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Wissenschaft kurz und bündig: In seinem neuen Workshop „Science Teaser“ hilft Jens-Steffen Scherer Wissenschaftler_innen dabei, ihre Forschungsthemen in einminütigen Videos zu präsentieren.

Jens-Steffen, ein Kurzvideo ist für die meisten Forschenden kein gängiges Format, um sich und ihre Forschung vorzustellen. Warum bietest du hierzu den Workshop „Science Teaser“ an?

Viele Forschende arbeiten an spannenden und gesellschaftlich relevanten Themen, aber viel zu selten erfahren Personen, die selbst nicht als Wissenschaftler_innen arbeiten, etwas darüber. Ein Science-Teaser-Video kann helfen, andere über die eigene Forschung zu informieren und auf sie neugierig zu machen, zum Beispiel auf der eigenen Website oder auf Social-Media-Kanälen. Den Workshop habe ich in Kooperation mit der IHJO erstellt. Als Transferprojekt hat sich die IHJO das Ziel gesetzt, den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft zu fördern. Daher bietet sie auch an, die fertigen Videos auf ihrer Webseite zu präsentieren. Geeignete Videos könnten auch im Blog „ForschungsNotizen“ der IHJO veröffentlicht werden.

Viele Forschende arbeiten über Jahre an ihren Themen. Da erscheint eine Minute sehr kurz…

Das stimmt, aber gerade dadurch besteht eine gute Chance, dass die Videos auch vollständig angeschaut werden. Und als Forschende oder Forschender bekommt man einen neuen Blick dafür, was wirklich die Kernfrage der eigenen Arbeit ist. Um die geht es in den Videos, nicht um eine komplette Zusammenfassung der eigenen Forschung. Dafür reicht eine Minute selbstverständlich nicht aus.

An wen richtet sich der Workshop?

An alle Forschenden der Universität Oldenburg, der Jade Hochschule und aller An-Institute, die aktuell an einem eigenen Projekt arbeiten – das kann die Promotion, aber auch eine Master-, Bachelor- oder sogar Seminararbeit sein. Wichtig ist vor allem, dass man sich für Wissenschaftskommunikation interessiert und mehr darüber lernen will.

Wie sieht der Workshop genau aus?

Der Workshop ist auf Stud.IP verfügbar, sodass man bei Interesse jederzeit mit ihm beginnen kann. In Texten, Audiodateien und Videos erkläre ich die einzelnen Schritte von der Idee bis zum fertigen Video. Am Anfang gebe ich einen Überblick über das Format „Science Teaser“. Dann geht es darum, die Zielgruppe genauer in den Blick zu nehmen und einen spannenden Aufhänger zu finden, der neugierig auf die eigene Forschung macht. Danach sprechen wir insbesondere über die Kernbotschaft der eigenen Forschung und ich gebe Tipps zu Kameraeinstellungen, zum Sprechen vor der Kamera und zum Schnitt.

Wie lange dauert es, im Rahmen des Workshops ein Video zu machen? Was braucht man dafür?

Um den Workshop einmal von Anfang bis Ende anzuschauen, braucht man ungefähr eine Stunde. Um das Video zu produzieren, sollte man zusätzlich etwa fünf Stunden einplanen. Das ist aber nur eine ungefähre Angabe, denn der Arbeitsaufwand ist je nach eigenen Vorerfahrungen und dem eigenen konkreten Forschungsthema sehr unterschiedlich. Übrigens braucht man für den Dreh kein besonderes Equipment: Ein Smartphone reicht, ein Stativ wäre hilfreich.

Was hast du selbst für Erfahrungen in der Wissenschaftskommunikation gesammelt?

Ich habe Psychologie und Neurowissenschaften studiert und promoviere gerade an der Universität Oldenburg in der Arbeitsgruppe Computational Neuroscience. Neben meiner Forschungsarbeit bin ich schon bei Science Slams aufgetreten, war Autor für die Sendung „Planet Wissen“ und arbeite aktuell als Moderator, zum Beispiel im Podcast „Hirngehört“ über Oldenburger Forschung. Etwas von meinen Erfahrungen und meiner Begeisterung möchte ich in dem Workshop weitergeben.

Was für Möglichkeiten gibt es, dich und den Workshop genauer kennenzulernen und mit anderen Teilnehmenden in Kontakt zu kommen?

