Videospiele und Glücksspiele waren lange zwei getrennte Welten. Doch in den letzten Jahren sind sie immer näher zusammengerückt. Viele moderne Spiele enthalten Mechaniken, die stark an Casino Spiele erinnern. Gleichzeitig nutzen Online-Casinos immer mehr spielerische Elemente, um ihre Angebote attraktiver zu machen.
Für Entwickler und Publisher ist das eine effektive Strategie zur Monetarisierung. Viele der Mechaniken sind bewusst so gestaltet, dass sie Spieler langfristig binden und zu wiederholten Investitionen verleiten. Dabei setzen sie auf dieselben psychologischen Tricks, die auch in Casinos zum Einsatz kommen. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Glücksspiel und Gaming miteinander verflochten sind und welche Risiken das mit sich bringt.
Lootboxen – das virtuelle Glücksspiel
Lootboxen sind digitale Schatzkisten, die zufällige Items enthalten. Man weiß vorher nicht, was drin ist. Das kann eine wertvolle Waffe sein – oder nur ein nutzloses Item. Genau das macht Lootboxen so attraktiv wie traditionelle Casino-Angebote, zum Beispiel einen Mrbet Promo Code.
Viele Spiele setzen sie gezielt als Monetarisierungsmethode ein. Spieler können Lootboxen entweder durch Spielfortschritt verdienen oder direkt mit Echtgeld kaufen. Besonders perfide: Oft gibt es kostenlose Lootboxen zu Beginn, um die Mechanik schmackhaft zu machen. Später müssen Spieler zahlen, wenn sie mehr wollen.
Das erinnert stark an klassische Glücksspiele wie Spielautomaten. Dort steckt man Geld ein, zieht am Hebel und hofft auf den Jackpot. Genau das passiert auch bei Lootboxen – nur eben digital.
Ein weiteres Problem: Manche Spiele suggerieren, dass Spieler durch Lootboxen bessere Chancen haben, zu gewinnen. Das kann dazu führen, dass besonders ehrgeizige Spieler viel Geld ausgeben, um sich Vorteile zu verschaffen.

Hier sind einige bekannte Spiele mit Lootboxen:
Spiel | Art der Lootboxen | Monetarisierung |
FIFA | Spieler-Packs mit zufälligen Fußballern | In-Game-Käufe mit Echtgeld |
Counter-Strike | Waffen-Skins mit Seltenheitsstufen | Echtgeld oder Handel mit Skins |
Overwatch | Kosmetische Items wie Skins & Sprays | Echtgeld oder erspielbar |
Genshin Impact | Gacha-System mit zufälligen Charakteren | Mikrotransaktionen |
Casino Spiele in Videogames
Nicht nur Spiele mit Glücksspielelementen, sondern auch echte Casino-Mechaniken tauchen immer häufiger in Games auf.

Hier sind Beispiele für Videospiele, die Glücksspielelemente enthalten:
- GTA Online: GTA Online enthält ein virtuelles Casino, in dem Spieler mit In-Game-Währung Poker, Roulette und Spielautomaten spielen können. Diese Währung kann mit echtem Geld gekauft werden, wodurch die Mechanik stark an echtes Glücksspiel erinnert.
- FIFA (Ultimate Team Mode): FIFA setzt auf Lootboxen in Form von Spieler-Packs, die zufällig Fußballer enthalten. Spieler können diese Packs mit In-Game-Währung oder echtem Geld kaufen, haben aber keine Garantie, ihre Wunschspieler zu bekommen. Das System ähnelt stark einem Glücksspielautomaten, bei dem man Geld investiert und auf einen wertvollen Gewinn hofft.
- Counter-Strike: Global Offensive (CS:GO): In CS:GO gibt es Kisten, die zufällige Skins für Waffen enthalten. Diese Skins können sehr selten und wertvoll sein, wodurch sie echten Marktwert bekommen. Das führt dazu, dass Spieler hohe Summen investieren, um seltene Skins zu erhalten.
- Red Dead Redemption 2: In Red Dead Redemption 2 können Spieler in Salons Poker, Blackjack und Würfelspiele spielen. Diese Glücksspiele funktionieren genau wie in der realen Welt, nur mit der In-Game-Währung. Obwohl kein Echtgeld involviert ist, kann es Spieler an klassische Glücksspielmechaniken heranführen.
Skins als digitale Währung
In Spielen wie Counter-Strike oder Fortnite sind Skins mehr als nur kosmetische Items – sie sind eine Art digitale Währung. Manche Skins sind extrem selten und dadurch wertvoll.
Spieler kaufen sie nicht nur, sondern handeln auch damit. Es gibt Online-Marktplätze, auf denen seltene Skins für Hunderte oder sogar Tausende Euro verkauft werden. Das eröffnet eine ganz neue Dimension: Glücksspiel mit Skins.
Besonders problematisch sind Webseiten, die Skins als Einsatz für Glücksspiele nutzen. Spieler können sie setzen und auf bessere Gewinne hoffen – genau wie in einem Casino. Doch hier gibt es keinerlei Regulierung, was bedeutet, dass auch minderjährige Spieler problemlos teilnehmen können.
Solche Seiten wurden bereits mehrfach kritisiert, doch das Problem bleibt bestehen. Viele junge Spieler verlieren auf diesen Plattformen Unsummen, ohne zu merken, dass sie sich in einer Grauzone des Glücksspiels bewegen.
