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Allgemein, News, SchülerWissen

Zusammen mit Hörforschenden entwickelte die IHJO ein Experimentierpaket zum Hörsinn für Schulklassen. Lehrkräfte können das SOUNDLAB ab sofort kostenlos ausleihen.

Einen Plausch mit der Kollegin führen, das klingelnde Handy im Raum verorten, sich von emotionaler Musik berühren lassen – all das wäre ohne den Hörsinn nicht möglich. Nicht nur ist der Hörsinn enger mit Emotionen verknüpft als das Sehen, auch die Verarbeitung des Hörens im Gehirn ist komplexer als bei anderen Sinnen. „Trotzdem kommt der Hörsinn im Schulunterricht oft nur am Rande vor“, sagt Anja Wübben, Mitarbeiterin im Teilprojekt „Schülerwissen“ der IHJO. Mit ihren Kolleginnen Sara Broda und Antje Ahrens möchte sie diese Lücke schließen: Gemeinsam mit Forschenden des Exzellenzclusters Hearing4all entwickelten sie das SOUNDLAB – eine mobile Unterrichtseinheit für Schulklassen.

Ein All-inclusive-Paket für Lehrkräfte

Das SOUNDLAB richtet sich an Jugendliche der Jahrgangsstufen 7 bis 10 von Oberschulen, Gesamtschulen und Gymnasien. Es enthält Unterrichtmaterialien zu den vier Themenfeldern Schall, Aufbau des Ohres, Hörverarbeitung im Gehirn und Hörschädigungen, mit denen sich die Schüler_innen in Gruppenarbeit beschäftigen. Das SOUNDLAB orientiert sich an den Vorgaben des niedersächsischen Kerncurriculums und berührt Fächer wie Biologie, Physik sowie Werte und Normen. Je nach Bedarf lassen sich mit den Materialien eine Doppelstunde oder auch eine Projektwoche gestalten.

„Wir wollten für die Lehrkräfte eine Art All-inclusive-Paket schaffen“, erläutert Broda. Sie und ihre Kolleginnen haben daher ein Einführungsvideo mit allen wichtigen Informationen erstellt, das sich Schüler_innen und Lehrkräfte zu Beginn gemeinsam anschauen. Auch die übrigen Unterrichtsmaterialien sind selbsterklärend und können von den Jugendlichen selbstständig bearbeitet werden.

Kreativ werden mit Musik und Instagram

Besonders viel Wert legten die Macher_innen des SOUNDLABs auf kreative und multimediale Unterrichtsmaterialien. Daher beinhaltet das SOUNDLAB nicht nur klassische Arbeitsblätter, sondern beispielsweise auch Musikinstrumente wie Boomwhackers. Mit den farbigen Plastikröhren in verschiedenen Größen können die Jugendlichen unterschiedliche Töne produzieren. „So erfahren sie mehr darüber, wie Schall entsteht und was die Länge eines klingenden Gegenstandes mit seiner Tonhöhe zu tun hat“, erläutert Ahrens. Was die Jugendlichen theoretisch lernen, setzen sie anschließend kreativ um – mit dem Song „Pink Panther“, den sie gemeinsam mit den Boomwhackers spielen.

In multimedialer Form beschäftigen sich die Schüler_innen mit dem Thema Hörschädigungen: Hier präsentieren sie ihre Ergebnisse in einem Instagram-Post. Zuvor erhalten sie über Audiodateien einen Eindruck davon, wie Personen mit Hörschädigungen wie etwa einer Hochtonminderung oder mit einem Cochlea-Implantat die Welt wahrnehmen. Diese Dateien wurden von Forschenden des Exzellenzclusters Hearing4all speziell für das SOUNDLAB aufgenommen. Darüber hinaus überprüften die Wissenschaftler_innen alle Lehrinhalte des SOUNDLABs auf ihre Richtigkeit.

„Wichtig war uns, dass durch die multimedialen und kreativen Arbeitsmaterialien kein zusätzlicher Aufwand für die Lehrkräfte entsteht“, erläutert Wübben. Tablets, Boomwhackers, MP3-Player und Kopfhörer sind in Klassenstärke vorhanden und können von den Lehrkräften für bis zu zwei Wochen ausgeliehen werden.

 

Sensibilisieren für Hörschädigungen, Interesse wecken an MINT-Fächern

„Uns ist es ein wichtiges Anliegen, Jugendliche mit dem SOUNDLAB für das Thema Hören und Hörbeeinträchtigungen zu sensibilisieren“, erläutert Ansgar Rudolph, Geschäftsführer des Exzellenzclusters Hearing4all, der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert wird. Mit der Beteiligung am SOUNDLAB verfolgten die Forschenden aber noch ein weiteres Ziel: „Wir wollen zeigen, wie vielfältig und spannend MINT-Fächer – also Mathematik, Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaften und Technik – als berufliches Tätigkeitsfeld sein können“, so Rudolph.

Inwiefern diese Botschaft bei den Jugendlichen ankommt, fanden Broda, Wübben und Ahrens bei den Testungen des SOUNDLABs heraus. In acht Klassen an drei verschiedenen Schulen erprobten sie die Materialien. Auf der Grundlage der Rückmeldungen von Jugendlichen und Lehrkräften überarbeiteten sie anschließend das SOUNDLAB, bevor sie es fertigstellten. „Insbesondere die kreativen Aufgaben sprachen die Schüler_innen sehr an“, bilanziert Wübben. Eine Bilanz, die sie auch vor dem Hintergrund des Projektendes 2022 positiv stimmt. „Wir freuen uns, dass neben unseren weiteren OER-Materialien auch das SOUNDLAB dauerhaft für Schulen der Region zur Verfügung stehen wird.“

www.ihjo.de/soundlab

 

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Einen Ausflug in Richtung Weltall konnten Jugendliche der Cäcilienschule Wilhelmshaven Ende September erleben – zumindest indirekt: Sie schickten Stratosphärenballons in über 36 Kilometer Höhe und maßen dort Daten unter anderem zu radioaktiver Strahlung. Die IHJO unterstützte das Projekt mit fachlicher Expertise und finanziell.

