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Allgemein, KarriereWege, News

Den Fokus in der Pandemie verloren? Mit dem Coaching „Mindful (Self-) Leadership – Dein fokussierter (Karriere-)Fahrplan nach der Pandemie“ möchte die IHJO ab dem 16. Mai Promovierende unterstützen, die eigene Karriereplanung (wieder) in den Blick zu nehmen. Dr. Jasmin Overberg (JO), Referentin PraxisPromotion, verrät im Interview, mit welchen Herausforderungen Promovierende konfrontiert sind und wie das Coaching ihnen helfen kann. 

 

IHJO: Wie ist die Idee für den Kurs „Mindful (Self-) Leadership – Dein fokussierter (Karriere-)Fahrplan nach der Pandemie“ entstanden?

JO: Wir vom Teilprojekt KarriereWege haben festgestellt, dass Promovierende von der Pandemie stark betroffen waren und mit vielfältigen Herausforderungen umgehen mussten – und immer noch müssen. Besonders Promovierende mit Kindern mussten schauen, wie sie neben Care Arbeit Zeit und Kraft für ihre Dissertation aufbringen konnten. Aber auch Promovierende ohne Kinder waren mit unterschiedlichen Problemen konfrontiert.

Die Corona-Pandemie stellt eine große psychische Belastung dar: Der Austausch mit anderen, der gerade im Zuge einer Promotion wichtig ist, ist weggefallen. Konferenzen konnten nicht oder nur digital stattfinden. Für Personen, die in den Naturwissenschaften promovieren, waren Zugänge zu Laboren oder technischen Geräten nicht möglich. Dadurch hat sich eine Menge Arbeit angestaut. Aufgrund der erschwerten Bedingungen ist die Karriereplanung bei vielen in den Hintergrund gerückt. Daraus entwickelte sich der Wunsch, ein maßgeschneidertes Angebot für Promovierende und Post-Docs zu schaffen. Der Kurs „Mindful (Self-) Leadership – Dein fokussierter (Karriere-)Fahrplan nach der Pandemie“ berücksichtigt die vielen Unsicherheiten durch die Pandemie. Das Angebot soll einerseits helfen, den verlorenen Fokus wiederzugewinnen und andererseits dabei unterstützen, die Karriereplanung in den Blick zu nehmen.

 

IHJO: Warum nimmt das Format besonders Promovierende bzw. deren Karrierefahrpläne in den Blick?

JO: Um eine Promotion erfolgreich zu bewältigen, muss man sich sehr gut selbst organisieren. Das Forschungsprojekt aus eigener Kraft voranzutreiben, kann anstrengend sein. Diese Kompetenz wird nach Abschluss der Promotion auf dem außerakademischen Markt ein Vorteil sein – auch Selbstorganisation, Durchhaltevermögen und Frustrationstoleranz sind gefragte Kompetenzen. In der Pandemie dagegen wurde dieser Aspekt zu einer besonders großen Herausforderung. Denn auch wenn Promovierende sehr eigenständig arbeiten, ist der regelmäßige Austausch gewinnbringend und wichtig.

Wenn ich an meine eigene Promotion zurückdenke, stelle ich fest: Für mein Forschungsprojekt war ich alleine verantwortlich, aber vorangetrieben hat mich vor allem der Austausch mit meinen Kolleginnen und Kollegen. Wenn ich ihnen Teile meiner Dissertation vorgestellt habe, wurde ich gezwungen, meine Gedanken zu ordnen und Inhalte verständlich zusammenzufassen. Das war eine wichtige Antriebsquelle für mich. Wer diesen externen Druck nicht hat, kann leicht den Fokus verlieren. Genau da möchten wir mit unseren Gruppencoachings ansetzen.

 

IHJO: Wie können sich Promovierende die Gruppencoachings konkret vorstellen?

JO: In insgesamt fünf Gruppencoachings im Abstand von drei bis vier Wochen werden 15 effektive Tools des Mindful (Self-) Leaderships vermittelt. Das Angebot wird online durch die Bremer Coaches von Ludewig.Team durchgeführt und ist für Promovierende und Postdocs kostenfrei. Die Reihe startet am 16. Mai; die Coaching-Termine erstrecken sich über einen Nachmittag – von 12 bis 18 Uhr. Im Grunde erlernen die Teilnehmenden, Achtsamkeit und Selbstfürsorge in Selbstführungsstrategien zu übersetzen, zu unterscheiden, was änderbar ist und was nicht, um so auch in unsicheren Situationen berufliche Perspektiven zu entwickeln.

