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Relative Armut Definition » Was bedeutet sie und wie wird sie gemessen?

relative armut definition

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Wussten Sie, dass in Deutschland rund 15 Millionen Menschen von Armut betroffen sind? Armut ist ein drängendes Problem, das nicht nur in ärmeren Ländern, sondern auch in wohlhabenden Industrienationen wie Deutschland existiert. Um das Ausmaß der Armut zu verstehen und gezielte Maßnahmen dagegen zu ergreifen, ist es wichtig, die Definition und Messung der relativen Armut zu kennen.

Relative Armut bezieht sich auf statistische Maßzahlen für eine Gesellschaft, bei denen das gewichtete individuelle Einkommen im Verhältnis zum Median des Netto-Äquivalenzeinkommens betrachtet wird. Unterschiedliche Armutsgrenzen bei 40%, 50% oder 60% des Medians werden verwendet, um zu bestimmen, ob jemand als arm gilt. Die Armutsquote misst das Verhältnis der armen Bevölkerung zur Gesamtbevölkerung.

In diesem Artikel werden wir uns genauer mit der Definition und Messung der relativen Armut befassen. Wir werden uns die Armutsgrenze ansehen, den Unterschied zwischen relativer und absoluter Armut erklären, die Datenquellen für die Armutsanalyse aufzeigen und die Kritik an der Armutsdefinition diskutieren. Außerdem werden wir uns damit beschäftigen, wie Veränderungen in der Einkommensverteilung die Armutsgrenze beeinflussen und welche weiteren Definitionen von Armut existieren. Schließlich werden wir die Folgen der relativen Armut in den Industrieländern beleuchten und ein Fazit ziehen.

Inhaltsverzeichnis

Toggle
  • Armutsgrenze
  • Absolute Armut im Vergleich zur Relativen Armut
  • Datenquellen für die Armutsanalyse
  • Kritik an der Armutsdefinition und -messung
  • Einfluss von Veränderungen auf die Armutsgrenze
  • Weitere Definitionen von Armut
  • Folgen der relativen Armut in den Industrieländern
  • Fazit
  • FAQ

Armutsgrenze

Die Armutsgrenze definiert das Verhältnis des gewichteten individuellen Einkommens zum Median des Netto-Äquivalenzeinkommens. Dabei wird oft ein Schwellenwert von 40%, 50% oder 60% des Medians verwendet. Haushalte oder Personen, deren Einkommen unterhalb dieser Grenze liegt, gelten als von Armut betroffen. Die Armutsquote misst dann den Anteil der armen Bevölkerung an der Gesamtbevölkerung.

Die Armutsgrenze spielt eine entscheidende Rolle bei der Bestimmung des Armutsstatus einer Gesellschaft. Sie bietet einen klaren Referenzpunkt, um zu identifizieren, welche Personen oder Haushalte ein Einkommen unterhalb eines bestimmten Schwellenwerts haben. Dadurch können Regierungen und Organisationen Ressourcen gezielt denjenigen zur Verfügung stellen, die es am dringendsten benötigen.

Ein Beispiel für die Verwendung der Armutsgrenze ist die Ermittlung der Armutsquote in Deutschland. Hier wird oft der Schwellenwert von 60% des Medians verwendet. Personen oder Haushalte, deren Einkommen unterhalb von 60% des Medians liegt, gelten dann als armutsgefährdet.

Die Armutsgrenze sollte jedoch immer im Kontext betrachtet werden. Sie allein reicht nicht aus, um die tatsächliche Armutssituation einer Person oder eines Haushalts vollständig zu erfassen. Weitere Faktoren wie Vermögen, Bildung und Zugang zu sozialen Leistungen spielen ebenfalls eine Rolle.

Die Messung der Armutsgrenze und die Definition von Armut sind kontinuierlichen Diskussionen und Veränderungen unterworfen. Forscher und Experten setzen sich fortlaufend mit neuen Ansätzen und Methoden auseinander, um die Armutsgrenze genauer zu bestimmen und den Armutsstatus einer Gesellschaft zu erfassen.

Absolute Armut im Vergleich zur Relativen Armut

Die Messung von Armut kann auf unterschiedliche Weisen erfolgen. Ein grundlegender Unterschied besteht zwischen absoluter und relativer Armut. Während absolute Armut sich auf die tatsächliche Unterausstattung von Haushalten oder Individuen mit Einkommen bezieht, die ihr physisches Überleben gefährdet, misst relative Armut den Abstand des Einkommens von Personen oder Haushalten zum gesellschaftlichen Standard.

