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News, SchülerWissen

Wie ist es, auf See zu leben und zu arbeiten? Bei starkem Wellengang am Bug zu stehen? Gegen Übelkeit an Bord anzukämpfen? Schüler_innen der IGS Kreyenbrück Oldenburg und des Ulrichsgymnasiums Norden verbrachten drei Tage auf dem Segelschulschiff Großherzogin Elisabeth, um nautische Berufe auf See kennenzulernen. Die Fahrt, die vom Teilprojekt SchülerWissen organisiert wurde, vermittelte einen realistischen Einblick in die Seefahrt. Bei Windstärke 7 und grober See zeigte sich: Pläne sind (manchmal) da, um sie über Bord zu werfen.

Treffpunkt Elsfleth: Bereits zum zweiten Mal lud das Teilprojekt SchülerWissen zu einer dreitägigen Exkursion an Bord der Lissi ein. 25 Schüler_innen zwischen 15 und 19 Jahren informierten sich über nautische Berufe und erfuhren, wie sich das Leben auf See anfühlt. Am frühen Mittwochvormittag gingen die Schüler_innen an Bord und die Lissi steuerte weserabwärts. Das Ziel: die Nordseeinsel Helgoland. Zunächst bezogen die Schüler_innen ihre Kammern und wurden in das Wachsystem eingeteilt. Schließlich wurden sie als aktive Mitsegler_innen an Bord begrüßt.

Auf der Lissi sind die Wachen in Blöcke von je vier Stunden eingeteilt: Von 12 bis 4 Uhr, von 4 bis 8 Uhr und von 8 bis 12 Uhr. Dr. Wolfgang Wenzel, der als Referent des Teilprojekts SchülerWissen die Fahrt begleitete, staunte: „Die sogenannte Hundswache war sehr beliebt. Diese dauert sowohl von 12 bis 16 Uhr, als auch von Mitternacht bis 4 Uhr morgens! Dass sich für diese Uhrzeit so viele Schüler_innen meldeten, habe ich nicht erwartet.“ Während der Wache sind wichtige Aufgaben zu erledigen: der Brückendienst, das Beobachten der Umgebung und die Dokumentation einiger Umweltparameter wie (Wasser-)Temperatur, Luftdruck und Luftfeuchtigkeit. Darüber hinaus kontrolliert die Wache das Schiff auf Leckagen und Feuer.

Feueralarm und Seekrankheit – wie geht die Crew damit um?

Wie man sich bei einem Feueralarm an Bord richtig verhält, erfuhren Schüler_innen während des obligatorischen Probealarms, der kurz nach Reisebeginn ertönte. Kapitän Tobias Gebhard wies sie in die Bedienung der Feuerlöschpumpe und des Rettungsbootes ein. Mit dem Überlebensanzug lernten die Schüler_innen ein Kleidungsstück kennen, welches seinen Träger oder seine Trägerin vor Unterkühlungen in kaltem Wasser schützt und ausreichend Auftrieb gibt, dass man nicht untergeht.



Nach der Sicherheitseinweisung kletterten die Schüler_innen in die Wanten, lösten die Taue und hissten mit aller Kraft die Segel. Die Nordsee zeigte sich an diesem Tag von ihrer rauen Seite: Wind und Seegang waren stark – die Seekrankheit hatte manchen übel zugesetzt. So wurden bei Windstärke 7 die Segel eingeholt und das Schiff steuerte zurück Richtung Bremerhaven, wo es über Nacht vor Anker ging. „Was mich beeindruckt hat, war die Crew, die mit Rücksicht auf Personen, denen es nicht gut ging, entschieden hat, umzudrehen. Wir wären alle gerne nach Helgoland gefahren“, zieht Wenzel Bilanz. Aus dieser Erfahrung nehme er mit, dass Flexibilität in der Seefahrt unerlässlich ist. „Nicht immer lohnt es sich, starr an seinen Vorstellungen festzuhalten. In dem Fall war es richtig, sich dem Wetter unterzuordnen und Alternativen zu suchen.“

Arbeiten an Bord: Theorie und Praxis verknüpft

So lag das Schiff sicher bei Blexen (Nordenham) auf Reede. „Das war die richtige Entscheidung. Am nächsten Vormittag konnte man die Erleichterung einiger Schüler_innen spüren“, schmunzelt Sara Broda, Referentin des Teilprojekts SchülerWissen. Es folgten Workshops zu den Themen nautische Berufe, Navigation, Knotenkunde und Seemannschaft, also den Verhaltensweisen an Bord, die dem Schutz von Schiff und Besatzung dienen, aber auch das Zusammenleben auf engem Raum erleichtern.