Zum einen werde ich am 7. April 2022 von 16 bis 19 Uhr zusammen mit dem Teilprojekt KarriereWege der IHJO einen Live-Onlineworkshop anbieten, in dem ich die Idee des Science Teasers vermittle. Dort besteht auch die Gelegenheit, mit Gleichgesinnten in Kontakt zu kommen. Anmelden kann man sich ab sofort unter https://ihjo.de/anmeldeformular-science-teaser/.

Zum anderen wird der Workshop “Science Teaser” ab April dauerhaft in Stud.IP bereitstehen, sodass Interessierte sich jederzeit und unkompliziert anmelden können. Dazu einfach in der Stud.IP-Suche nach „Science Teaser“ suchen.

Viele interessieren sich für Wissenschaftskommunikation, aber nicht alle stehen gerne vor der Kamera. Welche Alternativen gibt es für sie?

Viele! Vom Wissenschaftsblog über den Science Slam bis zum Vortrag bei einem Barcamp ist für jede und jeden etwas dabei. Wer nach Inspiration sucht, findet zum Beispiel bei wissenschaftskommunikation.de vielfältige Möglichkeiten und Ideen.

 

Foto: In der Vergangenheit ist Jens-Steffen Scherer unter anderem bei Science Slams aufgetreten. Copyright: Robert Mitschke

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Rund 85 Personen kamen am 7. Oktober online zusammen, um sich über Wissenschaftskommunikation und Transferformate auszutauschen.


Die Innovative Hochschule Jade-Oldenburg! hatte Forschende, Vertreter_innen von Unternehmen, Institutionen und Kultureinrichtungen sowie interessierte Bürger_innen zum digitalen Barcamp eingeladen. Die Konferenz markierte die Halbzeit des Projekts und bot Gelegenheit, bekannte Formate und neue Ideen rund um den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft zu diskutieren. Pünktlich um 15 Uhr eröffneten die Moderatoren Holger Gottesmann und Kai Heddergott – beide erfahrende Barcamp-Organisatoren – das Camp. Die Teilnehmenden hatten sich dafür über die Webkonferenz-Plattform BigBlueButton in einem Raum versammelt. Manche waren per Kamera zu sehen, andere beteiligten sich per Nachricht im begleitenden Chat.



Nach einer kurzen Einführung in das Format Barcamp und den geplanten Ablauf des Nachmittags ging es direkt in die Session-Planung: Die Teilnehmenden stellten ihre Themen-Vorschläge vor, die die Moderatoren im sogenannten Session-Board sammelten. Die insgesamt 22 Sessions umfassten Impulsvorträge zu Kommunikationsformaten wie Science Slams, TEDx-Konferenzen und Wissenschafts-Podcasts ebenso wie die Vorstellung von Projekten, Methoden und Tools. So gab es Beiträge zur Kreativmethode LEGO® SERIOUS PLAY®, zum Konzept der Open Educational Resources und der Broadcasting-Software OBS. Außerdem wurde zu Zielgruppen in der Wissenschaftskommunikation diskutiert, über die Herausforderungen von Citizen Science Projekten und die Frage, wie man wissenschaftliche Themen eigentlich zeitgemäß und verständlich aufbereiten kann.

Ein Blick hinter den Kulissen des digitalen Barcamps:


Spannende Beiträge zu Science Slam und TEDx

Einige regional bekannte Wissenschaftskommunikatoren nahmen mit eigenen Sessions teil. Einer von ihnen war Jens-Steffen Scherer, Doktorand am Department Neurowissenschaften der Universität Oldenburg. Noch als Masterstudent hatte er 2018 den Science Slam Oldenburg gewonnen. Beim Barcamp der IHJO teilte er in seiner Session „Science Slam – BÄM!“ seine Erfahrungen mit dem jungen Kommunikationsformat. Fünf Botschaften hatte er für sein Publikum: Leg dich auf eine Kernbotschaft fest, erzähl eine Geschichte, nenne griffige Beispiele, erzeuge Emotionen und freunde dich damit an, dass ein guter Science Slam reifen muss.


