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Für den Übergang von der Hochschule in den außerakademischen Arbeitsmarkt gibt es kein Patentrezept – aber viele Optionen und Perspektiven. Die Broschüre „Karriere und Wege“ bietet Orientierungshilfen und praktische Tipps.
„Und was kann man später mal damit machen?“ Die fünf Mitarbeiterinnen des Teilprojekts „Karrierewege“ der IHJO haben diesen Satz oft gehört. Mit Studienfächern wie Sportsoziologie, Bildungsmanagement oder Geographie wissen Ingrida Budininkaite, Andrea Klahsen, Greta Ruth Kottwitz, Dr. Jasmin Overberg und Mareike Schlenkhoff aus eigener Erfahrung, wie herausfordernd die Suche nach einem geeigneten Berufsfeld sein kann. Über vier Jahre organisierten sie bei der IHJO Veranstaltungen und Beratungsangebote für Studierende und Promovierende in ähnlichen Situationen. Mit der Broschüre „Karriere und Wege. Tipps und Orientierung für Studierende und Promovierende“ präsentieren sie nun eine Quintessenz ihrer Erfahrungen. In Artikeln erläutern sie unter anderem, wie man sich ein berufliches Netzwerk knüpfen oder Initiativbewerbungen angehen kann. Ergänzt werden die Texte durch praktische Übungen, in denen die Studierenden und Promovierenden beispielsweise über ihre eigenen Berufswünsche reflektieren oder ihre Soft Skills weiterentwickeln können.
Von der Kopfstandmethode bis zur Praxisphase
„Wie wichtig ist dir dein Arbeitsort als Kriterium für die Berufswahl? Was bedeutet Heimat für dich?“ Mit solchen und ähnlichen Fragen laden die Autorinnen ihre Leser_innen dazu ein, ihre eigenen Wünsche zu konkretisieren. Alle, die weiterhin etwas ratlos zurückbleiben, fordern sie beispielsweise mit der „Kopfstandmethode“ auf, einmal die Perspektive zu wechseln und zu notieren, wie sie auf keinen Fall arbeiten wollen. „Dieser Ansatz hat schon bei einigen zu Aha-Erlebnissen geführt“, sagt Andrea Klahsen.
Den eigenen Blickwinkel erweitern sollen auch zahlreiche Texte, in denen ehemalige Teilnehmende oder Referent_innen von Veranstaltungen der IHJO zu Wort kommen. Dr. Marcella Fassio etwa, die über eine Praxisphase in einem Verlag während ihrer Promotion berichtet. Oder Etienne Légat, der neben seinem Studium ein Outdoor Escape Game entwickelte. „Wir freuen uns sehr, dass diese Personen uns geholfen haben, verschiedene Karriereoptionen greifbarer zu machen“, sagt Dr. Jasmin Overberg. Im Teilprojekt „Karrierewege“ organisierte sie Veranstaltungen für Promovierende wie die Gesprächsreihe „Should I stay or should I go“. Hier konnten Doktorand_innen von Personen aus der Praxis mehr darüber erfahren, was für vielfältige Möglichkeiten es für Promovierte in der Wissenschaft, aber auch beispielsweise in der Wirtschaft oder in Behörden gibt. Auch die Erfahrungen aus anderen Angeboten des Teilprojekts flossen in die Broschüre ein. Dazu gehören etwa einjährige Mentoringphasen, bei denen sich Studierende und Promovierende von Unternehmensvertreter_innen begleiten lassen konnten. Oder die Veranstaltungsreihe „Afterwork bei…“, die Studierende und Unternehmensvertreter_innen in einem lockeren Ambiente zusammenführte.
„Karriere“ neu definieren – und selbst aktiv werden
„Was jede_r einzelne unter dem Begriff Karriere versteht – das ist eine Frage, die sich wie ein roter Faden durch die ganze Broschüre zieht“, sagt Ingrida Budininkaite. Das Ideal von einem geradlinigen Lebenslauf ohne Rückschläge oder Umwege komme in der Praxis seltener vor, als viele meinen. Ihre Leser_innen wollen die Autorinnen daher dazu anregen, den Begriff kritisch zu reflektieren und für sich persönlich zu definieren. „Das kann zum Beispiel auch bedeuten, eine scheinbar attraktive Führungsposition abzulehnen, weil sie nicht zu einem passt – oder ein Jobangebot im Ausland auszuschlagen, weil einem ein Arbeitsplatz in der Region wichtiger ist“, sagt Mareike Schlenkhoff.
Wer genauer weiß, wohin der eigene Weg führen soll, kann ihn dann auch aktiver planen. Wie wichtig Initiativbewerbungen dabei sind, haben die Autor_innen bei ihren Veranstaltungen immer wieder mitbekommen. Mit ihr zeigten Bewerber_innen nicht nur Eigeninitiative, sie passe auch zur Arbeitskulturen in agilen Unternehmen. „Meistens entstehen Bedarfe in der Personalplanung, bevor Ausschreibungen vorbereitet werden können“, weiß Mareike Schlenkhoff. Wenn sich dann Bewerber_innen mit einem geeigneten Stellenprofil meldeten, seien die Erfolgschancen hoch. Voraussetzungen sind hier natürlich eine intensive Beschäftigung mit dem Arbeitgeber und ein hoher Grad an Selbstreflexion. „Wenn unsere Broschüre dabei helfen kann, dann haben wir unser Ziel erreicht“, resümiert Greta Ruth Kottwitz.
Die Broschüre „Karriere und Wege“ kann unter https://karrierewege-ihjo.de/Karrierewege-Broschüre.pdf heruntergeladen werden.
Bild: Das Team des Teilprojekts “Karrierewege” mit Matthias Glanz und Claas Wübbelmann von der Agentur schrift und form. Copyright: schrift und form.