Beim Rigg-Training kletterten die Schüler_innen in die Wanten bis in den oberen Ausguck. Manche waren so begeistert, dass sie gleich mehrere Male aufenterten – andere waren zurückhaltender. „Am Ende waren aber alle oben!“, berichtet Wenzel. Ganz besonderen Anklang fanden die Führungen durch den Maschinenraum des Schiffes. Auch die Maschinisten waren von dem Interesse der Schüler_innen begeistert und erklärten jedes Detail.

Wer jetzt meinte, die Stimmung der Schüler_innen sei aufgrund der abgebrochenen Fahrt nach Helgoland getrübt, wurde schnell eines Besseren belehrt. Frei nach dem Motto des Kapitäns „Wir schulden euch ein paar Seemeilen“ steuerte die Lissi stromaufwärts Richtung Bremen. Während der knapp 8-stündigen Fahrt arbeiteten alle an eigenen Projekten. Die Schüler_innen der IGS Kreyenbrück Oldenburg zogen Wasserproben und analysierten abiotische Parameter wie Nitrat, Phosphat und Leitfähigkeit. Der Russischkurs des Ulrichsgymnasiums Norden, in dem vier Schüler_innen aus der Ukraine mitfuhren, entwickelten ihr Projekt „Auf zu neuen Ufern – Wir sind alle in einem Boot“ weiter. Wer Wachdienst hatte, nutzte die Gelegenheit, der Stammcrew Löcher in den Bauch zu fragen.

In Bremen angekommen wurde direkt an der Eisenbahnbücke angelegt und die Schüler_innen machten einen kurzen Landgang. Am frühen Freitagmorgen ging es zurück Richtung Elsfleth, wo die Fahrt nach 72 aufregenden Stunden an Bord endete.

Gemeinsam an einem Strang ziehen

Abwechslungsreich, eindrucksvoll, herzlich: So beschreibt Broda die Fahrt auf dem Segelschulschiff Großherzogin Elizabeth in drei Worten. Sie ist sich sicher, dass nicht nur ihr das Erlebnis lange in Erinnerung bleibt: „Ich habe den Eindruck, dass alle Schüler_innen viel Spaß hatten. Besonders cool fanden sie das Klettern, das Lernen und Verstehen der Seekarten, die Wache und das Steuern des Schiffs. Sie haben in kurzer Zeit gelernt, wie die Arbeit auf einem Segelschiff abläuft.“ Ihr Kollege Wenzel fügt hinzu: „Für mich war die Fahrt ein voller Erfolg, weil alle glücklich von Bord gegangen sind. Voller neuer Eindrücke. Und ich glaube, sie haben im Bereich Nautik viel gelernt.“




Die Fahrt sei nicht nur pädagogisch sinnvoll, sondern diene auch dem Transfer: Ziel des Teilprojektes SchülerWissen ist es, Schüler_innen für Wissenschaft zu begeistern und den Austausch zwischen Hochschulen, Schulen und außerschulischen Lernorten zu fördern. Wenn Broda die Fahrt mit der im letzten Jahr vergleicht, fällt ihr ein entscheidender Unterschied auf: „Ich glaube, wir haben einen noch realistischeren Eindruck der Seefahrt liefern können. Bedingt durch das stürmische Wetter. Aber auch dadurch, dass die Schüler_innen mit auf den Wachen und komplett eingebunden waren. Kapitän Gebhard sagte: ‚Ja, die Schüler_innen müssen ja auch müde sein. So ist es an Bord: Man ist immer müde.‘“ Und wenn es zwei Dinge sind, die die Teilnehmenden von der Crew der Lissi gelernt haben, sind es doch sicher diese:

1. Menschen auf See sind immer müde.

2. Pläne sind (manchmal) dafür da, um sie über Bord zu werfen.

 

Einen Überblick über weitere Angebote und Veranstaltungen des Teilprojekts SchülerWissen finden Sie hier.