Video Slots gleichen immer mehr modernen Videospielen
Moderne Video Slots sind längst nicht mehr die einfachen einarmigen Banditen aus der Vergangenheit. Sie setzen auf komplexe Mechaniken, atemberaubende Grafiken und interaktive Features, die stark an Videospiele erinnern. Entwickler nutzen Fortschrittsmechaniken, Story-Elemente und Bonus-Features, um Spieler möglichst lange im Spiel zu halten. Hier sind fünf Beispiele für Slots, die modernen Videospielen immer ähnlicher werden:
- Gonzo’s Quest (NetEnt): Dieser Slot erzählt die Geschichte des spanischen Eroberers Gonzo, der nach El Dorado sucht. Anders als klassische Spielautomaten nutzt er eine Kaskaden-Mechanik, bei der Symbole nicht nur rotieren, sondern nach einem Gewinn zerbrechen und durch neue ersetzt werden – ähnlich wie in Puzzle-Games wie Candy Crush.
- Immortal Romance (Microgaming): Dieser Slot bietet eine tiefgehende Story mit vier Hauptcharakteren und einer Vampir-Romantik-Geschichte. Jeder Charakter hat eigene Freischaltbare Features, ähnlich wie spielbare Charaktere in Story-basierten Videospielen.
- Vikings Go Berzerk (Yggdrasil): Hier kämpfen Wikinger gegen Seeungeheuer, und Spieler sammeln „Wutpunkte“, um einen besonderen Modus freizuschalten. Die Mechanik erinnert an RPGs, in denen man durch Fortschritt und Erfahrungspunkte Belohnungen erhält.
- Street Fighter II: The World Warrior Slot (NetEnt): Ein Slot, der das ikonische Beat-’em-up-Spiel nachbildet. Statt nur zu drehen, wählen Spieler ihren Charakter und kämpfen durch verschiedene Levels gegen Gegner – fast wie in einem echten Arcade-Spiel.
- Book of Dead (Play’n GO): Ein Abenteuer-Slot mit einer Ästhetik, die an die Tomb Raider- und Uncharted-Reihe erinnert. Der Protagonist erkundet alte Tempel, während Spieler durch Freispiele und Bonusrunden Schätze entdecken können.
Moderne Video Slots bieten also längst nicht mehr nur stumpfes Drehen. Sie setzen auf Storytelling, Progression und interaktive Mechaniken – genau wie klassische Videospiele.
Regulierung von Glücksspiel in Videospielen
Glücksspielelemente in Videospielen sind in den letzten Jahren stark in den Fokus der Behörden gerückt. Besonders Lootboxen, Gacha-Mechaniken und Skin-Wetten gelten als problematisch, da sie Kinder und Jugendliche mit Glücksspielmechanismen in Berührung bringen. In einigen Ländern wurden bereits Regulierungen erlassen, während andere noch über Maßnahmen diskutieren.
Hier sind Beispiele für Gesetze in einigen Ländern:
- Belgien und die Niederlanden haben Lootboxen, die mit Echtgeld gekauft werden können, komplett verboten. Spiele wie „FIFA“ mussten ihre Mechaniken anpassen oder wurden aus dem Verkauf genommen.
- Deutschland hat Lootboxen als potenziell glücksspielähnlich eingestuft. Seit 2021 müssen Spiele mit solchen Mechaniken eine höhere Altersfreigabe erhalten.
- Großbritannien erwägt ebenfalls strengere Maßnahmen, hat sich aber bisher für eine freiwillige Selbstregulierung der Spieleindustrie entschieden.
Trotz erster Erfolge gibt es viele Schlupflöcher. Entwickler umgehen Regulierungen oft, indem sie alternative Monetarisierungsmodelle einführen. Statt klassischer Lootboxen bieten viele Spiele jetzt Battle Passes oder Direktkäufe an, die zwar weniger zufallsbasiert sind, aber trotzdem starke Kaufanreize setzen.
Ein weiteres Problem ist der globale Markt. Ein Spiel, das in Europa verboten ist, kann in anderen Regionen weiterhin ohne Einschränkungen verkauft werden. Da viele Spiele weltweit angeboten werden, ist eine einheitliche Regulierung schwer durchzusetzen.
Die Grenzen zwischen Videospielen und Glücksspiel verschwimmen immer mehr
Videospiele und Glücksspiel waren früher zwei völlig getrennte Welten. Doch in den letzten Jahren sind die Mechaniken beider Branchen immer stärker miteinander verflochten. Lootboxen, Gacha-Systeme, Skins als digitale Währung oder sogar Casino Spiele in virtuellen Welten – all das zeigt, wie sehr sich Gaming an Glücksspielelemente anpasst.
Für Entwickler und Publisher ist das eine effektive Strategie zur Monetarisierung. Viele der Mechaniken sind bewusst so gestaltet, dass sie Spieler langfristig binden und zu wiederholten Investitionen verleiten. Dabei setzen sie auf dieselben psychologischen Tricks, die auch in Casinos zum Einsatz kommen: Zufallsbelohnungen, künstliche Verknappung und das Gefühl, immer „nur noch ein bisschen mehr“ investieren zu müssen, um endlich den gewünschten Gegenstand zu erhalten.