Dissoziation bezeichnet in der Psychologie einen Zustand, in dem eine Person eine vorübergehende Trennung von ihrem eigenen Bewusstsein, ihren Gedanken, Gefühlen oder Erinnerungen erlebt. Es handelt sich dabei um eine Art Schutzmechanismus, der auftritt, wenn eine Person mit traumatischen oder belastenden Ereignissen konfrontiert wird. In solchen Momenten kann es zu einer Art Abspaltung des Bewusstseins kommen, bei der die betroffene Person das Gefühl hat, sich selbst oder ihre Umgebung nicht mehr richtig wahrzunehmen. Dieser Zustand kann von kurzer Dauer sein oder auch über längere Zeiträume anhalten.
Die Dissoziation kann verschiedene Formen annehmen, wie beispielsweise das Gefühl, neben sich zu stehen, das Erleben von Depersonalisation (das Gefühl, dass der eigene Körper fremd oder unwirklich wirkt) oder Derealisation (das Gefühl, dass die Umgebung unwirklich oder fremd erscheint). Diese Symptome können sehr belastend sein und das alltägliche Funktionieren der betroffenen Person beeinträchtigen. Es ist wichtig zu betonen, dass Dissoziation keine psychische Störung an sich ist, sondern ein Symptom, das im Rahmen verschiedener psychischer Erkrankungen wie der posttraumatischen Belastungsstörung auftreten kann. Eine professionelle therapeutische Unterstützung kann helfen, die Ursachen der Dissoziation zu verstehen und angemessene Bewältigungsstrategien zu entwickeln.