Der Armutsbegriff der absoluten Armut knüpft an die elementaren Grundbedürfnisse eines Menschen an. Personen, die unterhalb der Armutsgrenze leben, haben oft keinen ausreichenden Zugang zu Nahrung, Unterkunft, Bildung oder medizinischer Versorgung. Ihr Einkommen reicht nicht aus, um ihre grundlegenden Bedürfnisse zu erfüllen, was zu erheblichen Einschränkungen ihrer Lebensqualität führt.

Im Gegensatz dazu bezieht sich der Begriff der relativen Armut auf den sozialen Vergleich. Er misst den Abstand des Einkommens von Personen oder Haushalten zum gesellschaftlichen Standard. Dabei sagt die relative Armut nichts über den tatsächlichen materiellen Lebensstandard aus. Personen oder Haushalte gelten als arm, wenn ihr Einkommen unterhalb einer bestimmten Einkommensschwelle liegt, die im Verhältnis zum gesellschaftlichen Durchschnittseinkommen definiert wird.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Armutsquote nicht die Unterschiede in Einkommen und Lebenshaltungskosten innerhalb der Gesamtbevölkerung berücksichtigt. Sie gibt lediglich das Verhältnis der armen Bevölkerung zur Gesamtbevölkerung an. Eine niedrige Armutsquote bedeutet nicht zwangsläufig, dass es keine Armut gibt, sondern vielmehr, dass der Abstand der armen Bevölkerung zum gesellschaftlichen Standard relativ gering ist.

Die Unterschiede zwischen absoluter und relativer Armut im Überblick:

  • Absolute Armut: tatsächliche Unterausstattung von Haushalten oder Individuen mit Einkommen, die ihr physisches Überleben gefährdet
  • Relative Armut: Abstand des Einkommens von Personen oder Haushalten zum gesellschaftlichen Standard

Mit der Unterscheidung zwischen absoluter und relativer Armut können unterschiedliche Aspekte der Armut erfasst werden. Während absolute Armut den Fokus auf das physische Überleben legt, betrachtet relative Armut den sozialen Vergleich. Beide Konzepte tragen dazu bei, ein umfassendes Bild von Armut zu erhalten.

Datenquellen für die Armutsanalyse

Um eine fundierte Armutsanalyse durchzuführen und die Einkommensverteilung zu untersuchen, stehen in Deutschland verschiedene Datenquellen zur Verfügung. Zu den wichtigen Quellen gehören der Mikrozensus, die Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) sowie das EU Survey on Income and Living Conditions (EU-SILC).

Der Mikrozensus, eine regelmäßige Haushaltsbefragung, wird vom Statistischen Bundesamt durchgeführt und liefert umfassende Informationen über die soziale Lage der Bevölkerung, einschließlich Einkommensdaten. Die EVS bietet ebenfalls umfangreiche Daten zur Einkommensverteilung und deckt zusätzlich Verbrauchsgewohnheiten ab. EU-SILC ist eine europaweite Erhebung, die harmonisierte Daten über Einkommen und Lebensbedingungen in den Mitgliedstaaten liefert.

Diese Datenquellen ermöglichen detaillierte Analysen zur Einkommensverteilung und zur Armutsentwicklung. Sie erfassen nicht nur das regelmäßige Einkommen, sondern berücksichtigen auch unregelmäßige Einkommensbestandteile wie Weihnachts- oder Urlaubsgeld. Mit Hilfe dieser Informationen können Forscher und Experten wichtige Erkenntnisse über Armutsgefährdung, Einkommensungleichheit und soziale Benachteiligung gewinnen.

Weitere relevante Datenquellen

  • Das Sozio-oekonomische Panel (SOEP) des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) ist eine nicht-amtliche, aber häufig genutzte Quelle für die Armutsforschung. Es handelt sich um eine jährliche Längsschnittstudie, die umfassende sozioökonomische Daten von Haushalten und Individuen erhebt.
  • Die statistischen Ämter der Länder bieten regionale Daten zur Einkommensverteilung und Armutsgefährdung an. Diese regionalen Datenquellen ermöglichen eine detaillierte Analyse auf Landes- oder sogar Kommunalebene.
  • Andere Quellen wie jährliche Berichte des Deutschen Kinderhilfswerks oder des Paritätischen Wohlfahrtsverbands liefern zusätzliche Informationen zur Armut in Deutschland, insbesondere im Bereich der Kinderarmut und der regionalen Unterschiede.

Die Kombination dieser verschiedenen Datenquellen ermöglicht eine umfassende Armutsanalyse und unterstützt die Entwicklung effektiver Maßnahmen zur Armutsbekämpfung.

