Pflegeplanung schreiben: Leitfaden und Tipps

By IHJO

Hallo, ich bin Teil des Redaktionsteams von IHJO.de, einem Online-Magazin, das monatlich über 100.000 Leser begrüßt. Wir sind ein eloquentes und gut informiertes Team, das hochwertige Inhalte zu einem breiten Themenspektrum wie Lifestyle, Gesundheit und Pflege produziert. Heute möchte ich ein sehr wichtiges Thema ansprechen, das vielen von uns am Herzen liegt: die Pflegeplanung.

Als meine Großmutter pflegebedürftig wurde, war unsere Familie zunächst überfordert. Wir wussten nicht, wo wir anfangen sollten oder wie wir sicherstellen konnten, dass sie die bestmögliche Pflege erhält. Dann lernten wir die Bedeutung einer gut strukturierten Pflegedokumentation kennen. Die Pflegeplanung wurde zu unserem Leitfaden, der uns half, die Versorgung meiner Großmutter zu optimieren und gleichzeitig den Pflegestandards gerecht zu werden.

In diesem Artikel möchte ich meine Erfahrungen und mein Wissen mit Ihnen teilen. Wir werden uns ansehen, was eine Pflegeplanung ist, wie sie aufgebaut ist und wie man sie Schritt für Schritt erstellt. Dabei werden wir verschiedene Modelle wie den Pflegeprozess nach Fiechter und Meier sowie die Unterteilung in Aktivitäten des täglichen Lebens kennenlernen. Mein Ziel ist es, Ihnen die nötigen Werkzeuge an die Hand zu geben, um eine professionelle und individuell abgestimmte Pflegeplanung zu erstellen, die Ihren Liebsten zugute kommt.

Lassen Sie uns gemeinsam erfahren, wie eine gut durchdachte Pflegeplanung dazu beitragen kann, die Lebensqualität von Pflegebedürftigen zu verbessern und gleichzeitig den Pflegenden mehr Sicherheit und Routine zu geben. Ich hoffe, dass dieser Artikel Ihnen wertvolle Erkenntnisse und praktische Tipps liefern wird, die Sie in Ihrer eigenen Pflegesituation anwenden können.

Was ist eine Pflegeplanung?

Eine Pflegeplanung ist ein unverzichtbares Instrument in der professionellen Pflege, um eine optimale Versorgung von Patienten sicherzustellen. Sie dient als Leitfaden für das Pflegepersonal und gewährleistet eine strukturierte, zielgerichtete und individuelle Betreuung.

Definition und Ziele der Pflegeplanung

Die Pflegeplanung ist ein schriftlicher Plan, der die spezifischen Bedürfnisse, Ressourcen und Ziele eines Patienten erfasst und die erforderlichen pflegerischen Maßnahmen festlegt. Sie basiert auf einer gründlichen Assessment und Analyse des Gesundheitszustands und der Lebenssituation des Patienten. Die Hauptziele der Pflegeplanung sind:

  • Sicherstellung einer bedarfsgerechten und individuellen Versorgung
  • Förderung der Selbstständigkeit und Lebensqualität des Patienten
  • Koordination der pflegerischen Maßnahmen im Behandlungsteam
  • Gewährleistung der Kontinuität in der Pflege

Bedeutung der Pflegeplanung für die Pflegequalität

Die Pflegeplanung spielt eine zentrale Rolle für die Pflegequalität. Sie trägt dazu bei, dass die pflegerischen Maßnahmen systematisch geplant, durchgeführt und evaluiert werden. Durch die schriftliche Fixierung der Ziele und Interventionen wird eine nachvollziehbare Dokumentation geschaffen, die als Grundlage für die Kommunikation im Pflegeteam und mit anderen Berufsgruppen dient.

Eine sorgfältig erstellte Pflegeplanung ermöglicht es, die Qualität der Pflege zu messen, zu bewerten und kontinuierlich zu verbessern. Sie trägt somit wesentlich zur Professionalisierung des Pflegeberufs bei.

Darüber hinaus unterstützt die Pflegeplanung die Einhaltung von Qualitätsstandards und gesetzlichen Vorgaben. Sie dient als Nachweis für die geleistete Pflege und ist ein wichtiges Instrument im Rahmen von Qualitätsprüfungen und Zertifizierungen.