Auch Birger Schütte, Initiator von TEDxOldenburg, betonte, wie wichtig die Kernbotschaft eines Vortrags sei. Gemeinsam mit seinem Mitstreiter Felix Krenke stellte er das Speaker-Coaching vor, das alle Vortragenden der Konferenzplattform durchlaufen: Sie verfassen ein wortwörtliches Skript ihrer Rede und verbessern diese mithilfe strikter Rückmeldungen so lange, bis die Kernbotschaften klar sind und sich in einer Viertelstunde einem Laienpublikum vermitteln lassen. Fazit: Das Training für gute Kommunikation kann hart sein, wird aber mit Klarheit und Verstehen belohnt. Scherer erklärte seine Motivation so: „Einen Science Slam zu machen liegt weit außerhalb der normalen Komfortzone junger Forschender. Ich möchte dazu beitragen, dass für einige die Kommunikationsaufgabe näher an die Komfortzone heranrückt.“

Eine Übersicht über alle Themen und Session-Geber_innen bietet das folgende Graphic Recording:



Die Rückmeldungen zum Barcamps werden noch ausgewertet. Der erste Eindruck ist: Das Team konnte viele neue Impulse aufnehmen und spannende Kontakte knüpfen. Auf dieser Grundlage sollen neue Ideen entstehen, die sich im Sinne des Projekt-Auftrags für die Region weiterverfolgen und -entwickeln lassen.
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Unter dem Motto „Hirn vom Hahn – Wissen frisch gezapft“ gaben Oldenburger Wissenschaftler_innen Einblicke in ihre Forschung. Auch die IHJO war im Orga-Team dabei.

Was unterscheidet eine Künstliche Intelligenz von natürlicher Intelligenz? Hört die Spracherkennung meines Handys eigentlich immer zu? Können Arten, die kalte Gewässer brauchen, überhaupt noch gerettet werden? Fragen wie diese würde man normalerweise in einem Informatik- bzw. Biologie-Seminar erwarten – gestellt wurden sie jedoch von Besucher_innen der Oldenburger umBAUbar. Sie war eine von insgesamt sieben Oldenburger Innenstadtkneipen, die am 24. Oktober erstmalig die Veranstaltung „Hirn vom Hahn – Wissen frisch gezapft“ beherbergten. Die Idee: Pro Kneipe stellen zwei Wissenschaftler_innen verschiedener Oldenburger Forschungseinrichtungen in 20 Minuten ihr Fachgebiet vor – so, dass es auch Laien verstehen. Anschließend können die Bersucher_innen per Bierdeckel Fragen stellen und mit den Vortragenden ins Gespräch kommen.

Für die Umbaubar hatte die IHJO in Kooperation mit dem Institut für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM) der Universität Oldenburg die Professoren Helmut Hillebrand, Experte für Biodiversität, und Oliver Kramer, Leiter der Arbeitsgruppe Computational Intelligence, als Referenten gewonnen. Durch das Programm führte Jens-Steffen Scherer, Doktorand am Department für Neurowissenschaften. 

Pünktlich zu Beginn des ersten Vortrags war die Kneipe bis auf den letzten Stehplatz gefüllt. Kramer erklärte in seinem Impuls-Vortrag zum Thema „Künstliche Intelligenz“, wie diese überhaupt funktioniert (Stichwort: Neuronale Netze), wie weit wir heute von einem Terminator-Szenario entfernt sind und warum es keine gute Idee wäre, nur noch KIs ans Steuer von Autos zu lassen.

Im zweiten Vortrag des Abends stand ebenfalls ein aktuelles gesellschaftliches Thema im Fokus: der Klimawandel. Hillebrand erklärte dem Publikum, warum schon kleine Temperaturveränderungen der Ozeane sich auf die Verbreitung von Arten auswirken und welche Folgen das für die biologische Vielfalt im Meer hat. Er berichtete über neueste Forschungsergebnisse und erläuterte dem gebannten Publikum, wie man heutige Daten mit vorindustriellen Zeiträumen vergleichen kann.

Beide Forscher wurden mit reichlich Applaus belohnt und nach Ende es offiziellen Teils im direkten Gespräch mit weiteren Fragen gelöchert. Das Fazit der Organisator_innen: Ein voller Erfolg,

Eine ausführliche Nachlese gibt es im Hochschul-Magazin der Jade Hochschule: https://jadewelt.jade-hs.de/magazin/hirn-vom-hahn-wissen-frisch-gezapft-eine-nachlese/

Mehr Infos zum Programm unter https://hirnvomhahn.de/

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