Am 21. September um 10:55 Uhr war die Freude bei der AG „Strato-Fische“ der Cäcilienschule Wilhelmshaven groß: Endlich konnte sie zwei Stratosphärenballons starten lassen – ein Projekt, das die Jugendlichen der Jahrgänge 8 bis 12 ein halbes Jahr lang vorbereitet hatten. Etwa drei Stunden später bargen sie die Sonden der beiden Ballons. Nun beginnen die Schüler_innen damit, die gesammelten Daten auszuwerten. Denn der Ballonstart ist für sie kein Selbstzweck, sondern dient auch dazu, Wissen zu physikalischen Themen zu erweitern und anzuwenden.

Interesse an Naturwissenschaften steigern

Ebendieses Ziel – Interesse an den Naturwissenschaften wecken und fördern – verfolgt das Teilprojekt SchülerWissen der IHJO, das die Durchführung des Ballonstarts begleitete und finanziell unterstützte. „Für die Jugendlichen besorgten wir ein Versuchskit, das immer mehr Hersteller für Forschungseinrichtungen und Schulen, aber auch für Privatpersonen anbieten“, erklärt Dr. Wolfgang Wenzel. Der darin enthaltene Ballon wird mit Helium gefüllt und dehnt sich mit zunehmender Höhe immer weiter aus.

Um während des Flugs Daten zu erheben, wird an den Ballon eine Sonde angeschlossen – eine Styroporbox mit verschiedenen Geräten. Darunter sind in der Regel eine Digitalkamera, ein Thermometer und ein Gerät zur Messung des Luftdrucks. Die Schüler_innen maßen darüber hinaus die radioaktive Strahlung. „Außerdem befindet sich ein GPS-Tracker in der Sonde“, erläutert Wenzel. Er sendet bis zu einer Höhe von etwa 6.000 Metern über das Telekommunikationsnetz Daten zur Position des Ballons. „In etwa 36 Kilometer Höhe platzt der Ballon dann und die Sonde sinkt zurück zur Erde“, so Wenzel. Hierfür ist sie mit einem Fallschirm verbunden, um Unfälle bei der Landung zu vermeiden. Aufgrund der GPS-Daten kann das Team die Sonde nach der Landung wiederfinden.

 

Organisatorisches von Versicherung bis zu Luftsicherheit

Den Ballonstart nahmen die Jugendlichen unter der Leitung ihres Lehrers Thomas Eberhardt zum Anlass, naturwissenschaftliches Grundlagenwissen zu vertiefen. So berechneten sie beispielsweise die Fallgeschwindigkeit der Messsonde und überprüften ihre Ergebnisse anschließend, indem sie die Sonde am Fallschirm vom Dach der Schule zu Boden fallen ließen. Die Jugendlichen waren auch in die organisatorischen Arbeiten eingebunden, die Wenzel gemeinsam mit dem Lehrer koordinierte. So musste etwa der Start bei der Luftsicherheit angemeldet werden, um mögliche Kollisionen mit Flugzeugen zu vermeiden. Auch eine Versicherung für den Ballon musste die Gruppe abschließen.

Für den Start waren die Wetterverhältnisse am jeweiligen Tag entscheidend: Bei Wind aus der falschen Richtung hätte der Ballon in der Nordsee oder in Ballungsgebieten wie der Hamburger Innenstadt landen können, wo das Unfallrisiko zu hoch gewesen wäre. So musste der Start mehrere Male verschoben werden.

Datenauswertung unter anderem für „Jugend forscht“

Wenzel begleitete die Arbeit der Jugendlichen nicht nur, er nutzte auch die Gelegenheit, um technische Alternativen zu testen. „Fertige Ballonkits, die es auf dem Markt zu kaufen gibt, sind oft sehr teuer“, erläutert er. Daher wollte er Alternativen erproben: Die Sonde des zweiten Ballons stattete er mit einem Minicomputer, einem sogenannten Raspberry Pi, aus. „Auch mit ihm waren die Messungen möglich“, resümiert Wenzel – eine Erfahrung, die er mit anderen Lehrkräften teilen will. So plant er, detaillierte Informationen zu seinem Versuchsaufbau als Open Education Ressource (OER) zu veröffentlichen.

Auch die AG „Strato-Fische“ kann von Wenzels Ballonstart profitieren: Mit seiner Sonde erfasste er die Feinstaubbelastung in der Luft und stellte die Ergebnisse dem Team zur Verfügung. Für die Jugendlichen fängt nach dem erfolgreichen Start die Arbeit erst an: Die Messergebnisse wollen sie für den Wettbewerb „Jugend forscht“ auswerten.

 

 

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Vom Ausstellungskatalog bis zu Arbeitsblättern – zahlreiche Materialien aus Bildungsprojekten der IHJO sollen online als Open Educational Resources (OER) verfügbar gemacht werden. Anja Wübben, Mitarbeiterin im Teilprojekt SchülerWissen, erläutert, was OER sind und welche Anliegen die IHJO mit ihnen verfolgt.

Anja, was für Bildungsmaterialien stellt das Teilprojekt SchülerWissen online zur Verfügung?

