symptomkontrollierende Maßnahmen. Das Ziel ist es, dem Patienten ein möglichst schmerzfreies und würdevolles Leben bis zum Ende zu ermöglichen.
Was bieten ambulante Hospizdienste?
Ambulante Hospizdienste bieten spirituelle und psychosoziale Unterstützung für schwerstkranke und sterbende Patienten sowie deren Angehörige. Sie kommen zu den Menschen nach Hause und bieten Begleitung, Gespräche und praktische Hilfe im Alltag. Ambulante Hospizdienste arbeiten eng mit Palliativteams zusammen und sind darauf ausgerichtet, den Menschen eine familiäre und vertraute Umgebung während ihrer letzten Lebensphase zu ermöglichen.
Was ist die Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung (SAPV)?
Die Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung (SAPV) richtet sich an Patienten mit besonders aufwändigem Versorgungsbedarf in ihrer letzten Lebensphase. SAPV-Teams bestehen aus Ärzten, Pflegekräften und Therapeuten, die eine Rundum-Versorgung und psychosoziale Unterstützung bieten. SAPV soll eine Krankenhauseinweisung verhindern und ermöglicht den Menschen, in einer vertrauten Umgebung zu sterben.
Wie wird die SAPV finanziert?
Die Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung (SAPV) wird von der Gesetzlichen Krankenversicherung finanziert. Die Leistung muss vorab von einem Arzt verordnet und von der Krankenkasse genehmigt werden. SAPV umfasst ärztliche und pflegerische Leistungen sowie eine Ruf- und Kriseninterventionsbereitschaft rund um die Uhr.
Warum ist es wichtig, die eigenen Wünsche am Lebensende festzuhalten?
Es ist wichtig, frühzeitig über die eigenen Wünsche am Lebensende zu sprechen und diese schriftlich festzuhalten, falls der Betroffene dazu nicht mehr in der Lage ist. Eine Patientenverfügung ermöglicht es, die eigenen Entscheidungen bezüglich lebensverlängernder Maßnahmen und Behandlungen festzuhalten. Im Rahmen der Palliativpflege ist es wichtig, die Wünsche des Patienten zu respektieren und die bestmögliche Betreuung und Versorgung zu gewährleisten.