Auf einer übergeordneten Ebene möchten wir zum Nachdenken anregen: Welche Herausforderungen habe ich in den letzten zwei Jahren gemeistert? Inwiefern habe ich meine Selbstführung auf ein anderes Level gebracht? Was bedeutet das für meine zukünftige Karriereplanung? Und wie kann ich die erworbenen Kompetenzen in der außerakademischen Praxis einsetzen? Was ich spannend finde, ist, dass man im Coaching erst einmal einen Blick zurückwirft. Zunächst nehmen die Teilnehmenden die Retrospektive ein und reflektieren, welchen Einfluss die Pandemie auf ihre Gefühle, Grenzen und die eigene Handlungsfähigkeit hatte. Eingebettet in Achtsamkeitsübungen setzen sich die Teilnehmenden Ziele für die Zukunft. Thematisiert werden außerdem Trends auf dem außerakademischen Arbeitsmarkt. Zum Abschluss der Reihe wird ein individueller Fahrplan für die kommenden Jahre entwickelt.

 

IHJO: Mit welchen Veränderungen der Arbeitswelt müssen Promovierende zukünftig umgehen?

JO: Ich glaube, dass die Arbeitswelt sich in Zukunft noch schneller verändern wird. Viele Promovierende – insbesondere jene mit Fächern, die mit keinem festen Berufsbild verknüpft sind – haben Bedenken, keinen Platz auf dem außerakademischen Arbeitsmarkt zu finden. Ich habe festgestellt: Es kommt nicht nur darauf an, welches Fachwissen eine Person mitbringt. Fast genauso wichtig sind überfachliche Kompetenzen, wie zum Beispiel die Motivation, sich konsequent weiterzubilden und offen für Neues zu sein. Die Pandemie war eine gute Übung dafür. Hier hilft es, einen Blick zurückzuwerfen und Erfahrungen zu reflektieren: Wie habe ich mich in der Pandemie verhalten? Inwiefern haben sich meine Kompetenzen entwickelt oder gefestigt? Daraus lassen sich wichtige Erkenntnisse ableiten, die in die Arbeitswelt transferiert werden können. Promovierende müssen also langfristig gut mit Veränderungen umgehen können. Wichtig ist auch eine hohe Bereitschaft, Lösungen für aktuelle Problemstellungen zu entwickeln.  

 

IHJO: Der Titel der Veranstaltung lautet „Mindful (Self-) Leadership – ein fokussierter (Karriere-)fahrplan nach der Pandemie“ – ist es auch okay, mal keinen Plan zu haben?

JO: Ja, auf jeden Fall. In anderen Formaten der IHJO berichten Role Models regelmäßig von ihren individuellen Karrierewegen nach der Promotion. Ich habe eine spannende Beobachtung gemacht: Von außen betrachtet wirken die Karrierewege sehr strukturiert und geplant. Letztendlich entspricht das aber nicht der Realität. Zufälle haben eine große Rolle gespielt. Rückwirkend betrachtet wirken manche Karrierewege bewusst geplant, in den wenigsten Fällen war dies Absicht. Die Role Models, die wir eingeladen haben, hatten nicht den einen konkreten Plan – und darum soll es auch in unseren Coachings nicht gehen. Es ist nicht notwendig, einen Schritt nach dem anderen zu planen und zu wissen, wo der Plan endet. Es geht eher darum, konkrete Rahmenbedingungen abzustecken, die auf dem Weg hilfreich sein können: Welche Werte vertrete ich? Welche Voraussetzungen muss mein zukünftiger Arbeitgeber mitbringen? Wichtig ist es, achtsam mit sich selbst zu sein und sich von anderen scheinbar stringenten Karrierewegen nicht stressen zu lassen.

 

IHJO: Wie fügen sich die Gruppencoachings in weitere Angebote der IHJO für Promovierende ein?

JO: Die Gruppencoachings können sowohl als Ergänzung zu anderen Formaten für Promovierende verstanden werden – als auch als separates Angebot. Das verbindende Element all unserer Formate ist die Frage „Was kann und was möchte ich nach der Promotion beruflich machen?“. Ganz neu ist der Fokus auf die Themen Achtsamkeit und (Self-) Leadership. Damit unterscheiden sich die Coachings von Angeboten wie die Reihe „Should I stay or should I go“, in denen es um das Kennenlernen von Karrierewegen, aber weniger um die eigene persönliche Entwicklung geht.

