Kontingenz bezeichnet in der Philosophie und den Sozialwissenschaften das Vorhandensein von Möglichkeiten und Zufälligkeiten in der Welt. Es beschreibt die Tatsache, dass Ereignisse und Phänomene nicht notwendigerweise so eintreten, wie sie es tun, sondern auch anders hätten sein können. Kontingenz steht somit im Gegensatz zur Notwendigkeit, bei der ein Ereignis zwangsläufig eintreten muss.
In der Philosophie wird Kontingenz oft im Zusammenhang mit dem freien Willen und der menschlichen Handlungsfreiheit diskutiert. Sie verdeutlicht, dass unsere Entscheidungen und Handlungen nicht vorherbestimmt sind, sondern von verschiedenen Faktoren abhängen und auch anders hätten ausfallen können. In den Sozialwissenschaften spielt Kontingenz eine wichtige Rolle bei der Analyse von gesellschaftlichen Prozessen und Strukturen. Sie zeigt auf, dass soziale Phänomene nicht allein durch objektive Gesetzmäßigkeiten erklärt werden können, sondern auch von individuellen Entscheidungen und Zufälligkeiten beeinflusst werden.