Kritik an der Armutsdefinition und -messung

Die Definition und Messung von Armut sind nicht unumstritten. Kritiker werfen insbesondere vor, dass die verwendeten Daten nur begrenzt die tatsächliche Armutssituation widerspiegeln. Die statistischen Quoten, wie beispielsweise die Armutsquote, können aufgrund von unterschiedlichen Erhebungsmethoden und unvollständigen Daten fehlerbehaftet sein. Zudem wird die Verwendung von Armutsrisikoquoten kritisiert, da sie lediglich laufende Einkommen berücksichtigen und andere Faktoren wie Vermögen, Schulden oder unterschiedliche finanzielle Bedarfe außer Acht lassen.

Ein weiterer Kritikpunkt besteht darin, dass die Armutsmessung als rein monetäres Phänomen betrachtet wird und andere Aspekte wie Bildung, Gesundheit und soziales Kapital vernachlässigt werden. Infolgedessen könnten bestimmte Personen oder Bevölkerungsgruppen, die trotz eines ausreichenden Einkommens weitere Hürden und Benachteiligungen erleben, in den Statistiken nicht als arm erfasst werden.

Um eine umfassendere und realistischere Darstellung der Armut zu erreichen, ist eine kritische Auseinandersetzung mit der bestehenden Armutsdefinition und -messung erforderlich. Es sollte geprüft werden, ob alternative Ansätze, die verschiedene Dimensionen der Armut berücksichtigen, sinnvoll sind. Darüber hinaus sollten ergänzende Indikatoren entwickelt werden, die die Auswirkungen von Armut auf andere Lebensbereiche erfassen.

Einfluss von Veränderungen auf die Armutsgrenze

Dieser Abschnitt widmet sich dem Einfluss von Veränderungen auf die Armutsgrenze, die in verschiedenen Ländern mithilfe des Medians berechnet wird. Es ist wichtig zu beachten, dass Veränderungen in den Einkommen keinen direkten Einfluss auf den Median haben und somit auch nicht auf die Armutsgrenze.

Wenn jedoch die Einkommen der Mittelverdiener erhöht werden, kann dies dazu führen, dass mehr Menschen als arm gelten, da sich das Verhältnis ihrer Einkommen zur Oberschicht verschiebt. Das bedeutet, dass ein Anstieg der Einkommen der „normalen“ Bevölkerung dazu führen kann, dass mehr Menschen unter die Armutsgrenze fallen, obwohl sich die allgemeine Einkommenssituation verbessert hat.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Veränderungen in den Erhebungsmethoden und der Vollständigkeit der Daten ebenfalls Auswirkungen auf die Armutsgrenze haben können. Wenn beispielsweise die Erhebungsmethoden angepasst werden oder bestimmte Einkommensgruppen nicht berücksichtigt werden, kann dies dazu führen, dass die Armutsgrenze verändert wird.

Die folgende Tabelle veranschaulicht die Auswirkungen von Veränderungen auf die Armutsgrenze anhand von fiktiven Daten für ein Land:

Jahr Armutsgrenze Armutsviertel Anteil der armen Bevölkerung
2010 1000 Euro 250 Euro 20%
2015 1200 Euro 300 Euro 25%
2020 1300 Euro 325 Euro 30%

In diesem fiktiven Beispiel zeigt sich, dass die Armutsgrenze im Laufe der Zeit gestiegen ist, während sich das Armutsviertel proportional dazu entwickelte und sich der Anteil der armen Bevölkerung erhöhte. Diese Veränderungen verdeutlichen den Einfluss von Einkommensveränderungen auf die Armutsgrenze.

Weitere Definitionen von Armut

Neben der relativen Armutsmessung gibt es auch andere Ansätze, die Armut auf mehreren Dimensionen erfassen und die Dichotomie von arm und nicht arm überwinden wollen.

Einige Forscher verwenden Wohlfahrtsfunktionen, die auf dem Gini-Koeffizienten und Theil-Indizes basieren. Diese Ansätze ermöglichen eine umfassendere Betrachtung der Armutssituation, indem sie nicht nur das Einkommen, sondern auch den Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung und anderen Ressourcen berücksichtigen.

Neue Ansätze in der empirischen Sozialforschung nutzen die Fuzzy-Set-Theorie, um Armut zu definieren. Dabei wird versucht, die Intensität von Armut zu messen, indem die Armutslücke berechnet wird. Die Armutslücke bezeichnet die Differenz zwischen dem mittleren Einkommen der armutsgefährdeten Bevölkerung und der Armutsgrenze.

Die unterschiedlichen Definitionen von Armut tragen dazu bei, ein umfassenderes Bild der Armutssituation zu erhalten und ermöglichen eine differenzierte Analyse der Armutsrisiken und –ursachen.