 

IHJO: Was nehmen Promovierende im besten Fall von den Gruppencoachings mit?

JO: Ich wünsche mir, dass die Teilnehmenden mit einem guten Gefühl aus den Coachings gehen. Wenn es uns gelingt, den inneren Antrieb der Promovierenden zu aktivieren, bin ich zufrieden. So einfach es auch erscheinen mag, sich mit der eigenen beruflichen Karriereplanung zu beschäftigen – in der Pandemie wurde uns viel abverlangt. Das Nachdenken über die Zukunft kann dabei helfen, Blockaden zu überwinden und neue Kraft für die Karriereplanung und die Arbeit am Promotionsvorhaben zu aktivieren. Außerdem möchten wir Promovierenden die Möglichkeit geben, sich untereinander auszutauschen. Es kann auch schön sein, wenn man hört: Anderen geht es ähnlich. In diesem Fall hoffe ich, dass sie sich vernetzen und Tipps miteinander teilen. Vielleicht entstehen ja auch Austauschmöglichkeiten über das Coaching hinaus. Das würde ich begrüßen.

 

Termine:

1. Modul: Montag, 16.05.2022

2. Modul: Mittwoch, 08.06.2022

3. Modul: Mittwoch, 13.07.2022

4. Modul: Montag, 15.08.2022

5. Modul: Mittwoch, 07.09. 2022

 

Hier können Sie sich für den Kurs “Mindful (Self-) Leadership – Dein fokussierter (Karriere-)Fahrplan nach der Pandemie” anmelden.

 

Bei Fragen zum Gruppencoaching oder Interesse an Veranstaltungen für Promovierende wenden Sie sich gerne an Dr. Jasmin Overberg (jasmin.overberg@uni-oldenburg.de).

Für mehr Informationen lesen Sie außerdem hier weiter: ihjo.de/karrierewege

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Allgemein, Innovation(s)Labor digital, KarriereWege

Impulse aus der Wissenschaft und Erfahrungen aus der Praxis – Virtuelles Meetup regt Austausch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft an.

Am 17. November 2020 hat das virtuelle Meetup „Kompetent im digitalen Arbeitsumfeld | Mensch, Organisation, Zukunft“ der IHJO-Teilprojekte Innovation(s)Labor digital und KarriereWege stattgefunden. Die Veranstaltung wurde gemeinsam mit dem OFFIS als Teil der Reihe „Digitalisierungs-Meetups“ ausgerichtet. Gut 25 Personen aus Wissenschaft und Wirtschaft fanden sich in diesem Rahmen im virtuellen Veranstaltungsraum ein.

Prof. Sabine Baumann, Professorin für Betriebswirtschaft an der Jade Hochschule und wissenschaftliche Leiterin im Bereich Produktion am OFFIS, leitete die Veranstaltung mit einem Grußwort ein. Im ersten Impulsvortrag berichtete Marius Wybrands, Projektleiter der Forschungskooperation WISdoM zwischen der Abteilung Very Large Business Applications (VLBA) der Universität Oldenburg und dem Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverband OOWV, wie Wissenschaft und Praxis gemeinsam Lösungen für digitale Herausforderungen entwickeln und welchen Beitrag Studierende dabei leisten können. Anschließend stellte Informatiker Dr. Wilko Heuten vor, wie das OFFIS in den Bereichen Produktion und Gesundheit daran mitwirkt, neue Technologien wie Augmented und Virtual Reality partizipativ in organisatorische Abläufe einzubringen – also so, dass alle betroffenen Personen in den Prozess eingebunden werden. Abschließend gab Bildungswissenschaftlerin Carina Dolch Einblicke in die Ergebnisse von drei überregionalen Studien der Universität Oldenburg zur Mediennutzung von Studierenden. Sie leitete daraus ab, in welchem Maße Absolent_innen digitale Kompetenzen erlernen.

Anschließend stand in Breakout-Sessions der Austausch zwischen den Teilnehmenden im Fokus. In kleinen Gruppen griffen sie dabei die Themen der Vorträge wurden auf, diskutierten darüberhinausgehende Fragen und tauschten erste Kontaktdaten ausgetauscht.