Grundlagen der Pflegeplanung

Um eine effektive Pflegeplanung zu erstellen, ist es wichtig, sich mit den grundlegenden Konzepten und Modellen vertraut zu machen. Zwei weit verbreitete Ansätze sind der Pflegeprozess nach Fiechter und Meier sowie die Unterteilung in Aktivitäten des täglichen Lebens (ATL). Diese Pflegemodelle bilden das Fundament für eine strukturierte und individuell angepasste Pflegeplanung.

Pflegeprozess nach Fiechter und Meier

Der Pflegeprozess nach Fiechter und Meier gliedert sich in sechs aufeinanderfolgende Schritte, die eine systematische Herangehensweise an die Pflegeplanung ermöglichen:

  1. Informationssammlung
  2. Herausarbeiten der Probleme
  3. Festlegen der Pflegeziele
  4. Planung der Maßnahmen
  5. Durchführung
  6. Evaluation

Durch die Anwendung dieses Prozesses können Pflegekräfte die individuellen Bedürfnisse und Ressourcen der zu pflegenden Person erfassen und darauf aufbauend eine maßgeschneiderte Pflegeplanung entwickeln. Der Pflegeprozess nach Fiechter und Meier fördert eine ganzheitliche Betrachtungsweise und ermöglicht es, den Pflegebericht kontinuierlich zu aktualisieren und anzupassen.

Unterteilung in Aktivitäten des täglichen Lebens

Ein weiterer Ansatz zur Strukturierung der Pflegeplanung ist die Unterteilung in zwölf Aktivitäten des täglichen Lebens (ATL) nach Liliane Juchli. Dieser Ansatz fokussiert sich auf die grundlegenden Bedürfnisse und Fähigkeiten der zu pflegenden Person. Die zwölf ATL umfassen unter anderem:

  • Körperpflege
  • Ernährung
  • Ausscheidung
  • Bewegung und Lagerung
  • Kommunikation
  • Sinnfindung und Beschäftigung
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Durch die Betrachtung dieser Aktivitäten können Pflegekräfte den individuellen Unterstützungsbedarf ermitteln und entsprechende Maßnahmen in der Pflegeplanung festlegen. Die Unterteilung in ATL ermöglicht eine detaillierte Erfassung des Pflegebedarfs und trägt dazu bei, dass alle relevanten Aspekte des täglichen Lebens berücksichtigt werden.

Die Wahl des geeigneten Pflegemodells hängt von den Bedürfnissen der zu pflegenden Person und den Anforderungen der jeweiligen Pflegesituation ab.

Unabhängig davon, welches Modell angewendet wird, bilden der Pflegeprozess nach Fiechter und Meier sowie die Unterteilung in ATL eine solide Grundlage für die Erstellung einer umfassenden und individuellen Pflegeplanung.

Schritte zum Erstellen einer Pflegeplanung

Um eine effektive Pflegeplanung zu erstellen, ist es wichtig, systematisch vorzugehen und alle relevanten Informationen zu berücksichtigen. Durch eine sorgfältige Erfassung der Pflegediagnosen, Ressourcen und des individuellen Pflegebedarfs können maßgeschneiderte Maßnahmen entwickelt werden, die eine optimale Versorgung gewährleisten.

Erfassung von Pflegediagnosen und Pflegeproblemen

Zu Beginn der Pflegeplanung steht die Erfassung der vorliegenden Pflegediagnosen und Pflegeprobleme. Dabei werden nicht nur akute Beschwerden und Einschränkungen berücksichtigt, sondern auch potenzielle Risiken identifiziert, die durch präventive Maßnahmen vermieden werden sollen. Eine gründliche Analyse der Situation bildet die Basis für eine zielgerichtete Pflegeplanung.

Identifizierung von Ressourcen

Neben den Pflegediagnosen spielen auch die verfügbaren Ressourcen eine entscheidende Rolle bei der Erstellung einer Pflegeplanung. Hierzu zählen sowohl materielle als auch personelle Faktoren, wie beispielsweise die Ausstattung der Pflegeeinrichtung oder die Fähigkeiten und Erfahrungen des Pflegepersonals. Auch die individuellen Stärken und Unterstützungsmöglichkeiten der zu pflegenden Person sollten berücksichtigt werden.