Folgen der relativen Armut in den Industrieländern

Relative Armut kann schwerwiegende Auswirkungen auf das soziale Gefüge und das Wohlergehen von Menschen in Industrieländern haben. Insbesondere führt relative Armut zu soziokultureller Verarmung, da finanzielle Einschränkungen dazu führen, dass bestimmte soziale Aktivitäten nicht wahrgenommen werden können. Dies kann zu einer eingeschränkten Teilhabe am gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Leben führen, was langfristig zu sozialer Ausgrenzung und Unzufriedenheit führen kann.

Darüber hinaus hat relative Armut auch negative Auswirkungen auf die Gesundheit von Kindern und Erwachsenen. Menschen, die unter relativer Armut leiden, haben oft keinen Zugang zu angemessener Gesundheitsversorgung und können sich gesunde Ernährung und ausreichende medizinische Versorgung nicht leisten. Dies kann zu langfristigen Gesundheitsproblemen führen und die Lebensqualität beeinträchtigen.

Ein weiterer Bereich, der von relativer Armut betroffen ist, ist das Familienleben. Partnerschaften und Beziehungen können unter finanziellen Belastungen leiden. Stress und Konflikte aufgrund finanzieller Schwierigkeiten können zu einer Verschlechterung der Qualität der Partnerschaft führen. Darüber hinaus können Eltern, die mit relativer Armut konfrontiert sind, Schwierigkeiten haben, angemessen auf die Bedürfnisse ihrer Kinder einzugehen.

Um die negativen Auswirkungen der relativen Armut zu minimieren, sind Sozialprogramme und Maßnahmen zur Armutsbekämpfung von entscheidender Bedeutung. Ein gerechter Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung und sozialer Unterstützung kann dazu beitragen, die Auswirkungen der relativen Armut zu mildern und Menschen in Industrieländern bessere Chancen auf ein erfülltes und gesundes Leben zu bieten.

Die soziokulturelle Verarmung aufgrund relativer Armut ist ein drängendes Problem, dem Aufmerksamkeit und Lösungen gewidmet werden müssen. Nur durch eine ganzheitliche Herangehensweise an das Thema kann soziale Gerechtigkeit und Chancengleichheit für alle Mitglieder der Gesellschaft erreicht werden.

Fazit

Die Erfassung und Messung von relativer Armut ist ein komplexes Thema, das von verschiedenen Faktoren beeinflusst wird. Dabei spielen nicht nur das Einkommensniveau, sondern auch die Verteilung von Ressourcen und die Definition des sozialen Minimums eine wichtige Rolle. Es existieren verschiedene Ansätze und Definitionen, wodurch die Messung der Armut umstritten ist und von Wertentscheidungen abhängt.

Es ist jedoch unbestritten, dass die Folgen der relativen Armut in den Industrieländern erheblich sind. Soziokulturelle Verarmung, eingeschränkte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und negative Auswirkungen auf die Gesundheit sind nur einige der Konsequenzen. Um die soziale und wirtschaftliche Ungleichheit zu verringern, ist es daher wichtig, wirksame Maßnahmen zur Armutsbekämpfung zu ergreifen.

Um die Situation zu verbessern, sollten nicht nur finanzielle Hilfe und Unterstützung angeboten werden, sondern auch Bildungsprogramme und soziale Integration gefördert werden. Nur durch eine ganzheitliche Herangehensweise können langfristige Lösungen geschaffen werden. Es liegt in der Verantwortung der Regierungen, Organisationen und der Gesellschaft insgesamt, gemeinsam an der Bewältigung der relativen Armut zu arbeiten und eine gerechtere Zukunft für alle zu schaffen.

FAQ

Was ist relative Armut?

Relative Armut bezieht sich auf statistische Maßzahlen für eine Gesellschaft, bei denen das gewichtete individuelle Einkommen im Verhältnis zum Median des Netto-Äquivalenzeinkommens betrachtet wird. Unterschiedliche Armutsgrenzen bei 40%, 50% oder 60% des Medians werden verwendet, um zu bestimmen, ob jemand als arm gilt. Die Armutsquote misst das Verhältnis der armen Bevölkerung zur Gesamtbevölkerung.

Wie wird die Armutsgrenze definiert?

Die Armutsgrenze ist definiert als das Verhältnis des gewichteten individuellen Einkommens zum Median des Netto-Äquivalenzeinkommens. Häufig wird ein Schwellenwert von 40%, 50% oder 60% des Medians verwendet. Personen oder Haushalte, deren Einkommen unterhalb dieser Grenze liegt, gelten als arm. Die Armutsquote misst dann den Anteil der armen Bevölkerung an der Gesamtbevölkerung.