Trotz der erfolgreichen Durchführung freuen wir uns darauf, unsere Veranstaltungen wieder in Präsenz durchführen zu können, sobald es die Umstände zulassen. Bis dahin sind wir gespannt auf weitere virtuelle Veranstaltungen, virtuellen Austausch und virtuelles Netzwerken.

Bei Interesse an ähnlichen oder kommenden Veranstaltungen oder am Projekt allgemein, wenden Sie sich gerne an Malte Schulz oder Timo Kasselmann vom Innovation(s)Labor digital (digilab@ihjo.de).

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Allgemein, Innovation(s)Management, Innovation(s)Werkstatt, News

Das Teilprojekt Innovation(s)Management vergab am 30. Oktober erstmalig den Innovation(s)Preis. Die Preisverleihung markierte das Ende des Social Innovation Camps, bei dem über 20 Teilnehmer_innen drei Tage lang soziales Unternehmertum praxisnah erproben konnten.


Organisiert hatte den Workshop das Teilprojekt Innovation(s)Werkstatt in Kooperation mit der Bremer Hilfswerft gGmbH. Im Fokus des Camps stand das Thema Bildungsinnovationen: Welche Herausforderungen birgt unser Bildungssystem – und wie können wir ihnen begegnen? In Teams erarbeiteten die Teilnehmenden – darunter Studierende, Promovierende und weitere Gründungsinteressierte aus der Region Jade-Oldenburg –, konkrete Lösungsansätze. Hierbei wechselten sich Phasen der Gruppenarbeit mit inhaltlichen Vorträgen ab: Mitarbeitende der Hilfswerft stellten verschiedene Kreativitätstechniken und Methoden aus dem Innovationsprozess vor; Expert_innen aus Wissenschaft und Praxis gaben in Impulsvorträgen Einblicke in aktuelle Herausforderungen und Entwicklungen des Sozialunternehmertums.

Kreative Ideen und internationaler Weitblick

Die Tipps für einen überzeugenden Pitch von Irene Walsh, Geschäftsführerin der Beratungsfirma MessageLab, setzten die Teilnehmer_innen in ihrer Kurzpräsentation vor der Jury des Innovation(s)Preises erfolgreich um: „Es ist beeindruckend, welche Vielfalt an Ideen die Teilnehmenden in so kurzer Zeit entwickelten“, freut sich Jurymitglied Stephanie Birkner, Geschäftsführerin der ZUKUNFT.Unternehmen gGmbH und außerplanmäßige Professorin für Female Entrepreneurship an der Universität Oldenburg. So setzte sich eine Gruppe mit ihrer Idee etwa für mehr Kreativität im Bildungskontext ein. Weitere Teams griffen pandemiebedingte Herausforderungen auf: Mit technischen Lösungen sollen Betriebspraktika und außerschulische Lernorte eine digitale Transformation erfahren. Internationalen Weitblick zeigte ein Team, welches sich der Vermittlung von digitalen Fertigkeiten an Lehrkräfte in ländlichen Regionen Südasiens widmete.



Antonia Böttinger, Jana Pyrek und Mara Wendt-Thorne gewannen mit ihrer Idee “LOVIS”, einem Chatbot zur sexuellen Aufklärung, den Innovationspreis 2020.


Der Innovation(s)Preis ging letztlich an das Team LOVIS: Antonia Böttinger und Mara Wendt-Thorne, Studentinnen an der Universität Oldenburg, sowie Jana Pyrek, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Department für Wirtschafts- und Rechtswissenschaften der Universität, überzeugten mit ihrem Konzept eines Chatbots zur sexuellen Aufklärung. Der Preis umfasst ein Teamcoaching zur weiteren Unterstützung der Geschäftsidee. Die Auszeichnung, gefertigt mit dem 3D-Drucker am Innovation(s)Campus, wird so bald wie möglich persönlich überreicht. Bis dahin können sich die Gewinnerinnen mit nachhaltigen Produkten aus Online-Stores ausstatten, für die die Hilfswerft Gutscheine sponsorte.


Einen detaillierten Rückblick auf das Social Innovation Camp gibt es auf der Website der Hilfswerft.


Bei Interesse an ähnlichen Formaten wenden Sie sich an Andrea Klahsen (Referentin Programmgestaltung der Innovation(s)Werkstatt, 0441/798-5249, andrea.klahsen@uni-oldenburg.de)  oder Florian Grubitzsch (Innovationsmanager, 0441/798-5247, florian.grubitzsch@uni-oldenburg.de).