Festlegung des Pflegebedarfs

Auf Basis der erfassten Pflegediagnosen und Ressourcen erfolgt die Festlegung des individuellen Pflegebedarfs. Dieser orientiert sich an den Pflegegraden, die den Umfang der benötigten Unterstützung definieren. Eine sorgfältige Einschätzung des Pflegebedarfs ist entscheidend, um passende Maßnahmen zu planen und eine bedarfsgerechte Versorgung sicherzustellen.

Definition von Maßnahmen

Im letzten Schritt werden konkrete Pflegemaßnahmen festgelegt, die auf die individuellen Bedürfnisse und Ziele der zu pflegenden Person abgestimmt sind. Dabei ist es wichtig, die Maßnahmen als präzise Handlungsanweisungen zu formulieren, um eine einheitliche Umsetzung durch das Pflegepersonal zu gewährleisten. Regelmäßige Evaluationen und Anpassungen der Pflegemaßnahmen tragen dazu bei, die Qualität der Pflege kontinuierlich zu verbessern.

Tipps für die Formulierung in der Pflegeplanung

Eine gut formulierte Pflegeplanung ist die Grundlage für eine erfolgreiche und effektive Pflege. Mit den richtigen Formulierungshilfen und Praxistipps gelingt es, eine präzise und verständliche Pflegeplanung zu erstellen. Hier sind einige wichtige Aspekte, die bei der Formulierung beachtet werden sollten:

  1. Objektive und neutrale Sprache verwenden
  2. Auf Wertungen und Interpretationen verzichten
  3. Ziele und Maßnahmen spezifisch und messbar formulieren
  4. Fachbegriffe erklären, wenn nötig
  5. Auf gute Lesbarkeit achten

Formulierungshilfen Pflegeplanung

Eine objektive und neutrale Sprache ist der Schlüssel zu einer professionellen Pflegeplanung. Beschreiben Sie den Zustand des Patienten sachlich und verzichten Sie auf subjektive Eindrücke oder Bewertungen. So vermeiden Sie Missverständnisse und stellen sicher, dass alle Beteiligten die Situation korrekt einschätzen können.

Ein Beispiel für eine neutrale Formulierung: „Der Patient ist in der Lage, sich mit Unterstützung im Bett aufzusetzen“ statt „Der Patient ist sehr schwach und kann sich kaum bewegen.

Beim Festlegen von Zielen und Maßnahmen ist es wichtig, diese so spezifisch und messbar wie möglich zu formulieren. Nur so lässt sich später überprüfen, ob die gewünschten Ergebnisse erreicht wurden. Verwenden Sie konkrete Angaben wie Häufigkeit, Dauer oder Intensität, um den Pflegebedarf genau zu definieren.

Fachbegriffe sind in der Pflegeplanung unverzichtbar, können aber für Laien oft verwirrend sein. Erklären Sie diese bei Bedarf in einfachen Worten, um sicherzustellen, dass alle Beteiligten die Informationen verstehen. Eine gute Lesbarkeit mit klarer Struktur und übersichtlicher Darstellung erleichtert zusätzlich das Verständnis.

Mit diesen Praxistipps und Formulierungshilfen gelingt es Ihnen, eine aussagekräftige und verständliche Pflegeplanung zu erstellen, die als solide Basis für eine optimale Versorgung dient.

Pflegeplanung schreiben: Best Practices

In der Pflegepraxis hat sich gezeigt, dass eine sorgfältig erstellte Pflegeplanung die Grundlage für eine hochwertige und individuelle Patientenversorgung bildet. Anhand von konkreten Fallbeispielen lässt sich veranschaulichen, wie eine erfolgreiche Pflegeplanung aussehen kann und welche Aspekte besonders zu beachten sind.

Praxisbeispiele für erfolgreiche Pflegeplanungen

Ein anschauliches Beispiel ist die Pflegeplanung für Frau Müller, eine 78-jährige Patientin mit fortgeschrittener Demenz. Die Pflegekraft erfasst zunächst die individuellen Bedürfnisse und Ressourcen der Patientin, wie ihre eingeschränkte Mobilität und die Unterstützung durch Angehörige. Darauf aufbauend werden konkrete Maßnahmen geplant, wie die Anleitung zu Bewegungsübungen und die Einbindung der Familie in die Pflege. Durch die regelmäßige Evaluation und Anpassung der Pflegeplanung gelingt es, die Lebensqualität von Frau Müller zu verbessern und ihre Selbstständigkeit zu fördern.