Es handelt sich um Materialien, die bei unserer Zusammenarbeit mit Schulklassen oder unseren Veranstaltungen entstanden sind. Zum Beispiel haben wir im vergangenen Jahr die Ausstellung „Nachgefragt!“ im Schlauen Haus Oldenburg konzipiert und organisiert, bei der Forschende aus der Region Kinderfragen beantwortet haben. Alle Fragen und Antworten aus der Ausstellung finden sich im Ausstellungskatalog, der sich unter ihjo.de/schuelerwissen herunterladen lässt. Oft führen wir mit Schulklassen auch Projekttage oder -wochen zu naturwissenschaftlichen und technischen Themen durch. In diesem Zusammenhang sind Arbeitsblätter, Bestimmungsbögen und Forschungshefte entstanden, die wir ebenfalls schrittweise verfügbar machen wollen.

Sind diese Materialien dadurch, dass sie frei heruntergeladen werden können, schon Open Educational Resources?

Ganz so einfach ist es nicht. Denn dass etwa ein Arbeitsblatt online heruntergeladen werden kann, bedeutet nicht automatisch, dass man es für die Öffentlichkeit nutzen und vervielfältigen darf. Open Educational Resources könnte man übersetzen mit „frei zugängliche Lehr-, Lern- und Forschungsressourcen“.

Unter welchen Bedingungen kann man OER nutzen?

Für offene Bildungsmaterialien gibt es verschiedene Lizenzen. Wer die Materialien erstellt, kann entscheiden, welche Lizenz er oder sie wählt und bestimmt damit, unter welchen Konditionen sie verwendet werden dürfen. Wir im Teilprojekt SchülerWissen veröffentlichen unsere Materialien meistens unter der Lizenz CC BY 4.0. Das heißt, dass andere unsere Materialien für alle Zwecke verwenden, vervielfältigen und auch selbst verändern dürfen – unter der Bedingung, dass wir als Urheber genannt werden.

Welche Vorteile bieten OER für Lehrkräfte?

OER sollen natürlich klassische Lehrbücher nicht ersetzen. Aber sie können sie ergänzen – zum Beispiel, wenn Lehrkräfte mit ihren Klassen eine Projektwoche zu Ökosystemen an der Nordseeküste durchführen wollen. Für solche regionalspezifischen Themen stellen die wenigsten Verlage Bildungsmaterialien her. OER haben für Lehrkräfte außerdem den Vorzug, dass sie die Materialien für ihre Zwecke anpassen, also zum Beispiel Bilder austauschen oder Textabschnitte hinzufügen können.

OER sind also darauf angelegt, dass sie immer weiterentwickelt und verbessert werden. Damit verbunden ist eine Kultur des Teilens: Was Lehrkräfte früher schon praktiziert haben, etwa indem sie selbsterstelle Arbeitsblätter an Kolleg_innen weitergegeben haben, wird jetzt in den digitalen Raum verlagert. Das hat auch den Vorteil, dass weitaus mehr Personen von den Arbeitsmaterialien profitieren können.

Warum engagiert ihr euch für das Thema OER?

Eine Kernaufgabe in der IHJO ist der Transfer: Wir wollen Wissen aus den Hochschulen in die Zivilgesellschaft bringen und Dialoge anstoßen – zum Beispiel zwischen Forschenden und Schüler_innen. Zu diesem Grundgedanken passt es sehr gut, dass wir unsere Materialien als OER zur Verfügung stellen, denn so können wir hoffentlich noch mehr Schulklassen erreichen als allein mit unseren Veranstaltungen. Zusätzlich sorgen wir so dafür, dass die Ergebnisse unserer Arbeit erhalten bleiben, auch wenn das Projekt Ende des Jahres ausläuft.

Wie geht ihr vor, wenn ihr OER erstellt?

Zunächst einmal haben wir lange überlegt, was für Materialien wir als OER zur Verfügung stellen wollen. Möglich gewesen wären ja zum Beispiel auch Apps oder ausschließlich Online-Materialien wie Quizze – doch einige Schulen sind technisch noch immer sehr schlecht ausgestattet. Letztendlich haben wir uns für einen Mix aus digitalen Materialien und solchen, die sich ausdrucken lassen, entschieden. So wollen wir möglichst viele Lehrkräfte und Schüler_innen erreichen.

Wenn ich an den Materialien arbeite, gehe ich dabei nicht grundsätzlich anders vor als bei anderen Arbeitsblättern, Postern oder Broschüren. Ich achte aber darauf, dass ich entweder meine eigenen Fotos oder frei lizenzierte Bilder verwende. Wichtig ist das auch bei der Auswahl der Schrift: Wir nutzen freie Schriftarten-Fonts, die man zum Beispiel auf Google Fonts finden kann.

Wichtig ist uns natürlich auch, dass unsere Materialen später von anderen gefunden werden können. Daher wollen wir sie nicht nur auf der IHJO-Homepage und auf dem Forschungstoolkit der IHJO veröffentlichen, sondern auch auf dem niedersächsischen Hochschul-OER-Portal “twillo”. Von dort wollen wir zu weiteren bekannten OER-Portalen für Lehrer_innen verlinken. Dabei achten wir darauf, gute Schlagworte für unsere Materialien zu finden, damit sie so einfach zugänglich wie möglich sind.

Was hast du selbst bei der Erstellung von OER gelernt?

Ich habe OER erst durch meine Arbeit bei der IHJO kennengelernt, musste mich also selbst erst einmal in das Thema einarbeiten. Dabei war ich überrascht wie viele freie Arbeitsmaterialien bereits verfügbar sind. Angesichts dieser Menge an OER ist es wiederum erstaunlich, dass die Community derer, die OER erstellen, relativ klein ist. Auch deshalb möchte ich das Thema OER bekannter machen und andere dafür begeistern.