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Allgemein, Innovation(s)Werkstatt, KarriereWege, News

Wie will ich leben und arbeiten? Um diese Frage ging es im Workshop „Life Design Thinking“, organisiert von den Teilprojekten KarriereWege und Innovation(s)Werkstatt.

Was fehlt mir für ein zufriedenes Leben? In welche Richtung will ich mich beruflich entwickeln? Was möchte ich neben der Arbeit im Leben erreichen? Fragen, die wohl jeder Mensch in seinem Inneren bewegt. In manchen Lebenssituationen sind sie jedoch besonders akut, etwa zum Ende des Studiums oder der Promotion. Erste Impulse in Richtung möglicher Antworten auf diese Fragen gab Anfang Dezember der Workshop „Life Design Thinking“. 10 Teilnehmende fanden sich dafür auf dem Innovation(s)Campus zusammen – Studierende, Promovierende waren dabei, ebenso ein Auszubildender und eine Personalerin eines regionalen Unternehmens.

Als Workshopleiterin hatten die Teilprojekte KarriereWege und Innovation(s)Werkstatt die Hamburgerin Trainerin Nicole Knapp engagiert: „Das Konzept Life Design hat sich aus dem Design Thinking abgeleitet – eine Methode, die vor allem in der Kreativwirtschaft und Start-Up-Szene angewendet wird. Charakteristisch ist der iterative Prozess, währenddessen Ideen direkt getestet und Kunden schon in einem frühen Entwicklungsstadium einer Idee befragt werden. Dieses Vorgehen lässt sich prinzipiell auf alle möglichen Fragen übertragen“, erklärt die sie. Die Idee, sich selbst beziehungsweise das eigene Leben mit Design-Thinking-Methoden in den Blick zu nehmen, hatten zwei Amerikaner. Vor etwa fünf Jahren hat sich das Konzept in Deutschland etabliert.


Für Sandra Heinemann, Referentin im Teilprojekt Karrierewege, passt der Workshop mit seinem innovativen Ansatz genau zum Profil der IHJO: „Wir wollen zeigen, dass man auch bei eher pragmatischen Themen wir der eigene Karriereplanung sehr gut mit kreativen Methoden arbeiten kann. Die Teilnehmenden profitieren außerdem davon, sich mit Menschen in unterschiedlichen Lebens- und Karrierephasen auszutauschen – da findet jede Menge Wissenstransfer statt.“


Wohin soll es gehen?


Die Fragen und Erwartungen, mit denen die Teilnehmenden in den Workshop starten, sind vielfältig: Uta ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl Entrepreneurship. In ihrer Promotion beschäftigt sie sich mit Themen wie Lean-Startup und Design Thinking: „Deswegen hat mich der Workshop interessiert – ich war neugierig, wie die bekannten Methoden in einem anderen Kontext funktionieren“, sagt sie. Ihr Ziel für den Tag: Neue Ideen entwickeln, wie sie sich inmitten vieler Projekte gut organisiert. „Ich möchte mir Zeit nehmen, herauszufinden, was mir wirklich wichtig ist und worauf ich künftig den Fokus meiner Arbeit setze.“


Verena arbeitet und promoviert ebenfalls an der Uni, am Institut für Materielle Kultur. Für sie steht die Entscheidung an, wie es weitergeht, wenn ihre Stelle ausläuft: „Ich hatte den Workshop online entdeckt. Mich hat angesprochen, dass das Konzept darauf baut, ‚out-of-the-box‘ zu denken.“


„Ich bin meine eigene Zielgruppe“


Im ersten Schritt geht es darum, die eigene Situation zu analysieren. „Beim klassischen Design-Thinking schaut man sich die Zielgruppe an – hier bin ich meine eigene Zielgruppe“, erläutert Knapp schmunzelnd. Was habe ich in meinem Leben schon gemacht? Was sind meine Werte? Was treibt mich an? Wichtig sei dabei vor allem, ehrlich zu sich selbst zu sein – und die eigene Perspektive nicht mit dem zu verwechseln, was andere von einem erwarten, sagt die Trainerin.


Der Workshop bietet ausreichend Raum, individuell zu arbeiten und sich mit den sehr persönlichen Themen auseinanderzusetzen. Aber auch der Austausch in der Gruppe ist wichtig. Dabei entscheiden alle Teilnehmenden selbst, wie viel sie jeweils von sich preisgeben möchten. „Manche haben bestimmte Schritte schon gemacht, etwa vom Studium in den Beruf gewechselt. So kann man voneinander lernen“, ergänzt Knapp.


