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In drei Tagen zur Gründungsidee
Rauchen, Bewegungsmangel, ungesunde Ernährung – gesundheitliche Herausforderungen gibt es viele. Lösungen aber auch: Beim Social Innovation Camp entwickelten die Teilnehmenden kreative Gründungsideen.
Nicht nur übers Gründen reden, sondern es auch ausprobieren – das ist der Leitgedanke des Social Innovation Camp. Gemeinsam mit der Hilfswerft gGmbH richteten die Teilprojekte Innovation(s)Werkstatt und Innovation(s)Management der IHJO dieses Format bereits zum zweiten Mal aus. Zwischen dem 24. und dem 26. November trafen sich gründungsinteressierte Studierende aus der Region, um soziales Unternehmertum zu erproben. Dabei ergänzten Impulsvorträge von Expert_innen und die Entwicklung von eigenen Gründungsideen einander.
Zwischen Praxisimpulsen und Gruppenarbeit
Im Fokus standen soziale Innovationen, die zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen beitragen. „In diesem Jahr fokussierten wir uns dabei vor allem auf gesundheitliche Problemstellungen, denn diese sind nicht erst seit der Coronapandemie für uns alle greifbar“, sagt Andrea Klahsen, Mitarbeiterin in der Innovation(s)Werkstatt. Weniger greifbar sind für viele die konkreten Arbeitsschritte, um zu einem Gründungskonzept zu kommen.
Ein wichtiger Programmpunkt des Camps waren daher Impulsvorträge aus der Praxis. Zum Beispiel erläuterte Dennis Brüntje, Leiter Operatives von der gemeinnützigen Organisation „Mobile Retter e.V.“, wie Ertragsmodelle für soziale Innovationen aussehen können. Hanno Weimer, Co-Founder der gemeinnützigen Organisation GROME, verdeutlichte, dass die Entwicklung eines Geschäftsmodells ein Prozess ist, der nicht mit der Gründung aufhört. Mit Antonia Böttinger war außerdem eine Teilnehmerin des letztjährigen Social Innovation Camps der IHJO zu Gast. Sie berichtete, wie schnell aus einer Idee mit einem guten Team und viel Motivation ein Social Startup werden kann: Die im Camp entworfene Gründungsidee hatte sie mit ihren Mitstreiterinnen weiter verfolgt. Inzwischen ist sie Co-Gründerin der gGmbH LOVIS, die einen Chatbot zur sexuellen Aufklärung entwickelt.
In Gruppen setzten die Teilnehmenden das Gelernte in die Praxis um und entwickelten soziale Innovationen – von Kochkursen für Teenager über Workshops für Jugendliche zu Social Media und mentaler Gesundheit bis zu einer App für mehr Bewegung im Büroalltag.
„Das Gründen greifbar machen“
Kreative Ideen gab es also viele, für ausgeklügelte und detaillierte Konzepte sind drei Tage selbstredend zu kurz. „Unser Ziel sind aber auch keine fertigen Ergebnisse“, sagt Sönke Burkert, Geschäftsführer und Gesellschafter der Hilfswerft. Er und sein Team haben das Konzept der Social Entrepreneurship Camps entwickelt und bieten es bundesweit an. „Wir wollen vielmehr das Gründen greifbar machen – denn für viele gesellschaftliche Herausforderungen gibt es gute Lösungsansätze. Nur landen die viel zu oft in der Schublade.“
Beim abschließenden Pitch überzeugten die Studierenden Lucy Beier, Evin Ediz, Jasmin Rehmeier und Thilo Haase die Jury mit ihrer Idee einer Bewegungsapp für den Büroalltag. An sie verlieh die IHJO den Innovation(s)Preis – verbunden mit einem Pitch-Training bei einer Expertin, um ihre Idee weiterzuverfolgen.
Bild: Beim abschließenden Pitch präsentierten die Gruppen ihre Ideen einer Jury. Foto: Hendrik Reinert.