Wenn Sie sich für eine Fahrt auf der Lissi interessieren, klicken Sie hier. Dann gelangen Sie auf die Webseite des Schulschiffvereins Großherzogin Elisabeth.

Bei Fragen zur Veranstaltung wenden Sie sich gerne an Dr. Wolfgang Wenzel (wolfgang.wenzel@jade-hs.de) oder Sara Broda (sara.broda@uni-oldenburg.de).

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News, SchülerWissen

Eine eigene App programmieren, einen Solarflitzer bauen oder 3D-Bilder erstellen und mit VR-Brillen anschauen –  diese und weitere Einblicke in wissenschaftliche Themen können Jugendliche am Ende der Sommerferien in Workshops der Schülerhochschule sammeln. Veranstalter ist die Innovative Hochschule Jade-Oldenburg! (IHJO) in Kooperation mit der Jade Hochschule und dem Lernort Technik und Natur e.V. Von Montag, 22. August, bis Mittwoch, 24. August, finden insgesamt acht Workshops auf dem Campus der Jade Hochschule in Wilhelmshaven statt. Die Teilnahme ist kostenlos. Falls unten nicht anders angegeben, richten sich die Workshops an Jugendliche ab 12 Jahren. Interessierte können sich bis Mittwoch, 17. August, unter ihjo.de/kalender anmelden.


Folgende Workshops stehen zur Auswahl:

Montag, 22. August, 10:00 bis 14:00 Uhr: „Schnupperkurs Robotik in der Roboterfabrik“. Jugendliche ab 14 Jahren lernen, Industrieroboter zu programmieren. Vorwissen ist nicht erforderlich.

Montag, 22. August, 10:00 bis 14:00 Uhr: „Virtuelle Welten“. Schüler_innen erstellen 3D-Inhalte und 360°-Bilder und betrachten sie mit VR-Brillen.

Montag, 22. August, 10:00 bis 14:00 Uhr: „Mit den Ohren sehen – Ultraschall und Co.“ Jugendliche erfahren, wie sich Tiere mit Schall verständigen und wo Menschen Schall für technische Anlagen nutzen.

Dienstag, 23. August, 10:00 bis 14:00 Uhr: „Programmiere deine eigene App“. Schüler_innen programmieren eine App, die sie anschließend auf ihrem Android-Smartphone installieren können. Vorkenntnisse im Programmieren sind nicht erforderlich.

Dienstag, 23. August, 10:00 bis 14:00 Uhr: „Der Solarflitzer“. Jugendliche bauen einen eigenen Solarflitzer.

Dienstag, 23. August, 10:00 bis 14:00 Uhr: „Von der Skizze zum 1und1 Projekt“. Schüler_innen ab 16 Jahren lernen architektonische Gestaltungsprinzipien kennen. Anschließend skizzieren, planen und bauen sie ein Modellgebäude.

Mittwoch, 24. August, 10:00 bis 14:00 Uhr: „Virtuelle Fabrik – Die Arbeit der Zukunft“. Jugendliche gestalten einen virtuellen Arbeitsplatz und erkunden mit Virtual Reality eine virtuelle Fabrik.

Mittwoch, 24. August, 10:00 bis 14:00 Uhr: „Was ist interkulturelle Kommunikation?“. Schüler_innen ab 16 Jahren reflektieren darüber, was wir unter Kultur verstehen und wie wir miteinander kommunizieren. Anschließend erarbeiten sie Strategien, wie man Konflikte vermeiden kann.


Die Kurse werden von Referent_innen der IHJO, des Lernorts Technik und Natur, der Roboterfabrik Wilhelmshaven, den Fachbereichen Ingenieurwesen, Management, Information, Technologie (MIT) und Architektur sowie dem International Office der Jade Hochschule geleitet.

