Der Begriff „Reichsbürger“ bezeichnet eine Gruppierung von Menschen, die die Existenz der Bundesrepublik Deutschland als souveränen Staat ablehnen und stattdessen die Fortgeltung des Deutschen Reiches behaupten. Sie vertreten die Ansicht, dass das Deutsche Reich nach wie vor existiert und die Bundesrepublik Deutschland illegitim ist. Reichsbürger erkennen daher staatliche Institutionen wie Behörden, Gerichte oder die Polizei nicht an und lehnen die Zahlung von Steuern oder die Anerkennung von Gesetzen ab. Sie sehen sich selbst als „Staatsangehörige des Deutschen Reiches“ und versuchen, eigene „Reichsausweise“ oder „Reichsführerscheine“ zu erlangen, die jedoch von den Behörden nicht anerkannt werden.
Die Bewegung der Reichsbürger ist umstritten und wird von den meisten Menschen als rechtsextrem eingestuft. Einige Anhänger haben extremistische Ideologien und es kam in der Vergangenheit zu gewalttätigen Auseinandersetzungen mit der Polizei. Die Ablehnung der Bundesrepublik Deutschland und die Versuche, eigene Pseudo-Dokumente zu erstellen, werden von den Behörden als rechtswidrig angesehen. Die Reichsbürgerbewegung wird daher von den Sicherheitsbehörden beobachtet und es werden Maßnahmen ergriffen, um mögliche Gefahrenpotenziale einzudämmen.