Polarität bezeichnet in der Physik und Chemie die Eigenschaft von Molekülen oder Teilchen, eine positive und eine negative Ladung zu besitzen. Diese Ladungen entstehen durch eine ungleiche Verteilung der Elektronen in einem Molekül oder Teilchen. Dabei ziehen sich die positiven und negativen Ladungen an und erzeugen eine elektrische Anziehungskraft zwischen den Teilchen. Die Polarität ist ein wichtiger Faktor für die Löslichkeit von Stoffen, da sich polare Substanzen gut in polaren Lösungsmitteln lösen, während unpolare Substanzen eher in unpolaren Lösungsmitteln löslich sind.
In der Psychologie und Soziologie wird der Begriff Polarität verwendet, um Gegensätze oder Spannungen zwischen verschiedenen Konzepten oder Gruppen zu beschreiben. Dabei können diese Gegensätze sowohl auf individueller als auch auf gesellschaftlicher Ebene auftreten. Polaritäten können beispielsweise zwischen Gut und Böse, Mann und Frau, Arm und Reich oder Tradition und Moderne bestehen. Sie dienen dazu, Unterschiede und Spannungen in einer bestimmten Thematik oder Situation zu verdeutlichen und können sowohl positive als auch negative Auswirkungen haben. Die Analyse von Polaritäten ermöglicht es, komplexe Zusammenhänge besser zu verstehen und Lösungsansätze für Konflikte oder Probleme zu entwickeln.