Bild: Das inzwischen verbreitetste Logo für Open Educational Resources (Jonathasmello – Eigenes Werk, CC BY 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=18460156).

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Über den Einsatz von Lehr- und Lernmaterialien zum Thema Sprache und Musik können sich Interessierte in der Workshop-Reihe „Online-Impulse Sommer Special“ der IHJO und des multimediamobil Nordwest von Montag, 22. August bis Mittwoch, 24. August informieren. 

Die einstündigen Online-Workshops richten sich an Lehrkräfte sowie Multiplikator_innen aus dem Bildungsbereich und sind zum größten Teil praktisch ausgerichtet: Die Teilnehmenden können die behandelten Werkzeuge oder Software-Produkte parallel zum Workshop selbst ausprobieren. Das Angebot ist für niedersächsische Lehrkräfte und pädagogische Mitarbeiter_innen kostenfrei. Unter https://toolkit.ihjo.de/sommer-special-22/  können sich Interessierte weiter informieren und anmelden.

Die Workshops finden über die Plattform Zoom statt. Die einzelnen Veranstaltungen können getrennt voneinander gebucht werden und bauen nicht aufeinander auf. Teilnehmende benötigen ein Headset und eine Webcam.

Folgende Workshops finden statt:

Montag, 22. August:

13:00 – 14:00 Uhr         Die Musik-App „Koala Sampler“

14:15 – 15:15 Uhr           Interaktive Lernmaterialien im Musikunterricht und anderswo mit der

                                       Open Source Technologie HP5

15:30 – 16:30 Uhr         Das SoundLab – eine mobile Lerneinheit über den Hörsinn

 

Dienstag, 23. August: 

13:00 – 14:00 Uhr          Sprechtraining für Podcast und Co.: Das A und O einer guten Stimme

14:15 – 15:15 Uhr           Tonschnitt mit der Software Audacity

15:30 – 16:30 Uhr          Sprachförderung mit der KreativApp “BookCreator” auf dem iPad

 

Mittwoch, 24. August

13:00 – 14:00 Uhr         Die App „GarageBand” auf dem iPad

14:15 – 15:15 Uhr           Storytelling für Podcasts

15:30 – 16:30 Uhr         Hörspielproduktion: Planung und Umsetzung

 

 Bild: Unsplash/Soundtrap

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News, SchülerWissen

Wie ist es, auf See zu leben und zu arbeiten? Bei starkem Wellengang am Bug zu stehen? Gegen Übelkeit an Bord anzukämpfen? Schüler_innen der IGS Kreyenbrück Oldenburg und des Ulrichsgymnasiums Norden verbrachten drei Tage auf dem Segelschulschiff Großherzogin Elisabeth, um nautische Berufe auf See kennenzulernen. Die Fahrt, die vom Teilprojekt SchülerWissen organisiert wurde, vermittelte einen realistischen Einblick in die Seefahrt. Bei Windstärke 7 und grober See zeigte sich: Pläne sind (manchmal) da, um sie über Bord zu werfen.

Treffpunkt Elsfleth: Bereits zum zweiten Mal lud das Teilprojekt SchülerWissen zu einer dreitägigen Exkursion an Bord der Lissi ein. 25 Schüler_innen zwischen 15 und 19 Jahren informierten sich über nautische Berufe und erfuhren, wie sich das Leben auf See anfühlt. Am frühen Mittwochvormittag gingen die Schüler_innen an Bord und die Lissi steuerte weserabwärts. Das Ziel: die Nordseeinsel Helgoland. Zunächst bezogen die Schüler_innen ihre Kammern und wurden in das Wachsystem eingeteilt. Schließlich wurden sie als aktive Mitsegler_innen an Bord begrüßt.

Auf der Lissi sind die Wachen in Blöcke von je vier Stunden eingeteilt: Von 12 bis 4 Uhr, von 4 bis 8 Uhr und von 8 bis 12 Uhr. Dr. Wolfgang Wenzel, der als Referent des Teilprojekts SchülerWissen die Fahrt begleitete, staunte: „Die sogenannte Hundswache war sehr beliebt. Diese dauert sowohl von 12 bis 16 Uhr, als auch von Mitternacht bis 4 Uhr morgens! Dass sich für diese Uhrzeit so viele Schüler_innen meldeten, habe ich nicht erwartet.“ Während der Wache sind wichtige Aufgaben zu erledigen: der Brückendienst, das Beobachten der Umgebung und die Dokumentation einiger Umweltparameter wie (Wasser-)Temperatur, Luftdruck und Luftfeuchtigkeit. Darüber hinaus kontrolliert die Wache das Schiff auf Leckagen und Feuer.

Feueralarm und Seekrankheit – wie geht die Crew damit um?

Wie man sich bei einem Feueralarm an Bord richtig verhält, erfuhren Schüler_innen während des obligatorischen Probealarms, der kurz nach Reisebeginn ertönte. Kapitän Tobias Gebhard wies sie in die Bedienung der Feuerlöschpumpe und des Rettungsbootes ein. Mit dem Überlebensanzug lernten die Schüler_innen ein Kleidungsstück kennen, welches seinen Träger oder seine Trägerin vor Unterkühlungen in kaltem Wasser schützt und ausreichend Auftrieb gibt, dass man nicht untergeht.



