Eine Gebäudesanierung ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die ohne Fachwissen nicht funktioniert. Allerdings gibt es einige Bereiche, die Sie selbst in die Hand nehmen können. Naturgegeben hängt dies stark von Ihrem handwerklichen Geschick, den vorhandenen Werkzeugen und der Komplexität der anstehenden Arbeiten ab. Wir schlüsseln nach Bereichen auf, wie groß die Erfolgsaussichten jeweils sind, in Eigenregie vorzugehen.
Vorbereitung und Planung sind von entscheidender Bedeutung
Bevor Sie mit den handwerklichen Arbeiten beginnen, ist eine gründliche Planung Pflicht. Dazu gehört Zustandsbewertung des Gebäudes. Welche Wände müssen neu verputzt werden? Sind elektrische Leitungen zu erneuern? Welche Bodenbeläge müssen entfernt und neu verlegt werden? All diese Fragen sollten Sie beantworten, bevor Sie mit der eigentlichen Arbeit beginnen. Eine sorgfältige Planung spart Zeit, Geld und Nerven.
Abriss- und Entkernungsarbeiten: im Zweifel lieber Spezialisten beauftragen
Abriss- und Entkernungsarbeiten sind oft der erste Schritt bei einer Gebäudesanierung und können mit ein wenig körperlichem Einsatz durchaus selbst erledigt werden. Hierzu zählen das Entfernen alter Tapeten, das Herausreißen von Bodenbelägen, das Abschlagen alter Fliesen oder das Abtragen von Putz. Denken Sie daran, die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, wie das Tragen von Schutzkleidung und das Absperren des Arbeitsbereichs. Auch das Bedienen schwerer Maschinen, wie beispielsweise einer Bettfräsmaschine zur Entfernung alter Putzschichten oder Betonüberständen, ist bei entsprechender Einweisung machbar. Wer sich unsicher fühlt, sollte aufgrund der anspruchsvollen Werkzeuge diese Aufgabe aber delegieren.
Maler- und Tapezierarbeiten: lästig, aber einfach
Das Streichen und Tapezieren von Wänden macht keinen Spaß, aber gehört zu den einfacheren Aufgaben einer Gebäudesanierung. Sie kann meist problemlos selbst durchgeführt werden. Wichtig ist dabei, dass Sie die Wände gründlich vorbereiten. Alte Tapetenreste müssen entfernt, Risse und Löcher verspachtelt und die Oberflächen geschliffen werden. Auch beim Streichen ist eine sorgfältige Vorbereitung entscheidend: Abdeckarbeiten und das richtige Abkleben der Kanten tragen wesentlich zu einem sauberen Ergebnis bei. Denken Sie daran, konsequent von oben nach unten zu arbeiten.
Bodenbeläge erneuern: Das kann jeder mit etwas Übung
Das Verlegen von Bodenbelägen wie Laminat, Vinyl oder Teppich ist eine weitere Aufgabe, die Sie selbst übernehmen können. Voraussetzung hierfür ist eine saubere und ebene Oberfläche. Besonders wichtig ist es, den Bodenbelag präzise zuzuschneiden. Auch das Verlegen von Fliesen ist mit etwas Übung machbar, erfordert jedoch Genauigkeit und Geduld – wie übrigens alles, was wir hier beschreiben.
Sanitär- und Elektroarbeiten: Experten sind notwendig
Sanitär- und Elektroarbeiten sind Bereiche, in denen Fachwissen und Erfahrung besonders wichtig sind. Kleinere Arbeiten wie das Montieren von Armaturen, das Anschließen von Lampen oder das Verlegen von Kabeln können Sie eventuell selbst durchführen, solange Sie die geltenden Vorschriften und Sicherheitsstandards beachten. Größere Eingriffe, insbesondere bei der Installation von Wasserleitungen oder bei Arbeiten an der Hauptstromversorgung, sollten jedoch einem Fachmann überlassen werden. Hier besteht nicht nur das Risiko von Sachschäden, sondern auch von schweren Verletzungen.
Trockenbauarbeiten: für erfahrene Heimwerker
Trockenbauarbeiten, wie das Errichten von nichttragenden Innenwänden oder das Einziehen von Decken, sind in der Regel gut für Heimwerker geeignet. Mit Gipskartonplatten, Ständerwerken und den entsprechenden Werkzeugen lassen sich Räume neu aufteilen oder Decken abhängen. Wichtig ist dabei, dass Sie genau nach Plan arbeiten und auf die Stabilität der Konstruktionen achten. Auch das Dämmen von Wänden, zum Beispiel mit Mineralwolle, gehört zu den Aufgaben, die Sie problemlos selbst erledigen können. Das Ganze braucht allerdings Erfahrung.
Abschlussarbeiten und Endreinigung: Das können Sie selbst erledigen
Nach Abschluss der groben Arbeiten stehen die Feinarbeiten und die Endreinigung an. Hierzu gehört das Anbringen von Fußleisten, das Montieren von Steckdosen und Lichtschaltern sowie die abschließende Reinigung des gesamten Gebäudes. Auch diese Arbeiten können Sie gut selbst durchführen, sofern Sie sich die Zeit nehmen und präzise arbeiten.
Vieles lässt sich selbst machen – aber längst nicht alles
Eine Gebäudesanierung ist eine anspruchsvolle Aufgabe, bei der viele Arbeiten selbst erledigt werden können. Besonders Abriss- und Entkernungsarbeiten, Maler- und Tapezierarbeiten sowie das Verlegen von Bodenbelägen und Trockenbauarbeiten eignen sich für Heimwerker. Bei Sanitär- und Elektroarbeiten sollten jedoch Fachleute hinzugezogen werden, um Sicherheit und Qualität zu gewährleisten.