Ideen entwickeln und testen


In der zweiten Phase des Tages geht es darum, Ideen zu der persönlichen Fragestellung zu entwickeln. Hier können die Teilnehmenden verschiedene Kreativmethoden nutzen – etwa die morphologische Matrix: Hierbei brainstormt man zu bestimmten Oberbegriffen. Die Ergebnisse werden anschließend zu immer neuen Szenarien kombiniert. „Dabei kommen bisweilen sehr ungewöhnliche Kombinationen zu Stande, die einem ganz neue Perspektiven eröffnen können“, erklärt Knapp.


In der anschließenden sogenannten Prototyping-Phase entwickeln die Teilnehmenden schließlich Ansätze, wie sie ihre Ideen realisieren oder zumindest testen können. Dabei sei es wichtig, das Vorhaben in kleine Schritte runter zu brechen, sagt Knapp. Wenn jemand etwa mit der Work-Life-Balance seines Jobs unzufrieden ist, könne die Person – statt sofort zu kündigen – auch erst einmal Stunden reduzieren und schauen, ob das schon einen Effekt hat. Hilfreich sei auch, den Faktor Zeit mit einzubeziehen: „Den Job fürs Leben zu finden ist eine größere Hürde als mich erst einmal für die nächsten vier bis fünf Jahre zu entscheiden“, verdeutlicht die Trainerin.


Sich Zeit für sich selbst nehmen


Reicht denn ein Tag, um Antworten auf die großen Fragen des Lebens zu finden? Das zwar nicht, sagt Nicole Knapp, „aber wenn sich Menschen einen ganzen Tag Zeit für sich nehmen, ist schon ein großer Schritt gemacht“.


Zu diesem Ergebnis kommt auch Uta: „Natürlich bringt ein Workshop keine Erleuchtung – das ist aber auch nicht der Anspruch. Es ist gut, alle Ideen einmal strukturiert aufzuschreiben und zu sortieren – und auch etwas zu verwerfen. Mir hat es geholfen, eine andere Perspektive einzunehmen. Das Wichtigste war aber, sich einen ganzen Tag damit zu beschäftigen – das macht man viel zu selten.“

Auch Verena ist zufrieden mit dem Ergebnis des Workshops: „Ich habe tollen Input bekommen! Die Methoden kann ich auf Fragestellungen im Job oder im Alltag anwenden – sie sind kreativ und schließen das Intuitive der Entscheidungsfindung mit ein, das finde ich wichtig.“

Bei Interesse an ähnlichen Veranstaltungen oder am Projekt wenden Sie sich gerne an Tina Zandstra (tina.zandstra@uni-oldenburg.de) von der Innovation(s)Werkstatt oder Sandra Heinemann (sandra.heinemann@uni-oldenburg.de) vom Teilprojekt KarriereWege.

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Allgemein, KarriereWege, News
Was zeichnet eine kompetente Person aus? Welche Fähigkeiten sind auf dem Arbeitsmarkt gefragt? Um diese Fragen ging es im Coaching „Mein Kompetenzprofil“.

Im Rahmen ihrer Dissertation setzen sich Promovierende mit äußerst spezialisierten Fachthemen auseinander. Sie gelten als hochqualifizierte Expert_innen, bringen darüber hinaus aber auch eine Reihe überfachlicher Kompetenzen mit. Sich diese bewusst zu machen und ihren Wert für Arbeitgeber_innen außerhalb der Hochschulen verständlich zu formulieren, kann eine Herausforderung sein. Ziel des Coachings „Mein Kompetenzprofil – Stärken identifizieren und gezielt einsetzen“ war es daher, sich mit den eigenen Kompetenzen auseinanderzusetzen und Entwicklungspotenziale zu reflektieren.