Nach der Sicherheitseinweisung kletterten die Schüler_innen in die Wanten, lösten die Taue und hissten mit aller Kraft die Segel. Die Nordsee zeigte sich an diesem Tag von ihrer rauen Seite: Wind und Seegang waren stark – die Seekrankheit hatte manchen übel zugesetzt. So wurden bei Windstärke 7 die Segel eingeholt und das Schiff steuerte zurück Richtung Bremerhaven, wo es über Nacht vor Anker ging. „Was mich beeindruckt hat, war die Crew, die mit Rücksicht auf Personen, denen es nicht gut ging, entschieden hat, umzudrehen. Wir wären alle gerne nach Helgoland gefahren“, zieht Wenzel Bilanz. Aus dieser Erfahrung nehme er mit, dass Flexibilität in der Seefahrt unerlässlich ist. „Nicht immer lohnt es sich, starr an seinen Vorstellungen festzuhalten. In dem Fall war es richtig, sich dem Wetter unterzuordnen und Alternativen zu suchen.“

Arbeiten an Bord: Theorie und Praxis verknüpft

So lag das Schiff sicher bei Blexen (Nordenham) auf Reede. „Das war die richtige Entscheidung. Am nächsten Vormittag konnte man die Erleichterung einiger Schüler_innen spüren“, schmunzelt Sara Broda, Referentin des Teilprojekts SchülerWissen. Es folgten Workshops zu den Themen nautische Berufe, Navigation, Knotenkunde und Seemannschaft, also den Verhaltensweisen an Bord, die dem Schutz von Schiff und Besatzung dienen, aber auch das Zusammenleben auf engem Raum erleichtern.



Beim Rigg-Training kletterten die Schüler_innen in die Wanten bis in den oberen Ausguck. Manche waren so begeistert, dass sie gleich mehrere Male aufenterten – andere waren zurückhaltender. „Am Ende waren aber alle oben!“, berichtet Wenzel. Ganz besonderen Anklang fanden die Führungen durch den Maschinenraum des Schiffes. Auch die Maschinisten waren von dem Interesse der Schüler_innen begeistert und erklärten jedes Detail.

Wer jetzt meinte, die Stimmung der Schüler_innen sei aufgrund der abgebrochenen Fahrt nach Helgoland getrübt, wurde schnell eines Besseren belehrt. Frei nach dem Motto des Kapitäns „Wir schulden euch ein paar Seemeilen“ steuerte die Lissi stromaufwärts Richtung Bremen. Während der knapp 8-stündigen Fahrt arbeiteten alle an eigenen Projekten. Die Schüler_innen der IGS Kreyenbrück Oldenburg zogen Wasserproben und analysierten abiotische Parameter wie Nitrat, Phosphat und Leitfähigkeit. Der Russischkurs des Ulrichsgymnasiums Norden, in dem vier Schüler_innen aus der Ukraine mitfuhren, entwickelten ihr Projekt „Auf zu neuen Ufern – Wir sind alle in einem Boot“ weiter. Wer Wachdienst hatte, nutzte die Gelegenheit, der Stammcrew Löcher in den Bauch zu fragen.

In Bremen angekommen wurde direkt an der Eisenbahnbücke angelegt und die Schüler_innen machten einen kurzen Landgang. Am frühen Freitagmorgen ging es zurück Richtung Elsfleth, wo die Fahrt nach 72 aufregenden Stunden an Bord endete.

Gemeinsam an einem Strang ziehen

Abwechslungsreich, eindrucksvoll, herzlich: So beschreibt Broda die Fahrt auf dem Segelschulschiff Großherzogin Elizabeth in drei Worten. Sie ist sich sicher, dass nicht nur ihr das Erlebnis lange in Erinnerung bleibt: „Ich habe den Eindruck, dass alle Schüler_innen viel Spaß hatten. Besonders cool fanden sie das Klettern, das Lernen und Verstehen der Seekarten, die Wache und das Steuern des Schiffs. Sie haben in kurzer Zeit gelernt, wie die Arbeit auf einem Segelschiff abläuft.“ Ihr Kollege Wenzel fügt hinzu: „Für mich war die Fahrt ein voller Erfolg, weil alle glücklich von Bord gegangen sind. Voller neuer Eindrücke. Und ich glaube, sie haben im Bereich Nautik viel gelernt.“




Die Fahrt sei nicht nur pädagogisch sinnvoll, sondern diene auch dem Transfer: Ziel des Teilprojektes SchülerWissen ist es, Schüler_innen für Wissenschaft zu begeistern und den Austausch zwischen Hochschulen, Schulen und außerschulischen Lernorten zu fördern. Wenn Broda die Fahrt mit der im letzten Jahr vergleicht, fällt ihr ein entscheidender Unterschied auf: „Ich glaube, wir haben einen noch realistischeren Eindruck der Seefahrt liefern können. Bedingt durch das stürmische Wetter. Aber auch dadurch, dass die Schüler_innen mit auf den Wachen und komplett eingebunden waren. Kapitän Gebhard sagte: ‚Ja, die Schüler_innen müssen ja auch müde sein. So ist es an Bord: Man ist immer müde.‘“ Und wenn es zwei Dinge sind, die die Teilnehmenden von der Crew der Lissi gelernt haben, sind es doch sicher diese:

1. Menschen auf See sind immer müde.

2. Pläne sind (manchmal) dafür da, um sie über Bord zu werfen.

 

Einen Überblick über weitere Angebote und Veranstaltungen des Teilprojekts SchülerWissen finden Sie hier.

Wenn Sie sich für eine Fahrt auf der Lissi interessieren, klicken Sie hier. Dann gelangen Sie auf die Webseite des Schulschiffvereins Großherzogin Elisabeth.

Bei Fragen zur Veranstaltung wenden Sie sich gerne an Dr. Wolfgang Wenzel (wolfgang.wenzel@jade-hs.de) oder Sara Broda (sara.broda@uni-oldenburg.de).

