Viele Modetrends kommen und gehen. Einige Designs sind jedoch so faszinierend, dass sie es schaffen, sogar Jahrhunderte zu überdauern.
Ein Blick auf die Mode des Mittelalters zeigt, dass viele Elemente dieser Epoche bis heute in den Kollektionen moderner Designer auftauchen. Ob gewollt oder unbewusst, das Mittelalter beeinflusst den Stil: Die Verbindung von Praktikabilität, Funktionalität und einer Prise mystischer Romantik hat das Mittelalter zu einer besonderen Inspirationsquelle für die heutige Mode gemacht.
Von der Verwendung robuster Materialien über handwerkliche Details bis hin zu spezifischen Accessoires gibt es viele Trends, die ihren Weg in die Gegenwart gefunden haben.
Unverwechselbarer Stil mit Tiefgang
Das Mittelalter war nicht nur eine Zeit großer gesellschaftlicher Umbrüche. Es war auch eine Epoche der besonderen Modetrends.
Die Kleidung und die Accessoires mussten damals vor allem praktisch, langlebig und funktional sein – und dennoch spielte die Ästhetik eine wichtige Rolle. Lederriemen, geschnürte Westen und auffällige Kopfbedeckungen waren alltägliche Kleidungsstücke, die damals wie heute einen eigenständigen Stil repräsentieren.
Auch bestimmte Schnittführungen, wie weite Ärmel und Kapuzen, sowie die typischen Farbkombinationen aus tiefem Blau, warmem Rot und erdigem Braun haben bis heute noch nichts von ihrer modischen Faszination eingebüßt.
Historisches Schuhwerk: Praktikabilität mit Stil
Ein Beispiel für die nachhaltige Modeinspiration aus dem Mittelalter ist die Renaissance des traditionellen Schuhwerks.
Damals wurden Schuhe sorgfältig per Hand gefertigt und so konzipiert, dass sie viele Jahre überdauern. Modelle aus robustem Leder, häufig auch in Kombination mit auffälligen Riemen oder Knöpfen, boten sowohl die nötige Stabilität als auch einen hohen Tragekomfort. Hergestellt wurden sie nach festen handwerklichen Prinzipien, die heute auch in der modernen Schuhproduktion wiederentdeckt werden.
Einige dieser Designs finden sich heute beispielsweise in sogenannten Mittelalter Schuhe wieder, die detailgetreu historische Modelle nachahmen und sich durch ihre besondere Form und Stabilität auszeichnen. Die Kombination von Halt und stilvoller Robustheit begeistert Modeinteressierte und Historienfans gleichermaßen.
Vom Gewand zum Designobjekt: Alte Formen neu interpretiert
Doch auch andere Kleidungsstücke und Accessoires haben den Sprung in die heutige Zeit geschafft. So haben sich mittelalterliche Gewänder mit ihren langen, fließenden Schnitten und asymmetrischen Linien als Inspirationsquelle für moderne Abendmode fest etabliert.
Der Einsatz von Naturmaterialien wie Leinen und Wolle findet sich nicht nur in nachhaltigen Modekollektionen, sondern auch im Bereich der Outdoorbekleidung wieder. Besonders auffällig ist dabei die Anwendung authentischer, historischer Details: Broschen, Ketten und Gürtel mit keltischen oder gotischen Mustern sind in den letzten Jahren immer beliebter geworden und finden als optisches Highlight auf Kleidern oder Mänteln Platz.
Nachhaltigkeit und die Rückkehr zur Handarbeit
Interessanterweise geht der Trend zur mittelalterlichen Mode oft mit einem Fokus auf Nachhaltigkeit einher. Im Gegensatz zu moderner Massenware setzen Designer, die sich von dieser Epoche inspirieren lassen, häufig auf handgefertigte Unikate und langlebige Materialien.
Dadurch wird nicht nur das ursprüngliche Handwerk gewürdigt, sondern auch der Gedanke der Ressourcenschonung aufgegriffen. Heute legen immer mehr Menschen Wert auf Nachhaltigkeit und Individualität − da passen die Werte und Prinzipien des mittelalterlichen Designs überraschend gut in die Zeit. Wer ein mittelalterlich inspiriertes Kleidungsstück oder Accessoire trägt, setzt damit also auch ein Statement für Qualität und Originalität.