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Ein weiteres Fallbeispiel ist Herr Schmidt, ein 62-jähriger Patient nach einem Schlaganfall. Die Pflegeplanung fokussiert sich hier auf die Bereiche Mobilisation, Kommunikation und Schluckstörungen. Durch gezielte Maßnahmen wie die Lagerungsbehandlung, Sprachtherapie und Anpassung der Nahrungskonsistenz können die Folgen des Schlaganfalls gemindert und die Genesung unterstützt werden. Die kontinuierliche Dokumentation des Pflegeverlaufs ermöglicht es, Fortschritte zu erkennen und die Pflegeplanung entsprechend anzupassen.

Häufige Fehler vermeiden

Neben den positiven Beispielen gibt es jedoch auch einige Fehler, die in der Pflegeplanung immer wieder auftreten. Dazu gehören:

  • Unzureichende Problemerfassung und Zielsetzung
  • Fehlende Individualisierung und Berücksichtigung von Ressourcen
  • Mangelnde Evaluation und Anpassung der Pflegeplanung
  • Unklare oder widersprüchliche Formulierungen

Um diese Fehler zu vermeiden, ist es wichtig, die Pflegeplanung sorgfältig und systematisch zu erstellen. Dazu gehört die gründliche Erfassung der Pflegeprobleme und -bedürfnisse, die Einbeziehung des Patienten und seiner Angehörigen sowie die regelmäßige Überprüfung und Anpassung der geplanten Maßnahmen. Durch eine strukturierte Vorgehensweise und die Berücksichtigung von Best Practices kann die Qualität der Pflegeplanung entscheidend verbessert werden.

Einsatz von Software und Tools

In der modernen Pflege gewinnt der Einsatz von digitalen Hilfsmitteln zunehmend an Bedeutung. Besonders bei der Erstellung und Verwaltung von Pflegeplanungen setzen immer mehr Einrichtungen auf spezielle Software und Apps. Diese ermöglichen eine effiziente, zeitsparende Dokumentation und erleichtern die Kommunikation innerhalb des Pflegeteams.

Vorteile von digitalen Hilfsmitteln

Der Einsatz von Pflegeplanungs-Software bietet zahlreiche Vorteile gegenüber der herkömmlichen Dokumentation auf Papier. Durch die digitale Erfassung können alle relevanten Informationen zentral gespeichert und jederzeit von autorisierten Personen abgerufen werden. Dies erleichtert nicht nur den Zugriff auf wichtige Daten, sondern ermöglicht auch eine einheitliche und übersichtliche Gestaltung der Pflegeplanung.

Darüber hinaus unterstützen digitale Tools die Kommunikation und Zusammenarbeit innerhalb des Pflegeteams. Änderungen in der Pflegeplanung können in Echtzeit synchronisiert und allen Beteiligten zur Verfügung gestellt werden. So sind alle stets auf dem aktuellen Stand und können schnell auf Anpassungen reagieren.

Empfehlenswerte Programme und Apps

Auf dem Markt existiert eine Vielzahl an Pflegeplanungs-Software und Apps, die speziell auf die Bedürfnisse von Pflegeeinrichtungen zugeschnitten sind. Zu den empfehlenswerten Programmen zählen beispielsweise:

  • CareCM
  • Vivendi PD
  • Swing

Diese Software-Lösungen zeichnen sich durch ihre Benutzerfreundlichkeit, Funktionalität und Anpassungsfähigkeit aus. Sie ermöglichen eine effiziente Erstellung und Verwaltung von Pflegeplanungen und unterstützen das Pflegepersonal in ihrem täglichen Arbeitsablauf.

Auch mobile Apps, die speziell für die Pflegeplanung entwickelt wurden, erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Diese Apps können auf Smartphones oder Tablets genutzt werden und bieten eine flexible Möglichkeit, Informationen direkt am Pflegebett zu erfassen und abzurufen. Durch die mobile Verfügbarkeit der Pflegeplanung kann das Personal schnell auf Veränderungen reagieren und die Dokumentation stets aktuell halten.