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News, SchülerWissen

Eine eigene App programmieren, einen Solarflitzer bauen oder 3D-Bilder erstellen und mit VR-Brillen anschauen –  diese und weitere Einblicke in wissenschaftliche Themen können Jugendliche am Ende der Sommerferien in Workshops der Schülerhochschule sammeln. Veranstalter ist die Innovative Hochschule Jade-Oldenburg! (IHJO) in Kooperation mit der Jade Hochschule und dem Lernort Technik und Natur e.V. Von Montag, 22. August, bis Mittwoch, 24. August, finden insgesamt acht Workshops auf dem Campus der Jade Hochschule in Wilhelmshaven statt. Die Teilnahme ist kostenlos. Falls unten nicht anders angegeben, richten sich die Workshops an Jugendliche ab 12 Jahren. Interessierte können sich bis Mittwoch, 17. August, unter ihjo.de/kalender anmelden.


Folgende Workshops stehen zur Auswahl:

Montag, 22. August, 10:00 bis 14:00 Uhr: „Schnupperkurs Robotik in der Roboterfabrik“. Jugendliche ab 14 Jahren lernen, Industrieroboter zu programmieren. Vorwissen ist nicht erforderlich.

Montag, 22. August, 10:00 bis 14:00 Uhr: „Virtuelle Welten“. Schüler_innen erstellen 3D-Inhalte und 360°-Bilder und betrachten sie mit VR-Brillen.

Montag, 22. August, 10:00 bis 14:00 Uhr: „Mit den Ohren sehen – Ultraschall und Co.“ Jugendliche erfahren, wie sich Tiere mit Schall verständigen und wo Menschen Schall für technische Anlagen nutzen.

Dienstag, 23. August, 10:00 bis 14:00 Uhr: „Programmiere deine eigene App“. Schüler_innen programmieren eine App, die sie anschließend auf ihrem Android-Smartphone installieren können. Vorkenntnisse im Programmieren sind nicht erforderlich.

Dienstag, 23. August, 10:00 bis 14:00 Uhr: „Der Solarflitzer“. Jugendliche bauen einen eigenen Solarflitzer.

Dienstag, 23. August, 10:00 bis 14:00 Uhr: „Von der Skizze zum 1und1 Projekt“. Schüler_innen ab 16 Jahren lernen architektonische Gestaltungsprinzipien kennen. Anschließend skizzieren, planen und bauen sie ein Modellgebäude.

Mittwoch, 24. August, 10:00 bis 14:00 Uhr: „Virtuelle Fabrik – Die Arbeit der Zukunft“. Jugendliche gestalten einen virtuellen Arbeitsplatz und erkunden mit Virtual Reality eine virtuelle Fabrik.

Mittwoch, 24. August, 10:00 bis 14:00 Uhr: „Was ist interkulturelle Kommunikation?“. Schüler_innen ab 16 Jahren reflektieren darüber, was wir unter Kultur verstehen und wie wir miteinander kommunizieren. Anschließend erarbeiten sie Strategien, wie man Konflikte vermeiden kann.


Die Kurse werden von Referent_innen der IHJO, des Lernorts Technik und Natur, der Roboterfabrik Wilhelmshaven, den Fachbereichen Ingenieurwesen, Management, Information, Technologie (MIT) und Architektur sowie dem International Office der Jade Hochschule geleitet.

Bei Fragen zur Schülerhochschule oder Interesse an Veranstaltungen für Schüler_innen wenden Sie sich gerne an Anka Albrecht und Dr. Wolfgang Wenzel (schuelerwissen@ihjo.de).

Foto: Gaby Ernstorfer

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Allgemein, Innovation(s)Mobil, News, SchülerWissen

Am 24. und 25. Juni können Interessierte im Innovation(s)Mobil der IHJO mehr zu Wasserstoff als Energieträger erfahren. Der Truck steht an beiden Tagen beim famila Einkaufszentrum Wechloy in Oldenburg.

Was sind die Vorteile von Wasserstoff als Energieträger? Was ist eigentlich grauer, blauer oder türkiser Wasserstoff? Und wie wird Wasserstoff erzeugt, um ihn zum Beispiel als Treibstoff für Autos nutzen zu können?

Antworten auf diese und ähnliche Fragen können Interessierte am Freitag, 24. Juni von 10:00 bis 18:00 Uhr und Samstag, 25. Juni von 10:00 bis 16:00 Uhr beim Einkaufszentrum Famila Wechloy (Posthalterweg 10) in Oldenburg finden. Anlässlich der Wasserstofftage Nordwest bietet die IHJO rund um ihren Science Truck eine Rallye für Kinder und Erwachsene, Exponate und Einblicke in aktuelle Forschung.

So bietet das Teilprojekt „SchülerWissen“ etwa Exponate an, anhand derer für Kinder, Jugendliche und ihre Eltern greifbar wird, mit welchen CO2-Emissionen die Produktion der verschiedenen Wasserstoffarten verbunden ist. Wer darüber hinaus bei der Wasserstoff-Rallye der IHJO alle Fragen richtig beantwortet, kann einen Preis gewinnen. Im Science Truck erfahren Interessierte außerdem mehr über aktuelle Wasserstoffforschung am OFFIS – Institut für Informatik.

Neben der IHJO präsentieren sich unter anderem das Regionale Umweltbildungszentrum der Stadt Oldenburg, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt, das Oldenburger Energiecluster OLEC und EWE mit Angeboten und Aktionen.

Bild: istock.com/audioundwerbung

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SchülerWissen

Gründen als Karriereweg– über diese Option konnten sich Schüler_innen der Cäcilienschule Wilhelmshaven bei einer  Schülerakademie informieren. Das Teilprojekt SchülerWissen der Innovativen Hochschule Jade-Oldenburg! (IHJO) hatte sie in Kooperation mit der Jade Hochschule in Wilhelmshaven und der JadeBay, einer regionalen Aktionsgemeinschaft zur Wirtschaftsförderung, zu der zweiwöchigen Veranstaltung eingeladen.

