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 Herausforderungen im Gesundheitsbereich gibt es viele. Beim Oldenburger Healthcare Hackathon taten sich Hochschulangehörige, Unternehmensvertreter_innen und Klinikmitarbeitende zusammen, um Lösungen zu entwickeln.

Wer psychisch erkrankt ist, braucht in den meisten Fällen schnell Hilfe – doch die Wartelisten der psychiatrischen Kliniken sind lang. Wie lässt sich die Übergangszeit sinnvoll überbrücken? Alke Schiller von der Jade Hochschule, Leonie Saskia ter Haseborg vom Klinikum Oldenburg und Sophie Grimme vom Informatikinstitut OFFIS entwickelten beim Oldenburger Healthcare Hackathon eine Idee: die App „We bridge“. Patient_innen, die auf einen Therapieplatz warten, erhalten Hilfe von einem digitalen Assistenten, der regelmäßig Daten zum Gesundheitszustand der Patienten abfragt und an Ärzt_innen in den Kliniken zur späteren Diagnostik weitergibt. Beim abschließenden Pitch überzeugte das Team die Jury: Es gewann den Preis für das beste Start-up-Potenzial.

In zwei Tagen vom Brainstorming zum Pitch

Schiller, ter Haseborg und Grimme waren drei von insgesamt etwa 20 Teilnehmenden am Healthcare Hackathon, den die IHJO, das Gründungs- und Innovationszentrum der Universität Oldenburg und das Klinikum Oldenburg am 10. und 11. August gemeinsam ausrichteten. In einem vorherigen Kick-off-Event hatten Verteter_innen des Klinikums, des OFFIS und der Johanniter bereits vorgestellt, mit welchen Herausforderungen aus dem Gesundheitsbereich sie sich in ihrem Alltag beschäftigen. Hierzu entwickelten die Teilnehmenden beim Hackathon in Gruppen Lösungsansätze. Dabei bekamen sie Anregungen zur Ideenentwicklung, zum Brainstorming, zur Entwicklung von Prototypen und zur Pitch-Präsentation, die am Ende des zweiten Tages stattfand. Eine Jury aus Prof. Dr. Antje Wulff (Abteilung Big Data in der Medizin, Universität Oldenburg), Alexandra Wurm (Leitung GO! Start-up Zentrum) und Sabine Brase (Pflegedirektorin Klinikum Oldenburg) vergab Preise in den Kategorien „Größtes Start-up-Potenzial“, „Bester Prototyp“ und „Überzeugendster Pitch“.

Das Prinzip Hackathon

Das Konzept des Hackathons kommt ursprünglich aus dem IT-Bereich: Hier bezeichnet der Begriff Kurzveranstaltungen, bei denen Programmierer_innen für ausgewählte Herausforderungen Softwarelösungen entwickeln. Das Prinzip ist beim Healthcare Hackathon ähnlich, aber mit einem anderen thematischen Fokus: Technische Lösungen, Gründungsideen oder Ansätze für wissenschaftliche Forschungsprojekte sind gleichermaßen gefragt, wenn es um die Ideenentwicklung geht. In anderen deutschen Städten wie Mainz, Berlin oder Kiel sind Healthcare Hackathons in den vergangenen Jahren schon umgesetzt worden. In Oldenburg gibt es das Format in diesem Jahr zum ersten Mal, nachdem das Gründungs- und Innovationszentrum und das Klinikum mit dem Health Innovation Sprint im vergangenen Jahr schon ein Vorgängerformat organisiert hatten.

Interdisziplinäre Teams als Bereicherung

Müll vermeiden und Licht richtig managen im Krankenhaus, Pflegepersonal und pflegende Angehörige digital vernetzen oder digitale Ausbildungselemente in virtueller Realität anbieten – das waren nur einige der Herausforderungen, mit denen sich die Teilnehmenden beschäftigten. Unter ihnen waren Studierende und Promovierende genauso wie Unternehmensvertreter_innen und Pflegepersonal. „Diese Vielzahl an unterschiedlichen Sichtweisen und Herangehensweisen an die verschiedenen Themen ist ein großer Gewinn“, sagt Dr. Christiane Stehle, medizinischer Vorstand des Klinikums Oldenburg und Schirmherrin des Healthcare Hackathons. Andrea Klahsen, Mitarbeiterin im Teilprojekt Innovation(s)Werkstatt der IHJO, fiel besonders die gute Zusammenarbeit in den Teams auf: „Vor zwei Tagen kannten sich die Teilnehmenden untereinander noch gar nicht und jetzt präsentieren sie schon gemeinsam ihre Ergebnisse.“ Kim Körber, Vorstandsreferentin und Leiterin des Projektmanagements am Klinikum Oldenburg, ergänzte: „Es ist großartig zu sehen, wie die Teams interdisziplinär zusammenarbeiten und gemeinsam neue Ideen entwickeln.“

Mit ihrer Idee für die App „We bridge“ haben Schiller, ter Haseborg und Grimme eine Förderung des GO! Start-up Zentrums im Gesamtwert von 15.000 Euro gewonnen, um das Konzept weiterzuverfolgen. In welche Richtung sie es entwickeln wollen, wird die Zeit zeigen. Die Zukunft des Oldenburger Healthcare Hackathons hingegen ist schon klarer: „Wir wollen das Format auf jeden Fall in den nächsten Jahren weiter fortführen“, sagt Stehle.

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