Bei Fragen zur Schülerhochschule oder Interesse an Veranstaltungen für Schüler_innen wenden Sie sich gerne an Anka Albrecht und Dr. Wolfgang Wenzel (schuelerwissen@ihjo.de).

Foto: Gaby Ernstorfer

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Allgemein, KarriereWege, News

Den Fokus in der Pandemie verloren? Mit dem Coaching „Mindful (Self-) Leadership – Dein fokussierter (Karriere-)Fahrplan nach der Pandemie“ möchte die IHJO ab dem 16. Mai Promovierende unterstützen, die eigene Karriereplanung (wieder) in den Blick zu nehmen. Dr. Jasmin Overberg (JO), Referentin PraxisPromotion, verrät im Interview, mit welchen Herausforderungen Promovierende konfrontiert sind und wie das Coaching ihnen helfen kann. 

 

IHJO: Wie ist die Idee für den Kurs „Mindful (Self-) Leadership – Dein fokussierter (Karriere-)Fahrplan nach der Pandemie“ entstanden?

JO: Wir vom Teilprojekt KarriereWege haben festgestellt, dass Promovierende von der Pandemie stark betroffen waren und mit vielfältigen Herausforderungen umgehen mussten – und immer noch müssen. Besonders Promovierende mit Kindern mussten schauen, wie sie neben Care Arbeit Zeit und Kraft für ihre Dissertation aufbringen konnten. Aber auch Promovierende ohne Kinder waren mit unterschiedlichen Problemen konfrontiert.

Die Corona-Pandemie stellt eine große psychische Belastung dar: Der Austausch mit anderen, der gerade im Zuge einer Promotion wichtig ist, ist weggefallen. Konferenzen konnten nicht oder nur digital stattfinden. Für Personen, die in den Naturwissenschaften promovieren, waren Zugänge zu Laboren oder technischen Geräten nicht möglich. Dadurch hat sich eine Menge Arbeit angestaut. Aufgrund der erschwerten Bedingungen ist die Karriereplanung bei vielen in den Hintergrund gerückt. Daraus entwickelte sich der Wunsch, ein maßgeschneidertes Angebot für Promovierende und Post-Docs zu schaffen. Der Kurs „Mindful (Self-) Leadership – Dein fokussierter (Karriere-)Fahrplan nach der Pandemie“ berücksichtigt die vielen Unsicherheiten durch die Pandemie. Das Angebot soll einerseits helfen, den verlorenen Fokus wiederzugewinnen und andererseits dabei unterstützen, die Karriereplanung in den Blick zu nehmen.

 

IHJO: Warum nimmt das Format besonders Promovierende bzw. deren Karrierefahrpläne in den Blick?

JO: Um eine Promotion erfolgreich zu bewältigen, muss man sich sehr gut selbst organisieren. Das Forschungsprojekt aus eigener Kraft voranzutreiben, kann anstrengend sein. Diese Kompetenz wird nach Abschluss der Promotion auf dem außerakademischen Markt ein Vorteil sein – auch Selbstorganisation, Durchhaltevermögen und Frustrationstoleranz sind gefragte Kompetenzen. In der Pandemie dagegen wurde dieser Aspekt zu einer besonders großen Herausforderung. Denn auch wenn Promovierende sehr eigenständig arbeiten, ist der regelmäßige Austausch gewinnbringend und wichtig.

Wenn ich an meine eigene Promotion zurückdenke, stelle ich fest: Für mein Forschungsprojekt war ich alleine verantwortlich, aber vorangetrieben hat mich vor allem der Austausch mit meinen Kolleginnen und Kollegen. Wenn ich ihnen Teile meiner Dissertation vorgestellt habe, wurde ich gezwungen, meine Gedanken zu ordnen und Inhalte verständlich zusammenzufassen. Das war eine wichtige Antriebsquelle für mich. Wer diesen externen Druck nicht hat, kann leicht den Fokus verlieren. Genau da möchten wir mit unseren Gruppencoachings ansetzen.