Die Jugendlichen der 10. und 11. Klassen lernten den Gründungsprozess kennen, dazu gab es verschiedene Vorträge und Workshops zu unterschiedlichen Themen. So lernten sie anhand eines konkreten Beispiels, was ein erfolgreiches Startup ausmacht. Prof. Dr. Doreen Appelt von der Jade Hochschule begleitete die Ideensuche, die Persona-Entwicklung und den Bau von Prototypen mit der Innovationsmethode Design Thinking. Prof. Dr. Henning Plate von der Jade Hochschule konkretisierte die Finanzierung für Gründer_innen von Kapitalbedarf, Kapitalbeschaffung bis hin zu Rechtsformen und sein Kollege Prof. Dr. Tim Nieberg thematisierte die Informationsinfrastruktur. Dr. Michael Schuricht von der JadeBay half bei der Erstellung eines Businessplans. Einige Referentinnen und Referenten des Instituts für Unternehmensgründung und Innovation (UGI) und des Projekts EXIST-Potentiale sowie Gründerinnen und Gründer erweiterten das Angebot, so dass ein vielfältiges, informatives und abwechslungsreiches Programm mit verschiedenen Workshops, unter anderem zu Marketing, Cross Innovation und Gründen als Karriereweg stattgefunden hat. Abschließend stellen zwei Studenten ihre Gründungsideen vor, sodass Fragen aus erster Hand beantwortet werden.

Die Teilnehmenden waren von den kreativen und interaktiven Workshops begeistert, bei denen sie für sich gewinnbringende Einblicke in wirtschaftliche Aspekte und Gründungsthemen erarbeiten.

Artikel zum Thema finden Sie auch auf der Seite der Cäcilienschule Wilhelmshaven und in der Jadewelt der Jade Hochschule.

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Allgemein, Innovation(s)Labor digital, Innovation(s)Management, Innovation(s)Mobil, Innovation(s)Werkstatt, News, SchülerWissen

Berufsschullehrer_innen aus der Schweiz, Dänemark, England, Finnland, Spanien und den Niederlanden begegneten sich bei  einer Teacher Academy an der Berufsbildenden Schule (BBS) Wilhelmshaven. Zwischen dem 8. und dem 10. November kamen die Lehrkräfte erstmals im Rahmen des Projekts InnoVET zusammen: Gefördert vom Schweizer Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation und dem Schweizer Austauschprogramm Movetia, ermöglicht es den europäischen Austausch zwischen Berufsschulen. In Wilhelmshaven standen vor allem die Themen Internationalisierung und Innovation auf der Tagesordnung.

Bei der Veranstaltung tauschten sich die Lehrkräfte nicht nur untereinander aus, sondern erfuhren auch in Exkursionen, wie Innovation im Nordwesten konkret gelebt wird. Neben einer Besichtigung des JadeWeserPorts lernten sie verschiedene Teilprojekte der IHJO kennen, etwa das Innovation(s)Mobil, das die Lehrkräfte außerdem für den Austausch untereinander nutzten. Bei einer Exkursion nach Oldenburg erkundeten sie die Angebote der IHJO am Innovation(s)Campus:
In der Innovation(s)Werkstatt und im Innovation(s)Labor digital lernten die Lehrkräfte die Transferangebote der Teilprojekte kennen und konnten sich einen Überblick über die eingesetzten Technologien verschaffen. Besonderes interessierten sie sich dabei für den 3D-Druck und die Programmierung von Mikrocontrollern, also kleinen Computersystemen, die auf einer einzigen Leiterplatte aufgebaut sind. Diese Technologien werden in Berufsschulen immer häufiger eingesetzt. Die Teilnehmenden erfuhren darüber hinaus, mit welchen Angeboten das Teilprojekt „Innovation(s)Management“ den Austausch zwischen Hochschulen, Unternehmen sowie Multiplikatoren wie Handels- und Handwerkskammern fördert.

Die IHJO organisierte außerdem einen Vortrag, in dem die Lehrkräfte mehr über Gamification in der Unterrichtsgestaltung erfuhren: Christian Wettke, Lehrer und Buchautor, stellte ihnen digitale Werkzeuge wie die App Actionbound vor. Mit ihr können Lehrer_innen digitale Schnitzeljagden erstellen.

Weitere Informationen zu Angeboten und Veranstaltungen der beteiligten Teilprojekte finden sich auf den Seiten des Innovation(s)Mobils, der Innovation(s)Werkstatt, des Innovation(s)Labors digital, des Innovation(s)Managements und des Teilprojekts SchülerWissen.


Foto: Die Lehrkräfte lernten unterschiedliche Teilprojekte der IHJO kennen – unter anderem die Innovation(s)Werkstatt. Copyright: BBS Wilhelmshaven

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Allgemein, News, SchülerWissen

Wie wirkt sich der Klimawandel auf Ökosysteme an der Küste aus? Das erfuhren Schüler_innen und Referendar_innen in Veranstaltungen der IHJO.

Wer schon einmal eine Wattwanderung an der Nordseeküste unternommen hat, ist ihr sicher begegnet: der Pazifischen Auster mit ihren scharfen Kanten. Eigentlich ist das Wasser in der Nordsee für ihre Larven zu kalt. Daher rechnete niemand damit, dass sie sich ausbreiten könnte, als sie ab den 1960er Jahren für die Gastronomie kultiviert wurde. Steigende Wassertemperaturen aufgrund des Klimawandels sorgten aber dafür, dass ihre Larven sich entwickelten. Inzwischen gibt es von ihr in manchen Teilen des Wattenmeers etwa 2000 Exemplare pro Quadratmeter.

