Lobbyismus bezeichnet eine Form der Einflussnahme auf politische Entscheidungsprozesse durch Interessengruppen. Dabei versuchen diese Gruppen, ihre eigenen Interessen und Anliegen gegenüber politischen Entscheidungsträgern zu vertreten und durchzusetzen. Der Begriff leitet sich vom englischen Wort „lobby“ ab, was so viel wie „Vorhalle“ oder „Empfangsbereich“ bedeutet. Dies verdeutlicht, dass Lobbyisten häufig in den Räumlichkeiten politischer Institutionen präsent sind, um mit Abgeordneten, Ministern oder anderen Entscheidungsträgern in Kontakt zu treten und ihre Anliegen vorzubringen.
Lobbyismus kann sowohl von Unternehmen, Verbänden, Gewerkschaften, Nichtregierungsorganisationen oder auch einzelnen Personen betrieben werden. Dabei nutzen Lobbyisten verschiedene Strategien, um ihre Interessen zu vertreten, wie beispielsweise das Verfassen von Stellungnahmen, das Durchführen von Informationsveranstaltungen oder das Knüpfen persönlicher Kontakte zu politischen Entscheidungsträgern. Kritiker des Lobbyismus bemängeln, dass dadurch die Gefahr von Interessenkonflikten und einer einseitigen Einflussnahme auf politische Entscheidungen besteht. Dennoch kann Lobbyismus auch eine wichtige Funktion erfüllen, indem er den politischen Entscheidungsprozess durch die Einbringung verschiedener Perspektiven und Expertisen bereichert.