Was ist der Unterschied zwischen relativer und absoluter Armut?

Absolute Armut bezieht sich auf eine tatsächliche Unterausstattung von Haushalten oder Individuen mit Einkommen, die ihr physisches Überleben gefährdet. Relative Armut hingegen misst den Abstand des Einkommens von Personen oder Haushalten zum gesellschaftlichen Standard und sagt nichts über ihren tatsächlichen materiellen Lebensstandard aus. Die Armutsquote berücksichtigt jedoch nicht die Unterschiede in Einkommen und Lebenshaltungskosten innerhalb der Gesamtbevölkerung.

Welche Datenquellen gibt es für die Armutsanalyse in Deutschland?

Um die Einkommensverteilung und Armut zu messen, stehen in Deutschland verschiedene Datenquellen zur Verfügung, darunter der Mikrozensus, die Einkommens- und Verbrauchsstichprobe und EU-SILC. Diese Erhebungen bieten detaillierte Informationen über die Einkommensarten und erfassen auch unregelmäßige Bestandteile wie Weihnachtsgeld. Das Sozio-oekonomische Panel (SOEP) des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung ist eine nicht-amtliche, aber häufig genutzte Quelle für die Armutsforschung.

Welche Kritik gibt es an der Armutsdefinition und -messung?

Die Armutsdefinition und -messung sind umstritten. Kritiker bemängeln, dass die verwendeten Daten nicht ausreichend sind, um die tatsächliche Armutssituation abzubilden. Es wird darauf hingewiesen, dass die statistischen Quoten aufgrund der Erhebungsmethoden und unvollständiger Daten fehlerbehaftet sein können. Zudem wird die Verwendung von Armutsrisikoquoten kritisiert, da sie nur laufende Einkommen berücksichtigen und andere Faktoren wie Vermögen, Schulden oder unterschiedliche Bedarfe außer Acht lassen.

Wie beeinflussen Veränderungen die Armutsgrenze?

Die Armutsgrenze wird in verschiedenen Ländern mithilfe des Medians berechnet. Veränderungen in den Einkommen haben jedoch keinen Einfluss auf den Median und somit auch nicht auf die Armutsgrenze. Eine Erhöhung der Einkommen der Mittelverdiener kann jedoch dazu führen, dass mehr Menschen als arm gelten, da sich das Verhältnis zu den Einkommen der oberen Einkommensgruppe verschiebt. Es ist wichtig zu beachten, dass Veränderungen in den Erhebungsmethoden und der Vollständigkeit der Daten ebenfalls Auswirkungen auf die Armutsgrenze haben können.

Gibt es weitere Definitionen von Armut?

Neben der relativen Armutsmessung gibt es auch andere Ansätze, die Armut auf mehreren Dimensionen erfassen und die Dichotomie von arm und nicht arm überwinden wollen. Einige Forscher verwenden Wohlfahrtsfunktionen, die auf dem Gini-Koeffizienten und Theil-Indizes basieren. Neue Ansätze in der empirischen Sozialforschung nutzen die Fuzzy-Set-Theorie, um Armut zu definieren. Dabei wird versucht, die Intensität von Armut zu messen, indem die Armutslücke berechnet wird, also die Differenz zwischen dem mittleren Einkommen der armutsgefährdeten Bevölkerung und der Armutsgrenze.

Welche Folgen hat relative Armut in den Industrieländern?

Relative Armut führt zu soziokultureller Verarmung, da Menschen aufgrund finanzieller Einschränkungen von bestimmten sozialen Aktivitäten ausgeschlossen sind. Dies kann zu einer eingeschränkten Teilhabe am gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Leben führen. Zudem hat relative Armut negative Auswirkungen auf die Gesundheit von Kindern und Erwachsenen sowie auf das Familienleben, insbesondere auf die Qualität der Partnerschaft und die Fähigkeit der Eltern, auf die Bedürfnisse ihrer Kinder einzugehen.

Was ist das Fazit zur relativen Armut?

Relative Armut ist ein komplexes Phänomen, das von verschiedenen Faktoren beeinflusst wird, wie dem Einkommensniveau, der Verteilung von Ressourcen und der Definition des sozialen Minimums. Die Messung der Armut ist umstritten, da sie von Wertentscheidungen abhängt und verschiedene Ansätze existieren. Es ist wichtig, die Folgen der relativen Armut in den Industrieländern zu berücksichtigen und Maßnahmen zur Armutsbekämpfung zu ergreifen, um die soziale und wirtschaftliche Ungleichheit zu verringern.
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