Die Ausbreitung der Pazifischen Auster ist nur ein Beispiel dafür, wie sich die Nordsee und die Küstenregionen durch die Klimaerwärmung wandeln. Weitere solche Veränderungen lernten Schüler_innen und Referendar_innen in Veranstaltungen der IHJO in diesem Sommer kennen. Zusammen mit der Nationalpark-Erlebnisstation Sehestedt bot die IHJO eine eintägige Fortbildung für Referendar_innen und eine mehrtägige Veranstaltung für Schüler_innen des Jahrgangs 12 an. Beide Gruppen erfuhren mehr über die Ökosysteme an der Küste und tauschten sich mit Expert_innen aus.

Lebensräume kennenlernen – theoretisch und praktisch

Sowohl für die Schüler_innen als auch für die Referendar_innen stand praktisches Arbeiten auf dem Plan. Sie entnahmen Proben im Watt, spülten und sortierten sie und bestimmten anschließend Tiere und Pflanzen, unter anderem Pfeffermuscheln, Herzmuscheln und kleine Wattschnecken. Mit Salzwiesen – also Wiesengebieten, die regelmäßig vom Meer überflutet werden – lernten die Referendar_innen zusätzlich einen weiteren Lebensraum an der Küste kennen. Auch hier bestimmten sie Pflanzen und ermittelten Umweltparameter wie zum Beispiel die Lichtintensität, die Windstärke oder den Kalk- und Salzgehalt des Bodens.


        

In der Fortbildung lernten die Referendar_innen die Salzwiese und das Watt als Lebensräume kennen. Unter dem Mikroskop untersuchten sie anschließend unter anderem Plankton.

Biologin Anja Wübben, Mitarbeiterin im Teilprojekt „Schülerwissen“ der IHJO, sowie Rüdiger von Lemm, Biologe und Leiter der Erlebnisstation Wattenmeer, halfen dabei, die Ergebnisse auszuwerten und lieferten Hintergrundinfomationen. Den Referendar_innen gaben sie Materialien wie Arbeitsblätter und Bestimmungsscheiben an die Hand, mit denen sie Unterrichtseinheiten an der Küste gestalten können. Darüber hinaus bekamen sie Anregungen für einfache Experimente. Die Schüler_innen lernten von Wübben und von Lemm beispielsweise mehr über das Plankton – winzig kleine Lebewesen, die essenziell für die Ökosysteme im Meer sind. Nicht nur ernährt sich ein Großteil der Meerestiere von ihnen, sie produzieren Sauerstoff und bilden daher gewissermaßen die blaue Lunge der Erde.

         

Auch die Schüler_innen erkundeten das Watt und lernten mehr darüber, in welchem Verhältnis die Lebewesen zueinander stehen. 


Den Klimawandel greifbar machen

Wie dieses Zusammenleben der Lebewesen an der Küste durch den Klimawandel aus dem Gleichgewicht geraten kann, erfuhren die Jugendlichen in einem Videovortrag von Prof. Dr. Helmut Hillebrand, Direktor des Helmholtz-Instituts für Funktionelle Marine Biodiversität an der Universität Oldenburg. Er berichtete unter anderem von Küstengebieten, die ähnlich wie Seen „umkippen“ können: Weil das Wasser an der Nordseeküste wärmer wird und Düngemittel aus der Landwirtschaft über Flüsse ins Meer kommen, entwickelt sich dort immer häufiger zu viel pflanzliches Plankton. Da es nicht vollständig gefressen werden kann, verrottet es und verbraucht Sauerstoff, der für andere Lebewesen wie Fische fehlt. Dazu kommt: Je wärmer das Wasser ist, umso weniger Sauerstoff kann sich darin lösen. Die steigenden Wassertemperaturen werden also doppelt zum Problem.

Unter dem Schlagwort „Move, adapt or die“ erläuterte Hillebrand, wie Lebewesen reagieren, wenn sich ihre Lebensumgebungen ändern: Einige passen sich an, etwa durch neue Genvarianten, die ihnen helfen, mit wärmeren Temperaturen umzugehen. Andere siedeln in neue Gebiete um, vor allem in nördlichere Gegenden, wo die Wassertemperaturen niedriger sind. Wieder andere sterben aus: Laut der „Roten Liste“ der Weltnaturschutzunion IUCN sind derzeit etwa 28 Prozent aller erfassten Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht.

Wie die IHJO Schulen, Lernorte und Wissenschaftsinstitutionen zusammenbringt

„Sowohl die Schüler_innen als auch die Referendar_innen betonten, dass ihnen die Kombination aus praktischen Übungen und wissenschaftlichen Hintergrundinformationen dabei half, das Thema zu erschließen“, zieht Wübben Bilanz. Diese Mischung sei nicht nur pädagogisch sinnvoll, sondern diene auch dem Transfer: Mit den Veranstaltungen brachte die IHJO Schüler_innen, Multiplikator_innen, Forschende und außerschulische Lernorte zusammen. „Unser Ziel ist es, zwischen diesen unterschiedlichen Akteuren für Verständigung zu sorgen und die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse in die Schulen zu bringen“, sagt Wübben.

Dazu hat die IHJO auch in der Vergangenheit schon beigetragen: Unter anderem erkundeten Jugendliche bei Schülerakademien in den Jahren 2019 und 2020 auf Spiekeroog die Biotope der Insel. Für den nächsten Sommer plant Wübben bereits eine Neuauflage ihrer Veranstaltungen: Dann sollen nicht nur Schüler_innen wieder das Watt erkunden, sondern auch Referendar_innen den Lebensraum Moor kennenlernen.

 

 

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