Bedeutung der Pflegeplanung im rechtlichen Kontext

Die Pflegeplanung ist nicht nur ein essentielles Werkzeug für die tägliche Arbeit in der Pflege, sondern auch eine rechtlich relevante Dokumentation. Sie dient als Nachweis für die erbrachten Pflegeleistungen und die Qualität der Pflege. Gerade im Hinblick auf mögliche Haftungsfragen und rechtliche Auseinandersetzungen kommt der Pflegeplanung eine zentrale Bedeutung zu.

Pflegeplanung als Beweisdokumentation

In Fällen von zivilrechtlichen Streitigkeiten, beispielsweise nach Pflegefehlern oder Stürzen von Bewohnern, kann die Pflegeplanung als wichtiges Beweismittel herangezogen werden. Sie dokumentiert, welche Maßnahmen geplant und durchgeführt wurden und ob diese dem anerkannten Stand der Pflegewissenschaft entsprechen. Eine sorgfältig erstellte und kontinuierlich aktualisierte Pflegeplanung kann somit dazu beitragen, Haftungsrisiken zu minimieren und die Pflegeeinrichtung vor ungerechtfertigten Ansprüchen zu schützen.

Gesetzliche Anforderungen an die Pflegedokumentation

Die rechtlichen Grundlagen für die Pflegeplanung finden sich insbesondere im Sozialgesetzbuch XI (SGB XI). Dort ist festgelegt, dass Pflegeeinrichtungen zur Sicherung der Pflegequalität eine Pflegedokumentation führen müssen. Diese muss nachvollziehbar, übersichtlich und eindeutig sein. Sie sollte sowohl den Ist-Zustand des Pflegebedürftigen als auch den angestrebten Soll-Zustand klar definieren. Eine lückenlose und korrekte Pflegedokumentation ist somit nicht nur ein wichtiges Instrument der Qualitätssicherung, sondern auch eine gesetzliche Verpflichtung.

Neben dem SGB XI gibt es weitere rechtliche Vorgaben, die bei der Erstellung der Pflegeplanung zu beachten sind. Dazu gehören beispielsweise die Maßstäbe und Grundsätze für die Qualität und die Qualitätssicherung in der vollstationären Pflege (MuG), die Rahmenverträge nach § 75 SGB XI sowie die Landesheimgesetze. Diese Regelungen konkretisieren die Anforderungen an die Pflegedokumentation und geben den Pflegeeinrichtungen wichtige Orientierungshilfen an die Hand.

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Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Pflegeplanung nicht nur ein zentrales Element der täglichen Pflegearbeit ist, sondern auch eine rechtlich bedeutsame Dokumentation darstellt. Sie dient als Nachweis für die erbrachten Leistungen, schützt vor ungerechtfertigten Haftungsansprüchen und ist ein wichtiger Baustein der Qualitätssicherung. Pflegeeinrichtungen sollten daher größten Wert auf eine sorgfältige, vollständige und kontinuierlich aktualisierte Pflegeplanung legen, um den rechtlichen Anforderungen gerecht zu werden und die Pflegequalität dauerhaft zu sichern.

Kontinuierliche Anpassung und Evaluation

Eine effektive Pflegeplanung erfordert eine stetige Anpassung und Evaluation der festgelegten Maßnahmen und Ziele. Im Rahmen des Pflegemanagements ist es unerlässlich, regelmäßig zu überprüfen, ob die geplanten Schritte noch den Bedürfnissen und dem aktuellen Gesundheitszustand der Pflegebedürftigen entsprechen.

Pflegeplanung aktualisieren

Veränderungen in der Situation der gepflegten Person, wie beispielsweise ein veränderter Gesundheitszustand oder neu identifizierte Ressourcen, machen es notwendig, die Pflegeplanung zu aktualisieren. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Pflege bestmöglich auf die individuellen Anforderungen abgestimmt ist.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Evaluation der durchgeführten Pflegemaßnahmen. Hierbei gilt es zu beurteilen, inwieweit die gesetzten Ziele erreicht wurden und ob die eingesetzten Methoden wirksam waren. Die Ergebnisse dieser Auswertung sollten sorgfältig dokumentiert werden, um eine kontinuierliche Verbesserung der Pflegequalität zu ermöglichen.

