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3D-Druck – Möglichkeiten für Unternehmen in der Region
3D-Druckverfahren bieten große Chancen für den Mittelstand. Davon überzeugten sich regionale Handwerksbetriebe am Innovation(s)Campus, wo 3D-Drucker für Metall und Kunststoff zur Verfügung stehen.
Mangelnde Ersatzteilverfügbarkeit ist eine branchenübergreifende Herausforderung. Daneben bestehen teilweise aufwendige, individuelle Kundenwünsche. Mithilfe additiver Fertigung lassen sich dafür schnell und günstig direkt vor Ort Lösungen finden. Einblicke in die 3D-Drucktechnik und Tipps, wie der Einstieg in das Fertigungsverfahren erfolgen kann, erhielten regionale Betriebe beim „Dialog in der Innovation(s)Werkstatt – Additive Fertigung als Chance für Handwerk und Mittelstand“. Zu der Veranstaltung luden die Innovative Hochschule Jade-Oldenburg!, das Netzwerk Niedersachsen ADDITIGV und die Handwerkskammer Oldenburg am 16. September 2021 ein. Dabei konnten die Unternehmensvertreter_innen in Vorträgen mehr über den 3D-Druck erfahren. Außerdem informierte die IHJO in einem Rundgang darüber, wie das Verfahren in der Innovation(s)Werkstatt abläuft. Niedersachsen ADDITIV erklärte zudem, wie es Unternehmen bei der Planung und Durchführung von additiven Fertigungsverfahren unterstützt
„Grundlage für jeden 3D-Druck ist immer ein CAD-Modell“, stellte Prof. Dr.-Ing. Peter Wack von der Jade Hochschule klar. Obwohl es mittlerweile viele unterschiedliche Druckverfahren wie selektives Laserschmelzen (SLM), Stereolithographie (SLA) oder Fused Deposition Modeling (FDM) gibt, ist die Prozesskette bis zum fertigen Bauteil im Prinzip immer dieselbe. Eine Software zerlegt ein 3D erzeugtes CAD-Modell in einzelne Scheiben und erzeugt das Fertigungsprogramm für den 3D-Drucker. Dieser baut das Werkstück dann Schicht für Schicht in der jeweiligen Verfahrensform auf. Jedes Verfahren bringt Vor- und Nachteile mit sich.
Bei der Entscheidung, welches Verfahren für ein Projekt am besten geeignet ist, lässt man sich am besten zuvor beraten“, rät Prof. Wack. Eine kostenlose und herstellerneutrale Beratung bietet das Netzwerk Niedersachsen ADDITIV an. „Mit dem Angebot des Praxis-Check 3D-Druck begleiten wir Unternehmen bei der Realisierung ihres Vorhabens“, teilte Prof. Dr.-Ing. Henning Ahlers vom Netzwerk Niedersachsen ADDITIV in seinem Vortrag mit. Anschließend erläuterte Wilfried Schönbohm von Umbratec-System GmbH, wie sein Betrieb für Sicht- und Sonnenschutz bereits additive Fertigungsverfahren einsetzt.
Möglichkeiten zum 3D-Druck in der Innovation(s)Werkstatt der IHJO
Im Austausch mit der Wissenschaft können regionale Betriebe am Innovation(s)Campus eigene Konstruktionen mit 3D-Druckverfahren entwickeln. Es stehen SLA- und FDM-Kunststoffdrucker zur Verfügung sowie ein SLM Metalldrucker. Das Angebot der Innovation(s)Werkstatt geht über die reine Anfertigung eines Prototypens hinaus. Vorgeschaltet unterstützen Workshops, wie Design Thinking, die Ideengenerierung. „Der Einbezug von Hochschulangehörigen kann dabei neue, spannende Impulse für die Projektentwicklung geben“, teilte Andrea Klahsen vom Team der Innovation(s)Werkstatt mit. Zum Prototyping stehen unterschiedliche Materialien und Techniken zur Verfügung. Wenn mit Metall- oder Kunststoff gearbeitet werden sollen, ergänzt die hochwertige Ausstattung (u.a. CNC-Fräsmaschine, Drehmaschine und Schweißtisch) die vorhandenen 3D-Drucker.
Bei Interesse an den Angeboten der Innovation(s)Werkstatt wenden Sie sich gern an Andrea Klahsen (innovationswerkstatt@ihjo.de, 0441 798-5249).
Fotos: Reinert Fotodesign