Paternalismus bezeichnet eine Haltung oder Handlungsweise, bei der eine Person oder Institution sich übermäßig um das Wohl anderer kümmert und dabei Entscheidungen für diese trifft, ohne ihre Zustimmung oder Mitwirkung zu berücksichtigen. Der Begriff leitet sich vom lateinischen Wort „pater“ ab, was Vater bedeutet, und verdeutlicht somit die metaphorische Rolle des Paternalisten als eine Art Vaterfigur, der für das vermeintliche Wohl seiner Schützlinge sorgt.
Im Paternalismus wird davon ausgegangen, dass die paternalistische Person oder Institution besser weiß, was für die Betroffenen gut ist, und daher das Recht hat, deren Handlungen zu kontrollieren oder einzuschränken. Dies kann in verschiedenen Bereichen auftreten, wie beispielsweise in der Politik, Medizin oder Erziehung. Während einige den Paternalismus als notwendige Fürsorge und Schutz betrachten, wird er von anderen als bevormundend und einschränkend kritisiert, da er die individuelle Autonomie und Selbstbestimmung der Betroffenen einschränken kann. Die Bewertung von Paternalismus hängt daher stark von den jeweiligen ethischen, kulturellen und politischen Überzeugungen ab.