 

IHJO: Wie können sich Promovierende die Gruppencoachings konkret vorstellen?

JO: In insgesamt fünf Gruppencoachings im Abstand von drei bis vier Wochen werden 15 effektive Tools des Mindful (Self-) Leaderships vermittelt. Das Angebot wird online durch die Bremer Coaches von Ludewig.Team durchgeführt und ist für Promovierende und Postdocs kostenfrei. Die Reihe startet am 16. Mai; die Coaching-Termine erstrecken sich über einen Nachmittag – von 12 bis 18 Uhr. Im Grunde erlernen die Teilnehmenden, Achtsamkeit und Selbstfürsorge in Selbstführungsstrategien zu übersetzen, zu unterscheiden, was änderbar ist und was nicht, um so auch in unsicheren Situationen berufliche Perspektiven zu entwickeln.

Auf einer übergeordneten Ebene möchten wir zum Nachdenken anregen: Welche Herausforderungen habe ich in den letzten zwei Jahren gemeistert? Inwiefern habe ich meine Selbstführung auf ein anderes Level gebracht? Was bedeutet das für meine zukünftige Karriereplanung? Und wie kann ich die erworbenen Kompetenzen in der außerakademischen Praxis einsetzen? Was ich spannend finde, ist, dass man im Coaching erst einmal einen Blick zurückwirft. Zunächst nehmen die Teilnehmenden die Retrospektive ein und reflektieren, welchen Einfluss die Pandemie auf ihre Gefühle, Grenzen und die eigene Handlungsfähigkeit hatte. Eingebettet in Achtsamkeitsübungen setzen sich die Teilnehmenden Ziele für die Zukunft. Thematisiert werden außerdem Trends auf dem außerakademischen Arbeitsmarkt. Zum Abschluss der Reihe wird ein individueller Fahrplan für die kommenden Jahre entwickelt.

 

IHJO: Mit welchen Veränderungen der Arbeitswelt müssen Promovierende zukünftig umgehen?

JO: Ich glaube, dass die Arbeitswelt sich in Zukunft noch schneller verändern wird. Viele Promovierende – insbesondere jene mit Fächern, die mit keinem festen Berufsbild verknüpft sind – haben Bedenken, keinen Platz auf dem außerakademischen Arbeitsmarkt zu finden. Ich habe festgestellt: Es kommt nicht nur darauf an, welches Fachwissen eine Person mitbringt. Fast genauso wichtig sind überfachliche Kompetenzen, wie zum Beispiel die Motivation, sich konsequent weiterzubilden und offen für Neues zu sein. Die Pandemie war eine gute Übung dafür. Hier hilft es, einen Blick zurückzuwerfen und Erfahrungen zu reflektieren: Wie habe ich mich in der Pandemie verhalten? Inwiefern haben sich meine Kompetenzen entwickelt oder gefestigt? Daraus lassen sich wichtige Erkenntnisse ableiten, die in die Arbeitswelt transferiert werden können. Promovierende müssen also langfristig gut mit Veränderungen umgehen können. Wichtig ist auch eine hohe Bereitschaft, Lösungen für aktuelle Problemstellungen zu entwickeln.  

 

IHJO: Der Titel der Veranstaltung lautet „Mindful (Self-) Leadership – ein fokussierter (Karriere-)fahrplan nach der Pandemie“ – ist es auch okay, mal keinen Plan zu haben?

JO: Ja, auf jeden Fall. In anderen Formaten der IHJO berichten Role Models regelmäßig von ihren individuellen Karrierewegen nach der Promotion. Ich habe eine spannende Beobachtung gemacht: Von außen betrachtet wirken die Karrierewege sehr strukturiert und geplant. Letztendlich entspricht das aber nicht der Realität. Zufälle haben eine große Rolle gespielt. Rückwirkend betrachtet wirken manche Karrierewege bewusst geplant, in den wenigsten Fällen war dies Absicht. Die Role Models, die wir eingeladen haben, hatten nicht den einen konkreten Plan – und darum soll es auch in unseren Coachings nicht gehen. Es ist nicht notwendig, einen Schritt nach dem anderen zu planen und zu wissen, wo der Plan endet. Es geht eher darum, konkrete Rahmenbedingungen abzustecken, die auf dem Weg hilfreich sein können: Welche Werte vertrete ich? Welche Voraussetzungen muss mein zukünftiger Arbeitgeber mitbringen? Wichtig ist es, achtsam mit sich selbst zu sein und sich von anderen scheinbar stringenten Karrierewegen nicht stressen zu lassen.