Eine regelmäßige Anpassung und Evaluation der Pflegeplanung ist der Schlüssel zu einer individualisierten und hochwertigen Pflege.

Um diesen Prozess erfolgreich zu gestalten, ist eine enge Kommunikation innerhalb des Pflegeteams unabdingbar. Alle Beteiligten sollten eng zusammenarbeiten und ihre Beobachtungen und Erkenntnisse einbringen. Nur so kann gewährleistet werden, dass die Pflegeplanung stets auf dem aktuellen Stand ist und optimal auf die Bedürfnisse der Pflegebedürftigen ausgerichtet bleibt.

Fazit

Eine effektive Pflegeplanung ist das Herzstück einer hochwertigen Pflege. Sie dient als Roadmap für den gesamten Pflegeprozess, indem sie hilft, Prioritäten zu setzen, Ziele zu definieren und vorausschauend zu planen. Gleichzeitig fördert eine gut strukturierte Pflegeplanung die Kommunikation im Pflegeteam und schafft Transparenz gegenüber allen Beteiligten, wie Angehörigen, Ärzten und Kostenträgern.

Das Erstellen einer Pflegeplanung erfordert ein hohes Maß an Pflegekompetenz, Erfahrung und die Fähigkeit, individuell auf die Bedürfnisse der Pflegebedürftigen einzugehen. Doch mit dem richtigen Leitfaden zur Pflegeplanung und unterstützenden Tools lässt sich der Aufwand gut bewältigen. Digitale Hilfsmittel wie spezielle Software und Apps können den Prozess weiter optimieren und Zeit sparen.

Investitionen in eine effektive Pflegeplanung zahlen sich langfristig aus – nicht nur in Form einer besseren Pflegequalität, sondern auch durch eine erhöhte Zufriedenheit bei Pflegebedürftigen, Angehörigen und dem Pflegepersonal selbst. Eine professionelle Pflegeplanung ist somit ein unverzichtbarer Baustein für eine zukunftsorientierte und hochwertige Pflege.

FAQ

Was ist der Zweck einer Pflegeplanung?

Eine Pflegeplanung dient dazu, eine individuelle, bedarfsgerechte und qualitativ hochwertige Pflege sicherzustellen. Sie strukturiert den Pflegeprozess, fördert die Kommunikation im Team und schafft Transparenz.

Welche Informationen enthält eine Pflegeplanung?

Eine Pflegeplanung enthält Pflegediagnosen, Probleme, Ressourcen, Pflegeziele und geplante Maßnahmen. Auch der ermittelte Pflegebedarf und die Evaluation der durchgeführten Maßnahmen werden dokumentiert.

Welche Modelle gibt es zur Erstellung einer Pflegeplanung?

Verbreitet sind der Pflegeprozess nach Fiechter und Meier mit sechs Schritten sowie die Unterteilung in zwölf Aktivitäten des täglichen Lebens nach Liliane Juchli. Die Modelle setzen unterschiedliche Schwerpunkte.

Worauf ist bei der Formulierung in der Pflegeplanung zu achten?

Die Sprache sollte objektiv, präzise und verständlich sein. Auf Wertungen und Interpretationen wird verzichtet. Ziele und Maßnahmen müssen spezifisch und messbar formuliert werden.

Welche Vorteile bieten digitale Tools bei der Pflegeplanung?

Software und Apps ermöglichen eine zeitsparende, einheitliche Dokumentation und erleichtern die Kommunikation im Team. Der Zugriff auf Informationen wird vereinfacht und die Flexibilität erhöht.

Warum ist die Pflegeplanung auch rechtlich relevant?

Die Pflegeplanung ist eine rechtlich bedeutsame Dokumentation. Im Falle von Rechtsstreitigkeiten kann sie als Beweismittel dienen und vor Haftungsansprüchen schützen. Das SGB XI schreibt eine nachvollziehbare Pflegedokumentation vor.

Wie oft sollte eine Pflegeplanung überprüft und angepasst werden?

Die Pflegeplanung muss regelmäßig überprüft und bei Veränderungen im Gesundheitszustand, neuen Bedürfnissen oder Ressourcen angepasst werden. Auch die Wirksamkeit der Maßnahmen ist zu evaluieren.