Stimmen zum Coaching „Mein Kompetenzprofil“:

„Mir hat der Kurs sehr gut gefallen. Er hat genau meinen Erwartungen entsprochen. Ich denke, dass ich die vermittelten Methoden in meiner Zukunft sehr gut anwenden kann. Das Thema hat mir auch gut gefallen, vor allem, weil ich noch keine ähnlichen Angebote für dieses Thema gesehen habe und ich es für relevant halte, sich Gedanken über die eigenen Kompetenzen zu machen.“

„Im Workshop ‘Mein Kompetenzprofil’ konnte ich bisher eher unterschätzte eigene Kompetenzen neu entdecken und zudem sortieren, welche Kompetenzen mich wirklich auszeichnen und welche Tätigkeiten mir wirklich Spaß machen. Am Ende des Workshops haben wir zudem analysiert, wie etwaige schwächer ausgeprägte, aber für die spätere Wunschtätigkeit nötige Kompetenzen noch ausgebaut werden könnten.“

„Nach dem theoretischen Einstieg ins Thema wurde den Teilnehmer_innen viel Freiraum gelassen, sich in Einzel- und Kleingruppenarbeit intensiv mit den eigenen Kompetenzen auseinanderzusetzen und ein Kompetenzprofil zu entwickeln. Das Seminar wurde durch viele praktische Beispiele der Dozentin ergänzt, zudem gab sie wertvolle Tipps hinsichtlich der zukünftigen Karriereplanung innerhalb und außerhalb der Wissenschaft. Ich kann die Teilnahme an dem Seminar insbesondere allen weiterempfehlen, die sich im letzten Drittel ihrer Dissertation befinden.“
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KarriereWege, News
Am 5. Dezember 2018 findet erneut der Doktorand_innentag an der Universität Oldenburg statt. Das Programm wurde von Referentinnen des Teilprojektes KarriereWege mitgestaltet.

Der Doktorand_innentag 2018 wird von der Graduiertenakademie der Universität Oldenburg, den Graduiertenschulen 3GO und OLTECH sowie dem Teilprojekt KarriereWege der IHJO ausgerichtet.

Besuchen Sie uns an unserem Stand auf dem Markt der Möglichkeiten, Simone Brühl und Sandra Heinemann vom Teilprojekt KarriereWege freuen sich auf einen regen Austausch.

Programm Doktorand_innentag 2018:
15 Uhr bis 17.30 Uhr

Markt der Möglichkeiten

Info-Stände

18 Uhr

Podiumsdiskussion
“Außeruniversitäre Karrierewege für Promovierende und Promovierte”


Im Anschluss findet ein kleiner Empfang statt. Ausführlichere Informationen erhalten Sie auf der Seite der Uni Oldenburg:

https://uol.de/graduiertenakademie/informationen-fuer/promovierende/doktorandinnentag-2018/  

https://uol.de/3go/veranstaltungen/doktorandinnentag/

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KarriereWege, News
Wie können wir die Region stärken, auf sich wandelnde Anforderungen des hiesigen Arbeitsmarktes reagieren und Studierende und Promovierende noch besser auf den Übergang von der Universität/Hochschule in außerhochschulische Berufsfelder vorbereiten?

Das sind die Fragestellungen zu denen Sandra Heinemann und Katrin Limberg vom Teilprojekt KarriereWege der IHJO am 16. November 2018 beim Seminar für Personalleiter_innen des Arbeitgeberverbandes Oldenburg e.V. in Bad Zwischenahn ihre Ideen und Visionen präsentierten.

Austausch mit Unternehmen zu Karriere-orientierten Formaten für Studierende und Promovierende


Dabei ging es insbesondere darum, den Arbeitgebervertreter_innen die zur Verfügung stehenden Formate (Workshops, Coaching, Mentoring, Kontaktseminare und Praxisphasen) vorzustellen und sie für eine Zusammenarbeit zu begeistern. Sich persönlich als Mentor_in, Impulsgeber_in oder auch Rolemodel zur Verfügung zu stellen, das Unternehmen sichtbarer zu machen und Absolvent_innen Praxisphasen zu ermöglichen, sind einige Beispiele dafür wie sich Vertreter_innen potenzieller Arbeitgeber einbringen können. Ein Engagement wird Zeit in Anspruch nehmen und gleichzeitig neue Chancen eröffnen, den Herausforderungen bei der Stellenbesetzung zu begegnen. Zu den Chancen zählen, Absolvent_innen in der Region zu halten, das Onboarding durch vorgeschaltete intensive Praxiskontakte zu verkürzen, überfachliche Qualifikationen der Absolvent_innen und Promovierenden auszubauen oder auch neue Impulse durch den wechselseitigen Austausch zwischen den Institutionen zu geben sowie der Transfer über Köpfe.

Wir bedanken uns beim Arbeitgeberverband Oldenburg e.V. für die Möglichkeit, uns in diesem Rahmen zu präsentieren und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit mit den Beteiligten.

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