 

IHJO: Wie fügen sich die Gruppencoachings in weitere Angebote der IHJO für Promovierende ein?

JO: Die Gruppencoachings können sowohl als Ergänzung zu anderen Formaten für Promovierende verstanden werden – als auch als separates Angebot. Das verbindende Element all unserer Formate ist die Frage „Was kann und was möchte ich nach der Promotion beruflich machen?“. Ganz neu ist der Fokus auf die Themen Achtsamkeit und (Self-) Leadership. Damit unterscheiden sich die Coachings von Angeboten wie die Reihe „Should I stay or should I go“, in denen es um das Kennenlernen von Karrierewegen, aber weniger um die eigene persönliche Entwicklung geht.

 

IHJO: Was nehmen Promovierende im besten Fall von den Gruppencoachings mit?

JO: Ich wünsche mir, dass die Teilnehmenden mit einem guten Gefühl aus den Coachings gehen. Wenn es uns gelingt, den inneren Antrieb der Promovierenden zu aktivieren, bin ich zufrieden. So einfach es auch erscheinen mag, sich mit der eigenen beruflichen Karriereplanung zu beschäftigen – in der Pandemie wurde uns viel abverlangt. Das Nachdenken über die Zukunft kann dabei helfen, Blockaden zu überwinden und neue Kraft für die Karriereplanung und die Arbeit am Promotionsvorhaben zu aktivieren. Außerdem möchten wir Promovierenden die Möglichkeit geben, sich untereinander auszutauschen. Es kann auch schön sein, wenn man hört: Anderen geht es ähnlich. In diesem Fall hoffe ich, dass sie sich vernetzen und Tipps miteinander teilen. Vielleicht entstehen ja auch Austauschmöglichkeiten über das Coaching hinaus. Das würde ich begrüßen.

 

Termine:

1. Modul: Montag, 16.05.2022

2. Modul: Mittwoch, 08.06.2022

3. Modul: Mittwoch, 13.07.2022

4. Modul: Montag, 15.08.2022

5. Modul: Mittwoch, 07.09. 2022

 

Hier können Sie sich für den Kurs “Mindful (Self-) Leadership – Dein fokussierter (Karriere-)Fahrplan nach der Pandemie” anmelden.

 

Bei Fragen zum Gruppencoaching oder Interesse an Veranstaltungen für Promovierende wenden Sie sich gerne an Dr. Jasmin Overberg (jasmin.overberg@uni-oldenburg.de).

Für mehr Informationen lesen Sie außerdem hier weiter: ihjo.de/karrierewege

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Allgemein, KarriereWege, News

Spannende Einblicke hinter Unternehmenskulissen bietet die Reihe „Afterwork bei…“. In dem Online-Format kommen Studierende und Unternehmensvertreter_innen nach Feierabend zum Netzwerken und Diskutieren zusammen.

Gibt es in regionalen Unternehmen passende Jobangebote für mich? Was und vor allem wer steckt hinter den oft englischen Berufsbezeichnungen – und wie sehen die Karrierewege dahinter aus? Inwiefern setzen sich regionale Unternehmen mit gesellschaftlich relevanten Themen wie Nachhaltigkeit und politischem Engagement auseinander?

Solche und ähnliche Fragen stellen sich viele Studierende, die in der Region auf Jobsuche sind. Auf Unternehmenswebseiten werden sie oft nicht fündig. Pandemiebedingt fehlen darüber hinaus weitere Kontaktmöglichkeiten wie Messen und Tage der offenen Tür. Auch den Unternehmen bleiben wenige Gelegenheiten, sich nahbar zu präsentieren.

Wie Studierende und Unternehmen zusammenkommen

Diese Hürden möchte die IHJO überwinden und Studierende in Kontakt mit Unternehmen in der Region bringen: Die Veranstaltungsreihe „Afterwork bei…“ führt interessierte Studierende und jeweils ein regionales Unternehmen in lockerer Atmosphäre zusammen.

Die etwa zweistündigen Online-Veranstaltungen beginnen nach Feierabend mit einem gegenseitigen Kennenlernen. Im Anschluss besteht die Gelegenheit, sich in virtuellen Themenräumen auf Augenhöhe auszutauschen. Aus erster Hand erfahren Studierende etwas über den Alltag in den Unternehmen und auch, wie individuelle Karrierewege der Mitarbeitenden aussehen und was Unternehmen sich von Bewerber_innen wünschen. Auch konkrete Fragen, etwa zu Jobangeboten oder der Möglichkeit, bei Unternehmen Abschlussarbeiten zu schreiben, werden beantwortet. Gleichzeitig erfahren die Unternehmensvertreter_innen, mit welchen Themen und Herausforderungen sich Studierende aktuell beschäftigen. Dieser Einblick kann helfen, sich intern auf die Bedürfnisse und Wünsche zukünftiger Arbeitnehmer_innen einzustellen.

Von wegen eingestaubt und unnahbar: Netzwerken auf Augenhöhe

„Für viele Studierende bleiben Unternehmen aus der Region abstrakt. Wir wollen die Gesichter hinter ihnen zeigen“, erläutert Mareike Schlenkhoff, die als Referentin des IHJO-Teilprojekts KarriereWege das Format organisiert. „Dabei hilft eine entspannte Atmosphäre. Wir schicken den Teilnehmenden Snacks, sie selbst sorgen für ihre Getränke. Da darf auch das ein oder andere Feierabendbierchen dabei sein.“

„Das hätte ich sonst nie erfahren.“

Schon im vergangenen Jahr lud die IHJO zu vier Online-Afterwork-Events ein, unter anderem mit der Rügenwalder Mühle. „Der Abend hat viel Spaß gemacht. Ich konnte neue Kontakte knüpfen und habe zeitgleich viele interessante Dinge über das Unternehmen gelernt, die ich als Verbraucherin so nicht erfahren hätte“, bilanzierte die Studentin Anna Schmidt nach der Veranstaltung. Von Biologie über Informatik bis Tourismuswirtschaft: Aus verschiedensten Studiengängen nahmen 116 Studierende an den bisherigen Events teil und brachten ihre Perspektiven und Fragen ein.

Spannende Einblicke in regionale Unternehmen

„Diesen regen Austausch wünsche ich mir auch für die kommenden Veranstaltungen“, so Schlenkhoff. Ab März zeigen weitere große Namen der Region Gesicht. Darunter ist die Familienmolkerei Rücker, die AWO Trialog Weser-Ems GmbH und der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband. So wird hoffentlich keine Frage der Studierenden unbeantwortet bleiben.

 

Die nächsten Termine sind:

09.03.2022 Familienmolkerei Rücker, Aurich

27.04.2022 AWO Trialog Weser-Ems GmbH, Oldenburg

08.06.2022 Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband, Brake

Die Veranstaltungen beginnen jeweils um 18 Uhr. Sie richten sich an Studierende und Promovierende. Die Teilnahme ist kostenfrei.

 

Einen Überblick über Angebote und aktuelle Veranstaltungen des Teilprojekts „KarriereWege“ finden Sie hier.

Bei weiteren Fragen zur Veranstaltung wenden Sie sich gerne an Mareike Schlenkhoff (mareike.schlenkhoff@jade-hs.de).

Die Veranstaltungsreihe „Afterwork bei…“ ist eine Kooperationsveranstaltung der Zentralen Studien- und Karriereberatung (ZSKB) und der Innovativen Hochschule Jade-Oldenburg (IHJO).

Foto: Unsplash/Chris Montgomery

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